47 Prozent Frauen bei den Olympischen Winterspielen 2026

Das Sportarten- und Wettkampfprogramm der Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 wird eine Rekordzahl von Frauenwettbewerben umfassen.

Skispringen der Frauen von der Großschanze wird 2026 olympisch. Das Foto zeigt die Silbermedaillengewinnerin von Peking 2022, Katharina Althaus, beim Landeanflug im sauerländischen Willingen. Foto: picture-alliance
Skispringen der Frauen von der Großschanze wird 2026 olympisch. Das Foto zeigt die Silbermedaillengewinnerin von Peking 2022, Katharina Althaus, beim Landeanflug im sauerländischen Willingen. Foto: picture-alliance

Sie steigt um vier auf nun 50 bei 54 Männer-Events und zwölf Mixed-Events.

Mit einem Frauenanteil von 47 Prozent (Peking 2022 45,4 Prozent) wird zudem ein historischer Höchststand bei den Athleten erreicht. 1362 Startplätze werden an Frauen vergeben. Mehr waren es nie zuvor bei Olympischen Winterspielen. Die Männer erhalten 1538 Startplätze.

Die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) verabschiedete die Planungen am vergangenen Freitag (24. Juni) auf Grundlage der Empfehlungen der Olympischen Programmkommission. Sie hatte die von den Internationalen Sportverbänden (IF) eingereichten Vorschläge bewertet.

Insgesamt acht neue Events wurden in das Programm der Winterspiele in dreieinhalb Jahren aufgenommen. Die vorgesehene Obergrenze von 2900 Athletinnen und Athleten wird trotzdem exakt eingehalten. In Peking nahmen 2892 Athletinnen und Athleten teil.

Die Änderungen betreffen vier Sportarten, hier eine Übersicht über alle acht olympischen Sportarten in Milano Cortina 2026:

  • Skibergsteigen (als neue olympische Sportart für diese Ausgabe der Spiele auf Vorschlag des Organisationskomitees) mit drei neuen Disziplinen: Sprint der Männer, Sprint der Frauen und Mixed-Staffel
  • Biathlon: keine Änderungen
  • Bob und Skeleton: Aufnahme eines Mixed-Teams im Skeleton
  • Curling: keine Änderungen
  • Eishockey: keine Änderungen
  • Rennrodeln: Aufnahme eines Damen-Doppelsitzers. Der bisherige Doppelwettbewerb, der offen für Männer und Frauen war, wird zum reinen Männer-Doppel.
  • Eiskunstlauf: keine Änderungen
  • Ski: Aufnahme von drei neuen Disziplinen: Ski Freestyle Männer Dual Mogul, Ski Freestyle Frauen Dual Mogul und Skispringen Frauen von der Großschanze (Einzel). Streichung einer Disziplin: Mixed-Mannschaftswettbewerb.

„Wir haben große Fortschritte bei der Schließung der Geschlechterlücke bei Olympischen Winterspielen gemacht“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach. „Wir haben uns von 40 Prozent Frauen in Sotschi 2014 auf 47 Prozent Frauen in Milano Cortina 2026 gesteigert. Wir sind fest entschlossen, die Gleichstellung der Geschlechter weiter voranzutreiben. Milano Cortina ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in diesem Bestreben.“

Nur provisorisch im Programm der Spiele in Milano Cortina enthalten ist die Kombination im Ski-Alpin (Frauen und Männer). Hier wird es weitere Diskussionen geben. Der Internationale Ski-Verband (FIS) erhält so zusätzlich Zeit, um einen Vorschlag für das Wettbewerbsformat zu erarbeiten und dazu Feedback von seinen Stakeholdern, einschließlich der FIS-Athletenkommission, einzuholen. Eine endgültige Entscheidung über die Kombination im Ski-Alpin wird spätestens im April 2023 erwartet.

Fünf der sieben olympischen Wintersport-Weltverbände hatten für Milano Cortina Programmänderungen im Vergleich zu Peking 2022 beantragt. Es wurden 23 neue Events und eine zusätzliche Athletenquote von 359 (113 Männer/246 Frauen) gefordert. Die IOC-Exekutive stimmte schließlich der Aufnahme von acht neuen Events, der Streichung eines Events zu und des Austauschs eines weiteren Events zu.

Die IOC-Exekutive diskutierte auch den Status und die Herausforderungen der Nordischen Kombination im Hinblick auf Universalität – insbesondere außerhalb Europas – bei den letzten drei Ausgaben der Olympischen Winterspiele. Dies zeigt sich daran, dass die 27 Medaillen in der Nordischen Kombination bei den letzten drei Olympia-Austragungen von Athleten aus nur vier Nationalen Olympischen Komitees (NOK) gewonnen worden sind. Außerdem hatte die Nordische Kombination bei diesen Spielen unter allen Disziplinen den mit Abstand niedrigsten Zuspruch bei den Zuschauern.

Diese sehr besorgniserregende Situation führte zu einer Grundsatzdiskussion sowohl in der Olympischen Programmkommission als auch in der IOC-Exekutive. Das ausschlaggebende Argument für den Verbleib der Nordischen Kombination im olympischen Programm für Milano Cortina 2026 war die Situation der Männer, für die die Olympischen Spiele nur noch dreieinhalb Jahre entfernt sind und die sich bereits seit vielen Jahren auf diese Spiele vorbereiten. Dies gilt nicht für die Frauen, die bisher nur eine Weltmeisterschaft mit der Teilnahme von Athletinnen aus nur zehn nationalen Verbänden hatten. Die Aufnahme der Nordischen Kombination in das Programm der Olympischen Winterspiele 2030 hängt von einer deutlichen Aufwärtsentwicklung ab, vor allem im Hinblick auf die Universalität und den Zuspruch der Zuschauer.

Das vollständige Wettkampfprogramm und die Athleten-Quoten für Milano Cortina 2026 können hier eingesehen werden.

Die Aufnahme des Skibergsteigens als zusätzliche Sportart in Milano Cortina ist dank der Reformen der Olympischen Agenda 2020 möglich. Organisationskomitees können dem IOC zusätzliche Sportarten für ihre Ausgabe der Olympischen Spiele vorschlagen. Milano Cortina hatte Skibergsteigen gewählt. Der Vorschlag war von der IOC-Session 2021 einstimmig angenommen worden.

Mehr Informationen finden Sie hier.

(Quelle: IOC)


  • Skispringen der Frauen von der Großschanze wird 2026 olympisch. Das Foto zeigt die Silbermedaillengewinnerin von Peking 2022, Katharina Althaus, beim Landeanflug im sauerländischen Willingen. Foto: picture-alliance
    Skispringen der Frauen von der Großschanze wird 2026 olympisch. Das Foto zeigt die Silbermedaillengewinnerin von Peking 2022, Katharina Althaus, beim Landeanflug im sauerländischen Willingen. Foto: picture-alliance