Tag 6 in Peking: Deutsche Rennrodler räumen alles ab

Die deutschen Rodler haben durch den Triumph in der Teamstaffel die Winterspiele mit einer perfekten Bilanz abgeschlossen. Die Tageszusammenfassung:

Freude und Erleichterung: Ludwig, Geisenberger, Wendl und Arlt haben einen perfekten Wettkampf abgeliefert. Foto: TeamD/Hüttemann
Freude und Erleichterung: Ludwig, Geisenberger, Wendl und Arlt haben einen perfekten Wettkampf abgeliefert. Foto: TeamD/Hüttemann

Das vierte Gold - und Natalie Geisenberger auf dem Thron: Die deutschen Rodler haben durch den Triumph in der Teamstaffel die Winterspiele mit einer perfekten Bilanz abgeschlossen und Geisenberger ein sportliches Denkmal gebaut. Die 34-Jährige ist ab sofort Deutschlands erfolgreichste Winter-Olympionikin. Gemeinsam mit Johannes Ludwig und den Doppelsitzern Tobias Wendl und Tobias Arlt raste sie vor Österreich und Lettland zum vierten Olympiasieg der Schlittensportler in China.

EISHOCKEY
Vier Jahre nach dem Silber-Coup von Pyeongchang hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ihre Olympia-Mission in Peking mit einer krachenden Niederlage begonnen. Das Team von Bundestrainer Toni Söderholm verlor sein Auftaktspiel gegen Weltmeister Kanada mit 1:5 (0:3, 1:1, 0:1). Der ehemalige NHL-Stürmer Tobias Rieder (31.) erzielte das einzige Tor für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in der Neuauflage des Halbfinales von 2018. Nächster Gegner für Söderholms Mannschaft ist am Samstag (9.40 MEZ) Gastgeber China. Zum Abschluss der Vorrunde trifft die DEB-Auswahl am Sonntag (14.10 Uhr MEZ) auf die USA.

SKILANGLAUF
Katharina Hennig hat als Fünfte über zehn Kilometer für das beste Olympia-Ergebnis einer deutschen Skilangläuferin seit 2010 gesorgt. Beim erneuten Triumph der Norwegerin Therese Johaug verpasste die Sächsin auf ihrer Paradestrecke in der klassischen Technik eine Medaille nur um 11,9 Sekunden. Auch Katherine Sauerbrey überzeugt als Elfte. Besser als Hennig war zuletzt Evi Sachenbacher-Stehle, die vor zwölf Jahren Vierte über 30 Kilometer geworden war. Auch Olympia-Debütantin Sauerbrey überzeugte voll und ließ unter anderem die WM-Zweite Frida Karlsson aus Schweden hinter sich. Für die Staffel am Samstag bestehen damit berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille. 

EISKUNSTLAUF
Keine Weltpremiere für Japans Superstar Yuzuru Hanyu, Gold für Nathan Chen: Dank einer nahezu fehlerfreien Kür wurde der dreimalige Weltmeister aus den USA bei den Winterspielen in Peking Olympiasieger im Eiskunstlauf. Mit der Weltrekordzahl von 332,60 Punkten verwies der 22-Jährige Hanyus Landsleute Yuma Kagiyama (310,05) und Shoma Uno (293,00) auf die Plätze zwei und drei. Chen begeisterte die pandemiebedingt wenigen Zuschauer zur Filmmusik "Rocket man" von Elton John, gespickt mit zahlreichen Höchstschwierigkeiten.

SNOWBOARD
Goldhoffnung Martin Nörl ist im Snowboardcross-Viertelfinale gescheitert. Der 28-Jährige aus Adlkofen, der die letzten drei Weltcups gewonnen hatte, fuhr im Genting Snow Park nach einer Kollision abgeschlagen als Letzter ins Ziel. Nur die beiden besten der vier Starter jedes Laufs stehen in der Vorschlussrunde. Olympiasieger wurde nach einem Fotofinish Vizeweltmeister Alessandro Hämmerle (Österreich) vor dem WM-Dritten Eliot Grondin aus Kanada. Der Italiener Omar Visintin wurde überraschend Dritter.

SNOWBOARD
Leilani Ettel hat beim erneuten Olympiasieg von US-Snowboardstar Chloe Kim den elften Platz belegt. Während die Seriensiegerin im Genting Snow Park in Zhangjiakou spektakulär ihren Halfpipe-Triumph von 2018 wiederholte, zeigte die 20-Jährige aus Pullach im Finale mit 57,50 Punkten eine gute Leistung. Silber ging hinter der unantastbaren Kim (94,00) an die Spanierin Queralt Castellet (90,25), Bronze holte Sena Tomito aus Japan (88,25). Kim gelang mit ihrem zweiten Triumph das Kunststück, als erste Frau zweimal olympisches Halfpipe-Gold zu holen. 

SKELETON
Christopher Grotheer und Axel Jungk haben die Hoffnungen auf Deutschlands erste olympische Skeleton-Medaille genährt, Weltmeister Grotheer liegt zur Rennhalbzeit sogar auf Goldkurs. Der Oberhofer führt im Yanqing Sliding Centre nach zwei von vier Läufen deutlich vor Jungk (+0,70 Sekunden) und dem mitfavorisierten Chinesen Yan Wengang (+0,75). Im ersten Durchgang war Grotheer in exakt 60 Sekunden ein Bahnrekord gelungen. Vor den beiden abschließenden Läufen am Freitag (20.20 Uhr OZ/13.20 MEZ) dürfen sich die deutschen Skeletonis über eine ausgezeichnete Ausgangslage freuen. Alexander Gassner belegte den neunten Platz (+1,40). 

SKI ALPIN
Der österreichische Skirennläufer Johannes Strolz hat sensationell die Goldmedaille in der Kombination gewonnen und ist damit in die Fußstapfen seines Vaters Hubert getreten. Der 29-Jährige siegte in Yanqing nach Abfahrt und einem Slalomlauf deutlich vor Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen/+0,59 Sekunden) und James Crawford (Kanada/+0,68). Simon Jocher, der bei der WM vor einem Jahr einen starken fünften Rang belegt hatte, vergab die Außenseiterchance auf eine Medaille bereits durch eine schwache Leistung in der Abfahrt. Anschließend schied er im Slalom aus.

(Quelle: SID)


  • Freude und Erleichterung: Ludwig, Geisenberger, Wendl und Arlt haben einen perfekten Wettkampf abgeliefert. Foto: TeamD/Hüttemann
    Freude und Erleichterung: Ludwig, Geisenberger, Wendl und Arlt haben einen perfekten Wettkampf abgeliefert. Foto: TeamD/Hüttemann