Einigkeit ist dringend gefordert

 

Kernbach-Appell: Der deutsche Sport muss nach vorne schauen

 

Peter Kernbach, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Spitzenverbände im Deutschen Sportbund, Mitglied der

Evaluierungskommission zur Findung des deutschen Olympiabewerbers und Mitglied des NOK-Beirats für die Bewerbung Leipzigs, fordert in einem Appell Einigkeit und Zusammenhalt im deutschen Sport, um die deutsche Olympiabewerbung mit der Stadt Leipzig und dem Segelrevier Rostock zu einem Erfolg zu führen. Wir veröffentlichen diesen Appell im Wortlaut:
Die deutsche Olympiabewerbung für 2012 steht weiterhin im Mittelpunkt der Medien und der Sportfachverbände. Das ist eigentlich richtig und verständlich. Aber leider sind zur Zeit die Inhalte der Berichte und Diskussionen nicht in dem Sinn, die wir uns erhofft haben, um eine erfolgreiche Bewerbung zu erstellen.

Was ist passiert ? Nach der Wahl Leipzigs zum deutschen Olympiabewerber für die Olympischen Spiele 2012 herrschte Einigkeit landauf, landab. Die Mitbewerber Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart versprachen Unterstützung. Die Konferenz der Spitzenverbände beschloss im März das Konzept „Verbände für Olympia". Damit wurde die außerordentlich wichtige Rolle der Spitzenverbände, auch der nichtolympischen Verbände, für die Bewerbung dokumentiert. Die Bundesregierung, das Nationale Olympische Komitee für Deutschland, das Land Sachsen und die Bewerberstadt Leipzig demonstrierten Stärke und Zuversicht. Das Sportstättenkonzept wurde positiv umgestaltet und von den Sportfachverbänden akzeptiert. Einigkeit war gegeben. Weitere Sachprobleme wurden erkannt und werden bearbeitet.

Plötzlich drohen personelle und strukturelle Probleme Schaden zu verbreiten und die Zuversicht einzuschränken, die Bewerbung Leipzigs erfolgreich werden zu lassen. Es droht die Gefahr, dass die deutsche Bewerbung, die doch einen Symbolwert für das vereinte Deutschland darstellt, an Personaldiskussionen, persönlichen Vorwürfen und Ränkespielen um Einfluss und Macht in Sport und Politik scheitert.

Es darf nicht passieren, dass die Olympiabewerbung zu einer neuen Ost-West-Debatte führt. Einigkeit ist wieder gefragt. Einigkeit in allen verantwortlichen Gremien. Es muss wieder nach vorn geschaut werden. Noch sind alle Chancen vorhanden, die Bewerbung Leipzigs und damit die deutsche Bewerbung erfolgreich werden zu lassen. Es müssen jedoch die Vertreter des deutschen Sportes in die Bewerbung eingebunden werden, die seit Jahrzehnten ihre Erfahrungen im Weltsport erfolgreich gesammelt haben. Der deutsche Sport ist, wie selten zuvor, gefordert, geschlossen Einigkeit nach innen und nach außen zu zeigen!