DOSB-Präsidium zu Anti-Doping-Kampf und Stasi-Überprüfungen

Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat in seiner Sitzung am 15. August 2006 in Frankfurt am Main seine „Null-Toleranz-Politik“ im Kampf gegen Doping im Sport bekräftigt.  

Es hat seinen festen Willen erklärt, weiterhin alle Mittel einzusetzen, die geeignet sein können, diesen Kampf erfolgreich zu gestalten.Das DOSB-Präsidium ist der Überzeugung, dass dies nur mit einem komplexen Paket von Maßnahmen erreicht werden kann, welches die hinter dem Doping stehenden Netzwerke wirksam bekämpft. In derartigen Strukturen sind nach Auffassung des DOSB-Präsidiums die Sportlerinnen und Sportler Opfer und Täter zugleich, in jedem Falle aber Teil des Systems, das es zu bekämpfen gilt.

 

Das Präsidium begrüßte ausdrücklich alle neuen Aktivitäten im Anti-Doping-Kampf, wie sie beispielsweise vom Bund Deutscher Radfahrer, dem Deutschen Schwimm-Verband und dem Deutschen Skiverband für ihre jeweiligen Sportarten eingeleitet werden und sieht sich auch durch das Votum der Sprechergruppe der Spitzenverbände in seiner Null-Toleranz-Politik bestätigt. Als Fazit stellt DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach fest: "Wir plädieren gemeinsam mit unseren Mitgliedsverbänden eindringlich dafür, sich auf juristisch machbare und wirkungsvolle Maßnahmen zur Erhöhung der Effektivität des Kampfes gegen Doping zu konzentrieren.“

 

Die DOSB-Vizepräsidentin Prof.Dr. Gudrun Doll-Tepper berichtete in diesem Zusammenhang über erste Aktivitäten der Anti-Doping-Vertrauensleute des DOSB. Meike Evers (Doppel-Olympiasiegerin im Rudern), Monique Garbrecht-Enfeldt (neunfache Weltmeisterin und Medaillengewinnerin bei Olympischen Spielen im Eisschnelllauf) und Frank Busemann (Zehnkampf-Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1996) werden sich im Herbst den Olympiastützpunkten und Eliteschulen des Sports vorstellen, um möglichst bald mit ihrem Einsatz vor Ort beginnen zu können.

 

Joachim Gauck berät DOSB zu Möglichkeiten künftiger Stasi-Überprüfungen

 

Um der Situation zu begegnen, dass laut Stasi-Unterlagengesetz dem Sport ab 21.12.2006 keine Überprüfungen von Mitarbeitern mehr ermöglicht werden, hat das Präsidium des DOSB den früheren Bundesbeauftragten Joachim Gauck gebeten, dem DOSB als Beauftragter zur Verfügung zu stehen.