Claudia Bokel in WADA-Athletenkommission gewählt

Claudia Bokel wurde am zurückliegenden Wochenende (22./23.11.2008) in Montreal vom WADA-Stiftungsrat in die Aktivenkommission der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gewählt.

 

Claudia Bokel, Foto: picture-alliance
Claudia Bokel, Foto: picture-alliance

Bokel ist zugleich Vorsitzende der EOC-Athletenkommission und Mitglied der IOC-Athletenkommission. Die Wahl erfolgte auf Vorschlag des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), das sich damit eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen WADA und IOC-Aktivenkommissionen erwartet. „Ich freue mich, auch in der WADA die Interessen der Athleten vertreten zu können. Dies gewährleistet eine optimale Information und Koordination auch im Interesse der europäischen und der deutschen Aktiven. Der Kampf gegen Doping zählt zu den größten Herausforderungen im Sport, wir Aktive sind bereit, diesen Kampf aufzunehmen und wollen uns an der Gestaltung und Entwicklung eines humanen Spitzensports aktiv beteiligen“, sagte Claudia Bokel. Zusammen mit Ruder-Olympiasiegerin Meike Evers ist die Silbermedaillengewinnern von Athen das zweite deutsche Mitglied im WADA-Athleten-Gremium.

Weltagentur mit neuen Partnern und Instrumenten Kampf gegen Doping

Die WADA hatte am zurückliegenden Wochenende bei den Sitzungen ihres Exekutiv-Komitees und ihres Stiftungsrates weitere Fortschritte im Kampf gegen Doping in Aussicht gestellt. Dabei wurde die Zusammenarbeit mit der weltweit tätigen Polizei-Organisation Interpol bestätigt. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung sieht den Ausbau eines Informations-Netzwerkes und den gegenseitigen Datenaustausch zwischen beiden Organisationen vor, um Doping noch wirksamer bekämpfen zu können. Der französischen Regierung, die die Finanzierung eines hochrangigen Verbindungsmannes im Interpol Hauptquartier in Lyon angeboten hatte, wurde für ihr Engagement ausdrücklich gedankt. Die WADA hofft, dass dadurch konkrete Fortschritte im Kampf gegen die Hintermänner des Dopings möglich werden. WADA-Chef John Fahey betonte in diesem Zusammenhang den Wert der Zusammenarbeit zwischen Staat und Sport im Kampf gegen Doping. Dazu zählten auch Initiativen der WADA mit der UNESCO. Diese seien notwendig, um Regierungen davon zu überzeugen, die Herstellung, den Handel und den Besitz von Dopingsubstanzen auf ihren Territorien zu verbieten. Informiert wurde auch über die Einführung des Athleten-Passes. Er soll künftig biologische Parameter von Aktiven festhalten und fortschreiben. Weiteres Thema der WADA-Meetings war die weltweite Kontrolle der im WADA-Code festgelegten Anti-Doping-Regeln. Hierzu wurde erstmalig ein Bericht vorgelegt, der sich mit der Arbeit der Internationalen Fachverbände und der Nationalen Anti-Doping-Agenturen beschäftigt. Am 1. Januar tritt ein neuer WADA-Code in Kraft. Er soll u.a. eine größere Flexibilität bei der Sanktionierung von Dopingverstößen ermöglichen. Schwere und gemeinschaftliche begangene Verstöße sollen härter sanktioniert werden als solche, bei denen Aktive nachweisen können, verbotene Substanzen unbeabsichtigt eingenommen zu haben.

Bestätigt wurde in Montreal eine bereits im September vorbereitete Entscheidung zur Einführung internationale Standards zum Schutz der Privatsphäre der Aktiven. Auch sie sollen ab dem 1. Januar 2009 in Kraft treten. Nähere Informationen über den revidierten Welt-Anti-Doping Code und die Internationalen Standards zum Schutz der Privatsphäre befinden sich im Internet unter folgender Adresse in der jüngsten Ausgabe des Newsletters Play True


  • Claudia Bokel, Foto: picture-alliance
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