dvs verabschiedet Positionspapier zu „Frühe Kindheit und Bewegung“

Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) hat ein Positionspapier verabschiedet, das die hohe Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport im Bildungssystem der frühen Kindheit herausstellt.

Viele Einrichtungen integrieren inzwischen Bewegung als Medium der Entwicklungsförderung. Foto: LSB NRW
Viele Einrichtungen integrieren inzwischen Bewegung als Medium der Entwicklungsförderung. Foto: LSB NRW

„Die frühe Kindheit und mit ihr die Bildung, Betreuung und Erziehung im frühen Kindesalter haben wie kein anderer Bereich im deutschen Bildungssystem in den vergangenen 20 Jahren eine starke Aufwertung erfahren“, heißt es in einer dvs-Mitteilung. Dies zeige sich sowohl im Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertagesstätte und dem damit verbundenen flächendeckenden Ausbau dieser Einrichtungen als auch in der Akademisierung der pädagogischen Fach- und Leitungskräfte, der Etablierung von Qualitätsmanagement in Kindertageseinrichtungen seitens zahlreicher Träger und der Entwicklung von Bildungsplänen und Curricula der Bundesländer für den vorschulischen Bereich.

Seit dem Jahr 2004 besteht ein gemeinsamer Rahmen der frühkindlichen Bildung in Kindertageseinrichtungen in Deutschland. Darüber hinaus verfügen die Bundesländer über individuelle Bildungspläne. Der Bildungsbereich „Körper, Bewegung und Gesundheit“ sei dabei mittlerweile wesentlicher Bestandteil der aktuellen Bildungs- und Orientierungspläne aller Bundesländer und nehme hier eine herausragende Stellung ein, erklärt die dvs.

Darüber hinaus sei seit einiger Zeit zu beobachten, dass so unterschiedliche Institutionen wie Kommunen, Trägerverbände von Kindertageseinrichtungen, Ministerien und nicht zuletzt die Sportorganisationen vielfältige Anstrengungen ergriffen hätten, Aktivitäten von Bewegung, Spiel und Sport stärker als bisher in der Alltagswelt von Kindern zu verankern.

Bewegung hat zunehmend größeren Stellenwert

Ein Resultat dieser Entwicklung sei die Gründung von Sport- und Bewegungskindergärten, die teilweise in der Trägerschaft von Elterninitiativen oder in Kooperation mit Sportvereinen entstanden seien. Aber auch in anderen Settings, die beispielsweise auf Gesundheit, Therapie, Sprachbildung oder besondere Förderung von Kindern abhöben, werde Bewegung ein zunehmend größerer Stellenwert zugesprochen.

Um Kindern in den ersten sechs Lebensjahren ein optimales Betreuungs-, Bildungs-, Erziehungs- oder Förderangebot zu gewähren, bemühten sich derzeit immer mehr Einrichtungen darum, Bewegung als Medium der Entwicklungsförderung oder zur Steigerung des kindlichen Wohlbefindens zu integrieren.

Das Positionspapier der dvs wurde vom ad-hoc-Ausschuss „Elementarbereich“ innerhalb der dvs unter der Leitung von dvs-Vizepräsidentin Prof. Ina Hunger (Göttingen) zusammen mit den Mitgliedern Prof. Rosa Diketmüller (Wien), Prof. Ulrike Ungerer-Röhrich (Bayreuth), Prof. Anja Voss (Berlin), Prof. Alexander Woll (Karlsruhe), Prof. Renate Zimmer (Osnabrück) und Prof. Sergio Ziroli (Weingarten) erarbeitet.

Der Wortlaut des Positionspapiers kann unter www.sportwissenschaft.de eingesehen werden.

(Quelle: dvs)


  • Viele Einrichtungen integrieren inzwischen Bewegung als Medium der Entwicklungsförderung. Foto: LSB NRW
    Viele Einrichtungen integrieren inzwischen Bewegung als Medium der Entwicklungsförderung. Foto: LSB NRW