Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Leistungssport

Die aktuelle Ausgabe der DOSB-Zeitschrift Leistungssport greift eine Vielzahl praxisrelevanter Themenstellungen auf.

Auszug vom aktuellen Titelbild der Zeitschrift Leistungssport; Foto: Phillipka-Verlag
Auszug vom aktuellen Titelbild der Zeitschrift Leistungssport; Foto: Phillipka-Verlag

Im Fokus der Ausgabe 3/2020 der Zeitschrift Leistungssport sind zwei Beiträge über den professionellen Umgang bei Notfallsituationen.

Für ein angemessenes Handeln in Notfallsituationen wie Unfälle, sexualisierte Gewalt, Todesfälle, Suizid, Amokläufe gibt es keine sicheren Rezepte - wohl aber eine Reihe bewährter Standards und Empfehlungen. Eine DOSB-Arbeitsgruppe (Gaby Bußmann, Tanja Damaske, Klaus Egert u.a.) hat sich mit dieser Problematik auseinandergesetzt und mit Blick auf die Olympischen Spiele in Tokio einen speziellen Wegweiser für Sportpsychologen und sportpsychologische Experten entwickelt. Wir stellen diesen mit dem einleitenden Beitrag dieser Leistungssport-Ausgabe erstmals der Öffentlichkeit vor mit dem Ziel, im Bedarfsfall professionelles Agieren zu unterstützen und in Notfallsituationen den handelnden Akteuren die notwendige Sicherheit und Struktur zu geben.

Virusinfektionen kleineren Ausmaßes als aktuell Corona sind dem Sport nicht unbekannt. Das bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 grassierende Zikavirus ist noch allen in Erinnerung. Auch die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 in London waren von einer Norovirus-Infektion überschattet. Noroviren verursachen plötzlich auftretendes, schwallartiges Erbrechen und Durchfall - der Verlauf ist im Regelfall jedoch nicht lebensbedrohlich. Nach Abwarten einer 48-stündigen Quarantänezeit waren die Athletinnen und Athleten wieder leistungsfähig. Die dennoch prekäre Situation stellen der Leitende DLV-Psychologe Michael Gutmann, der Leitende DLV-Mediziner Andrew Lichtenthal und der Generaldirektor Sport Idriss Gonschinska dar. Die, bei der Leichtathletik-WM getroffenen Maßnahmen, werden aus gesundheitlicher, sportlicher und psychologischer Sicht beleuchtet, um die Erkenntnisse für das Management zukünftiger sportlicher Großveranstaltungen zugänglich zu machen. 

Darüber hinaus erwartet Sie das folgende Themenspektrum:

Intensitätsverteilung im Ausdauertraining – Aktuelle Datenlage und Perspektiven lautet der Titel von Billy Sperlich. In der Literatur und Praxis gibt es unterschiedliche Ansätze, die Trainingsintensität für die Trainingssteuerung festzulegen. Je nach Analyse und Saisonabschnitt wird in Ausdauersportarten ein Großteil des Trainings in der Zone für die Grundlagenausdauer (>70 %) absolviert. Je nach Saisonabschnitt und Sportart variieren die Anteile in intensiveren Zonen erheblich. Ein Best-Practice-Muster ist nicht erkennbar, aber die Analyse des Polarisationsindex kann helfen, die Intensitätsverteilung im Längsschnitt besser zu beurteilen.

Über Concurrent Training – Einordnung, Mechanismen und praktische Empfehlungen informiert Christoph Zinner. Die Kombination von Kraft- und Ausdauertraining innerhalb eines Trainingsplans, manchmal sogar innerhalb einer Trainingseinheit, ist in vielen Sportarten eine unumgängliche Reizabfolge, die Anforderungen an die Sportart zu erfüllen. Es gibt jedoch keine allgemeingültige Regel, wie trainiert werden muss, um die Leistung in allen konditionellen Fertigkeiten parallel optimal und sicher zu steigern. Ziel dieses Artikels ist es, den aktuellen Wissenstand zum Thema Concurrent Training für die Praxis einzuordnen, wesentliche Mechanismen aufzuzeigen und letztlich Konsequenzen für das Training abzuleiten.

Rita Regös liefert interessante Einblicke in das Themenfeld Mentale Periodisierung. In der Sportpsychologie werden Periodisierungsansätze unter dem Schlagwort systematische sportpsychologische Arbeit zusammengefasst. Der vorliegende Beitrag beschreibt zwei konkrete Beispiele im Zusammenhang mit dem Nachwuchsleistungssport. Außerdem werden einige grobe Richtlinien für den Seniorenbereich thematisiert. Bei der „mentalen Periodisierung“ geht es darum, Inhalte des mentalen Trainings durch sportspezifische Anforderungen im Jahresverlauf zu definieren und zu konzeptualisieren.

Aus einem breit angelegten fachlichen Austausch von Wissenschaft und Bildungspraxis ging das DOSB-Kompetenzmodell hervor, das in den letzten Leistungssport-Ausgaben ausführlich dargestellt worden ist. Daran anknüpfend werden in den folgenden Ausgaben Bildungsmaßnahmen ausgewählter Spitzenverbände präsentiert. Wir starten mit dem Praxisbericht von Jens Mitzel/Kathrin Staufenbiel/Petra Stauch über Verstärkte Kompetenzorientierung in den Aus- und Fortbildungsmaßnahmen des Deutschen Turner-Bundes.

Micha Pietzonka und Andreas Hohmann leiten eine Beitragsserie über Techniktraining zur Entwicklung der Spielfähigkeit im Spielsport ein. Der sporttechnischen Ausbildung innerhalb des langfristigen Leistungsaufbaus kommt in allen Spielsportarten eine Schlüsselrolle zu. Das Ziel der Expertise „Techniktraining zur Entwicklung der Spielfähigkeit im Fußball, Handball und Basketball“ war es, mit Hilfe von Literaturanalyse, Experteninterview und Expertenfragebogen den aktuellen Erkenntnisstand in den drei Sportspielen darzustellen. In kommenden Beiträgen werden die sportartspezifischen Ergebnisse detailliert vorgestellt und Handlungsempfehlungen für die Praxis formuliert.

In den Rubriken Trainers Digest und Berichte finden sich Informationen zu den Themen Sport und Umwelt/Das Drei-Wellen-Modell/Intervallfasten mit Höchstleistungen vereinbar?/Kündigung eines Agenturvertrages/Verpflegungs-angebot in Einrichtungen des deutschen Spitzensports/DGE-Position Sporternährung (6) - Nahrungsergänzungsmittel: Sicherheitsaspekte.

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(Quelle: DOSB/Helmut Nickel)


  • Auszug vom aktuellen Titelbild der Zeitschrift Leistungssport; Foto: Phillipka-Verlag
    Auszug vom aktuellen Titelbild der Zeitschrift Leistungssport mit Läuferinnen Foto: Phillipka-Verlag