12. Tag London: Schnelle Kanuten und Tischtennis Happy End

Vier Starts, vier Medaillen bescherten die Renn-Kanuten heute der Deutschen Olympiamannschaft. Sebastian Brendel wurde im Einer-Canadier sogar Olympiasieger.

Sebastian Brendel freut sich über Gold. Foto: picture-alliance
Sebastian Brendel freut sich über Gold. Foto: picture-alliance

Die deutschen Kanuten sind ihrem Ruf als Medaillenbank auch am ersten Finaltag in London gerecht geworden. Europameister Sebastian Brendel setzte sich im Einer-Canadier über die 1000-m-Distanz nach einem unwiderstehlichen Schlusspurt vor dem spanischen Vizeweltmeister David Cal durch und bescherte der deutschen Olympiamannschaft die siebte Goldmedaille. Über die halbe Distanz gewann der Vierer-Kajak der Frauen nach vier Olympiasiegen in Folge dieses Mal Silber. Bronze sicherten sich jeweils über die längere Strecke Ex-Weltmeister Max Hoff im Finale des Einer-Kajaks sowie Martin Hollstein und Andreas Ihle im Zweier-Kajak.

Bronze für deutsche Tischtennisspieler

Vier Jahre nach Team-Silber in Peking haben die deutschen Tischtennis-Herren in London Bronze gewonnen. Das Trio Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Bastian Steger gewann das kleine Finale gegen Hongkong 3:1 und holte damit nach Einzel-Bronze durch Ovtcharov die zweite Bronzemedaille in London. Im Finale setzte sich wie bei der Olympia-Premiere des Teamwettbewerbs vor vier Jahren in Peking China durch. Der Rekordweltmeister gewann 3:0 gegen Südkorea.

Brink und Reckermann spielen um Gold

Die Europameister Julius Brink und Jonas Reckermann haben beim olympischen Beachvolleyballturnier die Silbermedaille sicher. Die Berliner zogen durch ein 2:0 gegen die Niederländer Reinder Nummerdor/Rich Schuil als erstes deutsches Beach-Duo in ein Olympiafinale ein. Dort treffen die Ex-Weltmeister am Donnerstag auf die an Position eins gesetzten Weltmeister Alison/Emanuel aus Brasilien. Zwölf Jahre nach Bronze für Jörg Ahmann/Axel Hager in Sydney ist es für den Deutschen Volleyball-Verband erst die zweite Beachvolleyball-Medaille überhaupt.

Hammerwerferinnen und Stabhochspringer im Finale

Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler hat bei den Olympischen Spielen in London locker das Finale am Freitag erreicht. Die 29-Jährige übertraf die geforderte Qualifikationsweite von 73,00 m im zweiten Versuch mit 74,44 m deutlich und beendete ihren Wettkampf vorzeitig. Im Stabhochsprung kam das deutsche Trio Björn Otto, Malte Mohr und Raphael Holzdeppe ebenfalls problemlos weiter. Über 5000 m verpasste Vize-Euro

Springreiter ohne Medaille

Die deutschen Springreiter sind zum zweiten Mal in Folge bei Olympischen Spielen ohne Medaille geblieben. In der Einzelentscheidung belegte Marcus Ehning aus Borken auf Plot Blue nach zwei Abwürfen und Zeitüberschreitung im Finaldurchgang mit neun Fehlerpunkten als Bester den zwölften Platz. Gold ging zum zweiten Mal in der olympischen Geschichte an die Schweiz. 88 Jahre nach Alphonse Gemuseus in Paris triumphierte Steve Guerdat mit Nino des Buissonnets.

Entwarnung bei Steiner 

Matthias Steiner hat bei seinem schweren Unfall im olympischen Finale der Superschwergewichtler am Dienstagabend keine Verletzungen an der Wirbelsäule erlitten. Dies ergab eine MRT-Untersuchung in der Nacht im Krankenhaus im Olympischen Dorf. Am Mittwochmorgen wurde Steiner bei einer weiteren Kernspintomographie auf Schäden an der Muskulatur kontrolliert. Schwellungen ließen eine schwerere Verletzung vermuten. Steiner hatte beim zweiten Versuch im Reißen 196 kg in die Höhe gestemmt, jedoch das Gleichgewicht verloren. Die Hantel fiel in Steiners Nacken und rollte dann auf seinen Oberschenkel.

Kapitän Müller im Halbfinale dabei

Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft kann im olympischen Halbfinale in London mit Kapitän Max Müller planen. Die Verletzung des obersten Mittelfingerglieds, die sich Müller am Dienstagabend im Spiel gegen Neuseeland zugezogen hatte, entpuppte sich nicht wie zunächst befürchtet als Kronenfraktur, sondern nur als eine schwere Quetschung.

Rekordnationalspielerin Natascha Keller hat mit einem Sieg Abschied vom Olympia-Turnier und der großen Hockey-Bühne genommen. Das 4:1 (2:1) gegen Südkorea, durch das die deutsche Mannschaft in London Platz sieben belegte, war das 425. und letzte Länderspiel der 35 Jahre alten Berlinerin. 

Außer Keller, die zum fünften Mal bei Olympia dabei war, werden wohl auch Kapitän Fanny Rinne (32) und Mandy Haase (30) ihre internationale Karriere beenden. Diese drei sind die letzten Spielerinnen aus dem Team, das 2004 in Athen Olympiasieger geworden war.

Taekwondoka Manz verliert Auftaktkampf

Taekwondoka Sümeyye Manz aus Nürnberg hat beim olympischen Turnier in London ihren Auftaktkampf verloren. Die 22-Jährige unterlag der an Nummer zwei gesetzten Vize-Weltmeisterin Yang Shu-Chun aus Taiwan deutlich mit 3:10. "Vier Jahre lang habe ich hart gearbeitet, und dann platzt mein Traum in sechs Minuten", sagte Manz, "ich kann viel mehr, als ich hier gezeigt habe. Das war Mist."

Schiedrichterin Steinhaus pfeift Frauenfußball-Finale

Die deutsche Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus wird am Donnerstag das Finale im olympischen Frauenfußball-Turnier zwischen Olympiasieger USA und Weltmeister Japan pfeifen. Die 33-Jährige hatte bereits das Endspiel der WM 2011 in Deutschland zwischen beiden Mannschaften geleitet.

Olympiasieger Harting wird bestohlen

Diskus-Olympiasieger Robert Harting ist nur wenige Stunden nach seinem Goldwurf während seiner Siegesfeier bestohlen worden. Ihm seien in der Nacht zum Mittwoch alle Akkreditierungen und die Ausrüstung geklaut worden, sagte Harting der Bild-Zeitung. Danach sei er nicht mehr ins Olympische Dorf gekommen und habe nur eine Stunde in der S-Bahn auf dem Stuhl geschlafen.

(Quelle: SID)


  • Sebastian Brendel freut sich über Gold. Foto: picture-alliance
    Sebastian Brendel freut sich über Gold. Foto: picture-alliance
  • Timo Boll, Dimitrji Ovtcharov und Bastian Steger gewinnen Bronze. Foto: picture-alliance
    Timo Boll, Dimitrji Ovtcharov und Bastian Steger gewinnen Bronze. Foto: picture-alliance