Britischer Lord wirbt für Olympischen Frieden

Auf seinem 5.000 Kilometer langen Fußmarsch vom antiken Olympia in die Olympiastadt London hat der britische Abgeordnete Lord Michael Bates am Montag den DOSB besucht.

 

DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank (li.), Lord Bates und Trimmy. Foto: DOSB
DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank (li.), Lord Bates und Trimmy. Foto: DOSB

Bates wirbt auf seinem von Premier David Cameron unterstützten „Walk for truce“ (Marsch für Waffenstillstand) für den Frieden. Beim DOSB wurde er von Leistungssportdirektor Bernhard Schwank und Maskottchen Trimmy empfangen.

Seit 1993 verständigen sich die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen regelmäßig vor den Olympischen Spielen auf eine Waffenruhe und unterzeichnen auf Initiative des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und des jeweiligen Gastgeberlandes – in diesem Fall Großbritanniens – eine Resolution. Diese fordert alle UN-Mitgliedsstaaten auf, „Initiativen für Frieden und Aussöhnung im Geist der antiken Olympischen Spiele“ zu starten und alle kriegerischen Auseinandersetzungen zu beenden. Trotz der Unterschriften ist die Resolution noch nie umgesetzt worden oder hat jemals ein Staat die Initiative ergriffen, um Konflikte in der Welt beizulegen. „Das ist eine verpasste Chance“, sagt Lord Bates, der seinen Marsch am 17. April 2011 im antiken Olympia startete und mittlerweile rund 3500 Kilometer zurückgelegt hat. Am Montag war er an einem Ruhetag per Bahn aus Frankreich erst nach Frankfurt/Main zum DOSB und später ins Deutsche Sport- und Olympiamuseum nach Köln gefahren. Am Dienstag wollte er seinen Marsch fortsetzen.

Lord Bates wirbt bei seinen Besuchen für den Olympischen Frieden. „Ich wünsche mir, dass die Resolution endlich mal mit Leben gefüllt wird. Ich gehe die 3000 Meilen in der Hoffnung, dass wir alle Unterzeichner dazu bewegen können, etwas für die Implementierung dieser Resolution zu tun. Das würde nicht nur den Menschen in den Konfliktgebieten rund um den Globus Hoffnung geben, damit würden wir auch eines der zentralen Anliegen der antiken Spiele wiederentdecken. Dies bestand darin, eine Pause im endlosen Kreislauf von Gewalt zu kreieren. Wenn das vor 3000 Jahren möglich war, können wir das auch heute erreichen“, meint Bates.

Es sei eine politische Kampagne, betonte der 50-Jährige Oberhaus-Abgeordnete im Gespräch mit Bernhard Schwank und beschrieb seine Reise so: „Ich liebe Jazz. Und beim Jazz weißt du, wo du startest und endest, aber zwischendurch lässt du dich einfach treiben. Dieser Marsch ist mein ganz persönlicher Jazz.“

Bislang führte ihn seine Reise von Griechenland nach Albanien, Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Italien, die Schweiz bis nach Frankreich. Am 15. Februar, nach 304 Tagen, wird Bates in London zurückerwartet. Momentan braucht der konservative Politiker auf seinem Weg jedoch Hilfe von Freunden und Verwandten, die ihn begleiten, da er seit einem Sturz in der Schweiz am 30. Oktober und einem damit verbundenen Armbruch seinen 20 Kilo schweren Rucksack nicht mehr alleine tragen kann. Manchmal fährt er nach einem Tagesmarsch auch per Bahn zurück in den Startort, um sein Gepäck nachzuholen. Doch weder von der Verletzung, noch von den Blasen an den Füßen lässt sich der Lord aufhalten. Eisern zieht er seine Reise durch: „Das geht schon.“ Bates übernachtet in Gastfamilien, Hotels oder manchmal auch unter freiem Himmel. „Doch meist habe ich ein Dach überm Kopf“, meinte er lächelnd, ehe er Frankfurt in Richtung Köln verließ.

(Quelle: DOSB)


  • DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank (li.), Lord Bates und Trimmy. Foto: DOSB
    DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank (li.), Lord Bates und Trimmy. Foto: DOSB
  • High Five: Lord Bates und Trimmy . Foto: DOSB
    High Five: Lord Bates und Trimmy . Foto: DOSB