Bahnradsportlerin Denise Schindler gewinnt Bronze

Am ersten Wettkampftag der Paralympics in Tokio hat das Team Deutschland Paralympics gleich die erste Medaille geholt.

Denise Schindler zeigt auf dem Siegerpodest in Tokio stolz und glücklich ihre Bronzemedaille. Foto: picture-alliance
Denise Schindler zeigt auf dem Siegerpodest in Tokio stolz und glücklich ihre Bronzemedaille. Foto: picture-alliance

Denise Schindler gewann auf der Radrennbahn in Izu Bronze im 3000-Meter-Verfolgungsrennen der Startklasse C3 und ließ ihren Emotionen anschließend freien Lauf. Zudem schnappte sich Schindler damit das erste Edelmetall überhaupt bei diesen Spielen. „Ich bin so glücklich! Ich stand heute so unter Druck, dass ich den ganzen Tag nicht ansprechbar war. Ich war in meiner Zone und habe mich voll auf mich fokussiert, mein Handy habe ich nicht angeschaut bis auf die Music-Playlist. Eine Medaille im ersten Rennen ist einfach der Wahnsinn, es sind mir so viele Steine vom Herzen gefallen, ich glaube, das hat die ganze Bahn gehört“, sagte Schindler nach der Siegerehrung.

Bereits in der Qualifikation knackte sie die ersehnte Vier-Minuten-Grenze und fuhr die 3000 Meter in 3:57,625 Minuten, zweieinhalb Sekunden schneller als der bisherige Weltrekord. Dies war die drittschnellste Zeit und brachte die 35-Jährige in den Endlauf um Bronze. „Diese magische Schallmauer zu durchbrechen, darauf habe ich jetzt so lange hingearbeitet, das war mein großer Traum“, berichtete Schindler und war schon nach der Qualifikation mehr als zufrieden. Im Endlauf gegen die US-Amerikanerin Clara Brown war die Bronzemedaille niemals in Gefahr, Schindler verbesserte sich nochmals um mehr als zwei Sekunden auf 3:55,120 Minuten - ein starker Auftritt und Bronze als Lohn.

DBS-Präsident hat Schindler zu Bronze geschrien

„Diese Bahn ist fantastisch. Schon im ersten Training haben wir gespürt, sie ist einfach verdammt schnell, dann habe ich gemerkt, dass die Beine gut sind. Und das Team hat Stimmung gemacht, ich habe die alle gehört“, bedankte Schindler sich für die Unterstützung. „Wenn man seinen Namen hört und die Leute so hinter einem stehen, das ist einfach Wahnsinn, der DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher höchstpersönlich hat mich heute zu Bronze geschrien. Er wusste, wie wichtig mir dieses Rennen war und ich mir hier endlich meine Medaille holen wollte. Ich bin unheimlich dankbar und glücklich.“

Die fehlenden Zuschauer waren für Schindler kein Problem und wurden durch die Unterstützung der Betreuer und Teamkameraden des Team Deutschland Paralympics mehr als wettgemacht: „Mir war es ohne Zuschauer ehrlich gesagt ein bisschen lieber. Man hat eh so viel Druck, die ganze Welt schaut auf einen, aber als allererstes wollte ich eigentlich nur mich selbst beeindrucken. Ich habe immer gesagt ‚you just have to deliver‘, du musst es nur abliefern, und ‚impress yourself‘, beeindruck dich einfach selber, es geht hier nur um dich, du hast so lange dafür gearbeitet und gibst es den Leuten zurück, zeig einfach, was du kannst. Ich bin total happy und lasse das jetzt auch erstmal sacken. Hier von der Bahn mit einer Medaille heimgehen zu dürfen, das ist Wahnsinn.“

Tandemfahrer bekommen Routine für 1000-Meter-Zeitfahren

In der 4000-Meter-Verfolgung der Sehbehinderten startete Kai Kruse mit seinem Pilot Robert Förstemann auf dem Tandem, sie beendeten das Rennen jedoch nicht. „Die Regularien schreiben vor, dass wir in zwei Disziplinen an den Start gehen. Wir haben uns für die 4000 Meter entschieden, um das auch noch ein bisschen als Training zu nutzen und unser Material auszuprobieren. Wir hatten vor einer Woche einen schweren Sturz, mussten jetzt erstmal Selbstvertrauen gewinnen und gucken, was auf den ersten zwei Runden geht. Das haben wir gemacht, wir wollten Kai etwas schonen, er hat noch Wassereinlagerungen in der Hüfte, und Routine bekommen, um am Samstag auch zu 100 Prozent an den Start gehen zu können“, erklärte Förstemann die Situation vor dem 1000-Meter-Zeitfahren am Samstag, den 28. August.

(Quelle: DBS)


  • Denise Schindler zeigt auf dem Siegerpodest in Tokio stolz und glücklich ihre Bronzemedaille. Foto: picture-alliance
    Denise Schindler zeigt auf dem Siegerpodest in Tokio stolz und glücklich ihre Bronzemedaille. Foto: picture-alliance