IOC-Athletenkommission entwirft eigene Charta

Eine eigene Charta soll künftig weltweit Rechte und Pflichten von Athletinnen und Athleten schützen und festlegen.

Athletinnen und Athleten tragen ihre Landesflaggen traditionell zum Abschluss der Olympischen Spiele. Foto: picture-alliance
Athletinnen und Athleten tragen ihre Landesflaggen traditionell zum Abschluss der Olympischen Spiele. Foto: picture-alliance

Die Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat jetzt einen ersten Entwurf vorgelegt, als eine Initiative "von Athleten für Athleten", wie es in einer Mitteilung des IOC heißt.

Eine eigene Charta der Athleten war erstmals Thema beim Internationalen Athleten-Forum 2017 in Lausanne mit rund 100 Teilnehmern. In einem ersten Schritt stellte eine Steuerungsgruppe der Athletenkommission, bestehend aus 20 von ihr bestimmten Mitgliedern, danach einen Entwurf aus Vorschlägen von fast 200 Athletenvertretern aller Kontinente zusammen. In einem zweiten Schritt wird die Athletenkommisson nun Spitzensportlerinnen und Spitzensporter in den nächsten zwei Wochen weltweit aufrufen, den Entwurf zu kommentieren und ihre eigene Sichtweise einzubringen. Auf diese Weise solle die bislang größte Umfrage unter Athleten entstehen.

"Es geht darum, Athleten in die Lage zu versetzen, in ihrem Sport erfolgreich zu sein, und sicherzustellen, dass ihre Stimme gehört wird und sie die bestmöglichen Bedingungen während und nach ihrer Wettkampfkarriere haben", sagte Sarah Walker, eine Sprecherin der Steuerungsgruppe. Die neuseeländische BMX-Radsportlerin ist mehrmalige Weltmeisterin und Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele 2012.

Der Entwurf der Charta enthält fünf Hauptthemen: 1. Integrität und sauberer Sport, 2. Führung und Kommunikation, 3. Karriere und Marketing, 4. Absicherung, 5. Wettkampf. Diese Themen zu den Athletenrechten werden von - derzeit - 19 Prinzipien näher erläutert. Die Pflichten der Athleten werden in dem Entwurf von 16 Anmerkungen genauer definiert.

Die Athleten-Charta sei ein weiterer Schritt auf dem Weg, Sportler besser zu unterstützen, heißt es in der Mitteilung weiter. Sie behandele Themen, die über den Sport hinausgehen, sowie die Rechte der Athleten als Individuen. Die Beteiligung der Sportler sei ein fortwährender Prozess Die Charta solle deshalb ein lebendiges, sich ständig erneuerndes Dokument sein, um wachsenden Wert zu erhalten.

Ziel sei eine Zusammenfassung grundlegender Prinzipien, die allgemeine Bedeutung habe, aber zugleich flexibel genug sei, die ganze Bandbreite der Bedürfnisse in den unterschiedlichen Sportarten und Ländern zu berücksichtigen.

(Quelle: IOC)


  • Athletinnen und Athleten tragen ihre Landesflaggen traditionell zum Abschluss der Olympischen Spiele. Foto: picture-alliance
    Athletinnen und Athleten tragen ihre Landesflaggen traditionell zum Abschluss der Olympischen Spiele. Foto: picture-alliance