Dopingopfer-Hilfe unterstützt Grünen-Antrag für Opferrente

Der Verein Dopingopfer-Hilfe (DOH) hat seine neuen Arbeitsschwerpunkte vorgestellt und dabei die Forderung nach einer Rente für die Opfer des Zwangsdopings an Minderjährigen in der DDR untermauert.

Die Vorsitzende der Dopingopfer-Hilfe, Ines Geipel, sucht das Gespräch mit allen Parteien, um auf die Notwendigkeit und Dringlichkeit des Rentenantrages hinzuweisen. Foto: picture-alliance
Die Vorsitzende der Dopingopfer-Hilfe, Ines Geipel, sucht das Gespräch mit allen Parteien, um auf die Notwendigkeit und Dringlichkeit des Rentenantrages hinzuweisen. Foto: picture-alliance

„Es geht hier um das Auffangen von Menschen in extremer Not. Wir suchen das Gespräch auch mit den anderen Parteien, um auf die Notwendigkeit und Dringlichkeit dieses Rentenantrages hinzuweisen“, erklärte Ines Geipel, die DOH-Vorsitzende, am Montag (22. April) auf einer Pressekonferenz in Berlin. Der von der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN eingebrachte Antrag soll am 16. Mai im Bundestag debattiert werden.

Derzeit sammelt der Verein Informationen über den aktuellen Gesundheitszustand der ehemaligen Athletinnen und Athleten und geht von rund 600 Betroffenen aus. Durchgeführt wird diese Recherchearbeit von Uwe Trömer und Marie Kanitz, die selbst Opfer sind und in Zukunft in der Geschäftsstelle des DOH in der Robert Havemann-Gesellschaft in Berlin tätig sein werden. Dort soll auch eine Telefon-Hotline mit dem Namen „dope-out“ angesiedelt werden, bei der sich Athletinnen und Athleten melden können, die aus dem Doping aussteigen wollen. Ebenfalls in den Räumlichkeiten der Robert Havemann-Stiftung soll in Zukunft das Werner-Franke-Archiv untergebracht werden.

Um diese Aktivitäten finanzieren zu können, führt der DOH derzeit Gespräche mit den Landessportbünden der neuen Bundesländer. Ines Geipel berichtete, dass in einem Gespräch mit dem LSB Brandenburg in der Vorwoche Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert worden sei. Kritisch sei aber insgesamt die Entwicklung in den Strukturen des organisierten Sports seit den Prozessen gegen die Führung des DDR-Sports im Jahr 2000, da sich seitdem „belastete Personen wieder im Sport etabliert haben“, sagte Geipel.

Gegenüber dem DOSB signalisierte der DOH Interesse an einer kooperativen Zusammenarbeit, mahnte aber gleichzeitig an, dass die Einbindung in die Präventionsarbeit sowie in Zeitzeugenprogramme an Eliteschulen des Sports ausgebaut werden müsse. Derzeit sind die Opfer insbesondere über die Deutsche Sportjugend (DSJ) die katholische Sportorganisation DJK und die NADA in die Präventionsarbeit eingebunden.

(Quelle: DOSB)


  • Die Vorsitzende der Dopingopfer-Hilfe, Ines Geipel, sucht das Gespräch mit allen Parteien, um auf die Notwendigkeit und Dringlichkeit des Rentenantrages hinzuweisen. Foto: picture-alliance
    Die Vorsitzende der Dopingopfer-Hilfe, Ines Geipel, sucht das Gespräch mit allen Parteien, um auf die Notwendigkeit und Dringlichkeit des Rentenantrages hinzuweisen. Foto: picture-alliance