NOK-Chef Tröger zur Berlin-Frage: "Kann Manfred von Richthofen nicht folgen"

In einem aktuellen Interview mit dem Sportinformationsdienst (07.11.) hat NOK-Präsident Tröger noch einmal die Haltung des NOK-Präsidiums zu einer erneuten Bewerbung Deutschlands für Olympische Spiele erläutert, wenn dieses Vorhaben für das Jahr 2012 scheitern sollte. Dabei nahm der NOK-Chef auch zu Vorschlägen von DSB-Präsident von Richthofen Stellung, der anregte auf eine Berlin-Bewerbung 2012 zu verzichten und die Hauptstadt erst für 2016 ins Rennen zu schicken.

 

 

 

"Das NOK-Präsidium hat auf einer früheren Sitzung, an der Manfred von Richthofen nicht teilgenommen hat, einmütig erklärt, dass es Seiteneinsteiger in die deutsche Olympiabewerbung 2012 im Falle des Scheiterns zu einem späteren Zeitpunkt nicht wünscht. Es hat die ursprünglich dafür gewählte Formulierung dann allein aus dem Grund verändert, dass es Entscheidungen nicht verbindlich vorweg nehmen kann, die dem nächsten oder möglicherweise dem übernächsten Präsidium in einer neuen Amtszeit obliegen. An den Motiven hat sich aber nichts geändert", sagte Tröger gegenüber dem sid.

 

 

 

Gleichzeitig warnte Tröger: "Es ist innerhalb des NOK und seines Präsidiums und auch in der öffentlichen Beurteilung einmütig festgestellt worden, dass es unsere Hauptaufgabe ist, eine Bewerbung des gesamten Deutschland zu sichern, die die bestmögliche Präsentation für 2012 garantiert. Kann sich die Hauptstadt da heraushalten, wenn sie auch nach den Vorstellungen des DSB-Präsidenten nicht Bewerber sein kann oder will? Das würde doch bedeuten, dass sich der Rest von Deutschland ins Feuer begibt, den Test macht und damit für Berlin den Boden bereitet."

 

 

 

Abschließend meinte der NOK-Präsident zur Haltung von Richthofens: "Das ist eine Meinungsverschiedenheit zwischen Beteiligten mit unterschiedlichen Zuständigkeiten, die nicht wieder zur grundsätzlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Organisationen oder ihren Präsidenten hochgeschaukelt werden sollte. Wir werden das klären. Ich würde es aber begrüßen, wenn Vorstellungen dieser Art erst in den Gremien erörtert würden", sagte Tröger.