Der deutsche Sport trauert um Roland Baar

Der deutsche Sport trauert um Prof. Dr.-Ing. Roland Baar. Der ehemalige Schlagmann des Deutschland-Achters verstarb am vergangenen Wochenende im Alter von nur 53 Jahren.

 

Roland Baar verstarb im Alter von 53 Jahren bei einem Autounfall. Foto: DRV
Roland Baar verstarb im Alter von 53 Jahren bei einem Autounfall. Foto: DRV

 

Das teilten sein Verein, der Hannoversche Ruder-Club von 1880, und der Deutsche Ruderverband (DRV) mit.

Baar war von 1989 bis 1996 Schlagmann des Deutschland-Achters, des Flaggschiffs des DRV. Er gewann bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona die Bronze- und 1996 in Atlanta die Silbermedaille und wurde fünfmal Weltmeister. 1998 wurde er für seine herausragenden Erfolge mit der internationalen Thomas-Keller-Medaille ausgezeichnet.

„Der plötzliche und frühe Tod von Roland Baar macht uns tief betroffen“, erklärte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann. „Unser Mitgefühl gilt vor allem seiner Familie, seinen Freunden und dem Deutschen Ruderverband. Roland Baar war stets ein fairer Athlet, der auch den Respekt seiner Konkurrenten genoss. Als IOC-Athletenvertreter und Mitglied des NOK-Präsidiums sowie als unabhängiger Ombudsmann der NADA hat er den deutschen und internationalen Sport entscheidend mitgeprägt. Dabei war er auch beruflich als Professor und in der Wirtschaft erfolgreich. Wir werden Roland Baar in ehrenvoller Erinnerung behalten.“

Der studierte Maschinenbauer Roland Baar begann im Alter von zehn Jahren mit dem Rudern und war Ehrenmitglied des RV Osterholz-Scharnbek und des Hannoverschen Ruder-Clubs.  Auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Rudersport engagierte er sich zunächst als Athletenvertreter, dann als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und Präsidiumsmitglied des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland und blieb so dem Leistungssport verbunden. 2012 wurde er auf Vorschlag der Athletenkommission im DOSB als NADA-Ombudsmann bei Fragen und Problemen zum Anti-Doping-Regelwerk aktiv tätig.

Nach seiner Promotion an der Fakultät für Maschinenbau an der Leibniz-Universität Hannover im Jahr 1996 führte ihn sein beruflicher Weg zunächst zur Volkswagen AG und dann zur Voith AG. 2011 erhielt er einen Ruf an die TU Berlin, wo er bis zu seinem Tod die Professur für Verbrennungskraftmaschinen inne hatte.

Da sein Lebensmittelpunkt in Gifhorn lag, sei Roland Baar in den letzten Jahren nur selten am Maschsee zu Gast gewesen, heißt es im Nachruf seines Vereins. "Wer ihn kannte, wird ihn als nachdenklichen und bescheidenen Menschen und einen Freund der wenigen, aber wohl bedachten Worte in Erinnerung behalten." Der DRV erklärte: "Wir gedenken Roland Baar als einer großartigen, aber bescheidenen Persönlichkeit mit hohem Respekt und großer Wertschätzung."

(Quelle: DRV/HRC/DOSB)

 


  • Roland Baar verstarb im Alter von 53 Jahren bei einem Autounfall. Foto: DRV
    Roland Baar Rudern Verstorben 2018 Foto DRV