Mit Verantwortung und Impfung zurück zur Normalität

Olympische Spiele in Tokio während einer Pandemie bereiteten nicht nur den Veranstaltern große Sorgen. Doch die "Bubble" hielt, auch dank Impfung.

"Maske auf", war auch in Tokio wichtiger Bestandteil des Hygienekonzepts. Fürs Foto galt bei der Siegerehrung aber auch kurz "Maske ab". Foto: picture-alliance
"Maske auf", war auch in Tokio wichtiger Bestandteil des Hygienekonzepts. Fürs Foto galt bei der Siegerehrung aber auch kurz "Maske ab". Foto: picture-alliance

Viel wurde im Vorfeld berichtet über die „Corona-Games“, die Pandemiespiele, das womögliche Superspreader-Event. Wer besonders kritisch sein wollte, der sprach gar von einer neuen Virusvariante, der „Olympic-Variant“, die sich dank der Olympischen Spiele entwickeln und um die Welt gehen könnte. Wenn sich mehr als 11.000 Athlet*innen aus 206 Nationen während einer weltweiten Pandemie an einem Ort treffen, dann sind solche Sorgen nicht ganz unberechtigt.

Auch IOC-Präsident Thomas Bach gab kurz vor Beginn der Olympischen Spiele Tokio 2021 zu, dass ihm die Entscheidung, die Spiele auszutragen, einige Kopfschmerzen und schlaflose Nächte bereitet hatte. Ähnliche Sorgen trieben auch den DOSB um. Ständig wurde sich ausgetauscht mit Expert*innen, die Lage wurde täglich analysiert, die Athlet*innen und Betreuer*innen des Team D auf den neusten Stand gebracht.

Und so sehr das IOC, der DOSB und weitere Akteure aus dem aber auch außerhalb des Sports bereits im Vorfeld der Spiele auf die Hygienekonzepte, die gemeinsam mit der WHO entwickelt wurden, verwiesen und auf die Impfung als Schlüssel zu sicheren Spielen, so richtig glauben wollte ihnen kaum jemand, dass die globalste Veranstaltung der Welt während einer Pandemie sicher durchgeführt werden könnte.

Im Nachhinein ist man immer klüger und es geht sicherlich nicht darum, Kritiker abzustrafen oder vorzuführen. Die Schwarzmalerei erwies sich aber dank ausgeklügelter Hygienekonzepte, vorbildlichem Verantwortungsbewusstsein und einer enorm hohen Impfquote im Olympischen Dorf als nicht berechtigt.

Im Gegenteil: Die offiziellen Corona-Statistiken des Organisationskomitees Tokio2020 zeigen, dass die „Bubble“ ihren Namen wert war. Bei 28 Athlet*innen wurde durch die täglichen, so genannten „screening tests“ ein positives Ergebnis festgestellt. Und auch wenn jeder Fall einer zu viel ist, so ist dies bei 11.656 Athlet*innen doch eine beachtliche niedrige Zahl von gerade einmal 0,24 Prozent. Dass die Olympischen Spiele ohne einen einzigen Coronafall über die Bühne gehen würden, das hielten selbst das IOC und das Organisationskomitee für unrealistisch. Nach dem Motto „prepare for the worst, hope for the best” wurde sich akribisch auf alle Szenarien vorbereitet. Im Nachhinein kann gesagt werden: Respekt vor dieser Leistung, aber auch Respekt vor allen Beteiligten, die eindrucksvoll bewiesen haben, wie man mit der Pandemie umgehen kann.

Jetzt gilt es, das, was bei den Olympischen Spielen funktioniert hat, auf die Gesellschaft zu übertragen. Das soll nicht heißen, strenge Hygienekonzepte wie in Tokio tagein tagaus befolgen zu müssen, sondern Verantwortungsbewusstsein und Solidarität zu zeigen. Dazu gehört auch, eine Maske zu tragen, wenn Abstände, insbesondere in Innenräumen, nicht eingehalten werden können. Dazu gehört aber vor allem, sich impfen zu lassen. Die Athlet*innen haben es vorgemacht. Mit einer Impfquote von 95 Prozent im gesamten Team D haben sie sich und andere geschützt und sich so die Olympischen Spielen ermöglicht. Dabei gehören gerade Leistungssportler*innen zu den Menschen, die ganz besonders darauf achten, was sie ihrem Körper zuführen und wie sich dies auf ihre Leistungsfähigkeit auswirken kann. Deshalb haben Sie sich von Expert*innen beraten lassen, haben kritisch nachgefragt und am Ende entschieden: Die Impfung ist sicher und sie ist der Weg raus aus dieser Pandemie!

Wer unbeschwert Sport im Verein treiben oder von der Tribüne aus unterstützen möchte, dem sei die Impfung nahegelegt. Mit der aktuellen Impfwoche unter dem Motto #HierWirdGeimpft finden vielerorts Aktionen statt, die es den Bürger*innen erleichtern, Zugang zu einer Impfung zu erhalten. Auf der Webseite www.zusammengegencorona.de finden Sie dazu passende Angebote in Ihrer Nähe. Auch in Sportvereinen und auf Sportevents werden Impfaktionen angeboten. Der DOSB ruft ganz Sportdeutschland und alle darüber hinaus, die dazu in der Lage sind, auf, diese Angebote wahrzunehmen und sich impfen zu lassen. Zeigen Sie Solidarität, ermöglichen Sie Normalität und gehen Sie gemeinsam mit uns einen Schritt in Richtung Ende dieser Pandemie, hin zum Comeback der Bewegung.

(Autor: Felix Wolf, Projektmitarbeiter Medien- und Öffentlichkeitsarbeit)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


  • "Maske auf", war auch in Tokio wichtiger Bestandteil des Hygienekonzepts. Fürs Foto galt bei der Siegerehrung aber auch kurz "Maske ab". Foto: picture-alliance
    Zwei Freiwillige halten bei den Olympischen Spielen in Tokio Schilder. Auf dem einen steht "Mask on", auf dem anderen "Mask off". Foto: picture-alliance