Bewegungs-Checks sollen Kindern Spaß am Sport vermitteln

Der DOSB war am Dienstag (14. Juni) Gastgeber eines internationalen Expertenaustauschs zum Thema „Bewegungs-Checks im Grundschulalter“.

Die Zeichnungen erläutern verschiedene Testverfahren zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit von Grundschulkindern.
Die Zeichnungen erläutern verschiedene Testverfahren zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit von Grundschulkindern.

Rund 40 Experten von Universitäten und Landessportbünden in Deutschland tauschten mit Gästen aus Tschechien (Veronika Zemanova vom tschechischen NOK, Jan Brezina, Gründer von SportAnalytik und Dr. Tomas Peric der Karls-Universität Prag) ihre Erfahrungen zu unterschiedlichen Methoden zur Erfassung der motorischen Entwicklung und Leistungsfähigkeit von Kindern im Grundschulalter aus.

Jan Brezina berichtete über das Testverfahren von SportAnalytik, das bereits in fünf Ländern aktiv ist. Das Programm wird durch Sportlehrer durchgeführt, die durch Sachspenden oder monetäre Anreize motiviert werden, auch nebenberuflich aktiv zu sein. Ziel ist es, die Stärken der Kinder herauszufinden und ihnen eine Sportart zu empfehlen, die gut zu ihnen passt. Motorisch förderbedürftigen Kindern wird eine Empfehlung für ein Sportangebot vorgelegt, um sie zu animieren, sich mehr zu bewegen und gesünder zu leben. Das Programm besteht aus acht verschiedenen Tests, in denen die „basic physical skills“ der Kinder getestet werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Austauschs probierten den von Kindern geforderten „Storchenstand“ selbst aus.

Sechs weitere Testverfahren wurden danach vorgestellt, die innerhalb Deutschlands zurzeit angewendet werden. Die meisten Testverfahren basieren auf Elementen des Deutschen Motorik Tests, DMT genannt, und werden durch zusätzliche Tests erweitert. Ein Beispiel ist der "Fuldaer Test", bei dem die Kinder zusätzlich ihre Fertigkeiten mit einem Ball unter Beweis stellen müssen. Die Testverfahren aus Hamburg und Paderborn testen außerdem die motorischen Fähigkeiten der Kinder innerhalb eines Parcours. Hierzu absolvieren die Kinder auf Zeit eine Strecke mit unterschiedlichen Aufgaben. EMOTIKON ist ein Programm, das in Brandenburg etabliert ist. Die Tests finden in der Schule mit Hilfe der Sportlehrer statt. Um allen Schulen die Teilnahme zu ermöglichen, sind bei diesem Testverfahren keine speziellen Materialien nötig.

Das Fazit des Expertenaustauschs: Es gibt zwar viele verschiedene Ansätze und Testverfahren zur Bestimmung der motorischen Fähigkeiten von Kindern im Grundschulalter, jedoch haben alle eine gemeinsame Zielstellung: Den Kindern soll der Spaß am Sport vermittelt und die Förderbedürftigen auch langfristig zur Bewegung und zum Sport animiert werden.

(Quelle: DOSB/Lara Kronenberg)


  • Die Zeichnungen erläutern verschiedene Testverfahren zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit von Grundschulkindern.
    Die Zeichnungen erläutern verschiedene Testverfahren zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit von Grundschulkindern.
  • Jan Brezina stellt die tschechische Variante "SportAnalytik" vor. Fotos: DOSB
    Jan Brezina stellt die tschechische Variante "SportAnalytik" vor. Fotos: DOSB