Mit vier Medaillen ging der letzte Kanu-Tag bei den zweiten Europaspielen für das deutsche Team zu Ende. Die erste Plakette holte der K4 der Männer. Sie wollten Gold, konnten sich aber auch über die Silbermedaille freuen. Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke mussten sich im Kajak-Vierer bei den zweiten Europaspielen in Minsk über die 500-Meter-Distanz nur dem russischen K4 geschlagen geben, der auf den letzten Metern mehr Speed hatte.
"Es waren sicherlich schwierige Bedingungen. Bei einem solchen Wind, sind wir auch noch keinen Vierer gefahren. Aber es war sehr knapp und das gibt uns im Training nochmal die nötige Akribie, um es bei der WM besser zu machen", sagte Tom Liebscher.
Auf der WM liegt sowieso der Fokus des deutschen Vierers. Dort geht es um die Olympia-Qualifikation. "Unser Ziel ist ganz klar, im nächsten Jahr in Tokio die richtige Medaille um den Hals hängen zu haben. Dem ordnen wir alles unter", sagte Rendschmidt.
Knapp an den erhofften Medaillen paddelten am Vormittag gleich zwei deutsche Boote vorbei. Der C2 der Frauen mit Lisa Jahn und Ophelia Preller, der K4 der Frauen mit Sabrina Hering-Pradler, Franziska John, Caroline Arft und Tina Dietze wurden jeweils Vierte.
Am Nachmittag jedoch schlugen die DKV-Asse nochmal zu. Lisa Jahn, die erst seit wenigen Jahren vom Kajak in den Canadier gewechselt ist, gewann über die 200 Meter Silber im C1. Jahn ist damit eine heiße Anwärterin auf dieser Strecke auch in Tokio zu fahren, wenn der C1 der Frauen über 200 Meter erstmals olympisch ist.
Direkt darauf fuhren Tina Dietze und Franziska John ebenfalls zu Silber. Allerdings unter äußerst schwierigen Bedingungen, es stürmte und regnete heftig. "Wir können uns nicht daran erinnern, unter solchen Bedingungen schon mal einen Rennen gefahren zu sein", sagte John nach dem Rennen. Beide waren aber sehr zufrieden mit der silbernen Plakette.
Ebenso zufrieden war Max Hoff, der im abschließenden 5000-Meter-Rennen Bronze gewann.
Ringerin Nina Hemmer belohnt sich mit Bronze
Freistilringerin Nina Hemmer hat in der Klasse bis 53 kg die Bronzemedaille gewonnen. Gegen die Türkin Zeynep Yetgil gewann sie mit 2:0-Punkten. "Ich bin hier hingefahren und wollte eine Medaille gewinnen und ich bin jetzt mega happy, dass es geklappt hat", sagte Hemmer.
Nervös sei sie vor Beginn der Europaspiele gewesen, schilderte Hemmer ihren Gemütszustand, aber vor dem Kampf um Bronze hatte sie die nötige Lockerheit wiedergefunden. In einem knappen Duell, ließ sie der Türkin gegen Ende keine Chance mehr, den knappen Vorsprung zu egalisieren.
Dreistellungskampf: Schützin Jolyn Beer wird Achte
Immer wieder schüttelte sie den Kopf, hob ratlos die Hand oder blickte über die Schulter zurück zum Trainer. Wo war die gute Form der Qualifikation geblieben? Als Achte schoss Joly Beer im Dreistellungskampf deutlich an Medaille und Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vorbei.
Als Erste mit einem Vorsprung fünf Ringen war sie vormittags ins Finale der besten Acht eingezogen. Doch vom ersten Schuss an war die Sicherheit dahin. Das änderte sich nach Knien und Liegen auch im Stehendanschlag nicht, und so schied sie als Erste aus. Und suchte vergeblich nach Erklärungen.
War es vielleicht der zusätzliche Druck, hier einen weiteren festen Olympiaplatz für die deutschen Schützen sichern zu können? Dafür hätte Jolyn Beer nur die Konkurrentinnen aus Österreich (Sechste im Finale) und Serbien (Vierte) hinter sich lassen müssen. So war die Enttäuschung noch größer.
Die zweite deutsche Schützin Isabella Straub schied in der Qualifikation als 22. aus.
Skeet-Schützen verpassen Finale
Die deutschen Skeet-Schützen scheiterten in der Qualifikation. Sven Korte wurde 14., Katrin Wieslhuber 18.
Yvonne Li steht im Badminton-Viertelfinale
Yvonne Li hat durch einen 2:1-Erfolg gegen die Estin Kuuba nächste Runde erreicht. Nachdem Li im zweiten Satz das erste Mal in diesem Turnier einen Satz abgeben musste, konnte sie sich im dritten Durchgang steigern und gewann diesen hinten heraus eindeutig mit 21:11. Im Viertelfinale trifft sie auf die Russin Kosetskaya.
Knapp gescheitert sind hingegen das deutsche Herren-Doppel Lamsfuß/Seidel. Es verlor 1:2 gegen die Niederlande. Das deutsche Mixed Lamsfuß/Herttrich profitierte von einer Basage der Israelis und steht morgen im Viertelfinale.
Tischtennis
Sowohl das deutsche Frauen-Team, wie die deutschen Männer haben ihre erste Runde im Mannschaftswettbewerb gewonnen.
Quelle: DOSB