Olympiamediziner Schneider ist Sportarzt des Jahres

Der leitende Verbandsarzt des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) , Dr med. Christian Schneider wurde jetzt zum Sportarzt des Jahres 2018 gewählt.

Dr. Christian Schneider (r.) mit Physiotherapeut Sven Kuhlbrodt und den Olympiasiegerinnen im Zweierbob Lisa Buckwitz und Mariama Jamanka (v.l.) in PyeongChang. Foto: GOTS
Dr. Christian Schneider (r.) mit Physiotherapeut Sven Kuhlbrodt und den Olympiasiegerinnen im Zweierbob Lisa Buckwitz und Mariama Jamanka (v.l.) in PyeongChang. Foto: GOTS

Die traditionell von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) vergebene Auszeichnung wurde Schneider am Freitag in Hamburg im Rahmen des Deutschen Olympischen Sportärztekongresses verliehen. Seit vielen Jahren ist die sportorthopädische Expertise von Dr. Schneider bei Winter- und Sommersportlern gleichermaßen gefragt – und ebenso von nationalen und internationalen Verbänden und Organisationen. Die bestmögliche Betreuung von Athleten und Patienten konnte der Orthopäde im vergangenen Jahr mit der Einrichtung seines Orthopädiezentrums Theresie in München verwirklichen.

"Wir sind froh, dass wir Christian Schneider als Leitenden Mannschaftsarzt gewinnen konnten", sagt Alexander Resch in seiner Laudatio. "Es gibt nichts, was er nicht schafft – und ist die Herausforderung auch noch so groß", so der Rodel-Olympiasieger von Salt Lake City 2002 im Doppelsitzer, der im Vorstand des BSD für das Leistungssport-Management verantwortlich ist. "Christian Schneider genießt das uneingeschränkte Vertrauen seiner Mannschaftskollegen – und vor allem das seiner Athleten."

Olympia-Premiere in Turin 2006

"Im Jahre 2000 fragte mich Dr. Jägemann, ob ich nicht Lust hätte, einmal im Jahr die deutsche Meisterschaft der neuen olympischen Sportarten Skeleton und Damenbob zu betreuen", erinnert sich Schneider an den Beginn seiner bis heute währenden Arbeit in dem erfolgreichen Wintersportverband. Turin 2006 waren seine ersten Olympischen Winterspiele. "An die herausragenden Leistungen unserer Athleten erinnere ich mich gern, aber auch an kritische Momente bei diesen Spielen." Eine Athletin war im zweiten Monat schwanger und nahm dennoch am Skeleton-Wettbewerb teil.

"Auf die mediale Vermarktung und Verbreitung war ich so nicht vorbereitet“, gesteht Schneider und erzählt schmunzelnd, wie er sich schnellen Rat beim Gynäkologen seiner Frau geholt hatte: "Es hat alles geklappt: Platz vier – und ein gesunder Junge." Schneider kümmert sich auch um die Aus- und Weiterbildung sowie die Anti-Doping-Aufklärung. Seit 2010 leitet er als Medical Chair die medizinische Kommission des Internationalen Bob- und Schlittenverbandes (IBSF), der ihn 2014 mit dem Ethikpreis auszeichnete. In medizinischen Belangen und der Dopingbekämpfung erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), der Internationalen Sportmedizinorganisation FIMS und den anderen Wintersport-Verbänden. Als Medical Chair für das Alpensia Olympic Sliding Center war Schneider bei den Olympischen Winterspielen in PyeongChang 2018 in der Verantwortung.

Seit 2012 ist Schneider Vorsitzender des Vorstands im Verein der Verbandsärzte Deutschland e.V. und gehört dem Vorstand der GOTS an. 

Für "seine" Sportler allzeit im Einsatz

Neben seinen umfänglichen Aufgaben auch am Olympiastützpunkt Bayern, bei der Betreuung von Kaderathleten an der Abteilung für Sportmedizin und Prävention der Technischen Universität München sowie der Medizinischen Kommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) oder als Leiter des Lehrstabs der DOSB-Sportphysiotherapie steht die tägliche Routine in der eigenen orthopädischen Praxis an der Theresienwiese in München im Vordergrund. Und natürlich das Wirken als Verbandsarzt. "Denn das findet schließlich nicht nur bei Olympia statt", sagt Schneider. "Die Sportler wissen, dass ich jederzeit erreichbar bin, egal, ob es um eine Frage zu einem Medikament oder um eine akute Verletzung geht."

(Quelle: GOTS)


  • Dr. Christian Schneider (r.) mit Physiotherapeut Sven Kuhlbrodt und den Olympiasiegerinnen im Zweierbob Lisa Buckwitz und Mariama Jamanka (v.l.) in PyeongChang. Foto: GOTS
    Schneider Kuhlbrodt Buckwit
  • Die Preisverleihung zum „Sportarzt des Jahres" mit   Prof. Dr. Stefan Nehrer (ehemaliger GOTS-Präsident), Dr. Christian Schneider (Preisträger), Alexander Resch (Laudator), Dr. Casper Grim (GOTS-Vizepräsident) (v.l.). Foto: GOTS/Peter  Binz
    Preisverleihung Sportarzt B