Erfolgreiche European Championships Munich 2022 Teilnehmer*innen glänzen auch als Student*innen

„Partnerhochschule des Spitzensports“ – 20 Jahre Kooperation zwischen der Technischen Universität München und dem Olympiastützpunkt Bayern

Noah Eberhardt (r.) und Jan Cederic Mann (Mitte) im Gespräch mit Volker Herrmann, Leiter des OSP Bayern. Quelle: TUM/Noah Eberhardt, Jan Cederic Mann & Romy Schwaiger Fotos: Romy Schwaiger/TUM
Noah Eberhardt (r.) und Jan Cederic Mann (Mitte) im Gespräch mit Volker Herrmann, Leiter des OSP Bayern. Quelle: TUM/Noah Eberhardt, Jan Cederic Mann & Romy Schwaiger Fotos: Romy Schwaiger/TUM

Die European Championships Munich 2022 ließen den Olympischen Geist in München wieder aufleben. 50 Jahre nach den Olympischen Sommerspielen 1972 war die Stadt erneut Ausrichter einer internationalen Multisportveranstaltung. Über 4.700 Athlet_innen traten in neun Sportarten gegeneinander an und trieben sich gegenseitig zu sportlichen Höchstleistungen. Zu den Wettkampfstätten strömten täglich tausende Besucher_innen, die eine unvergleichliche Atmosphäre kreierten und so für Gänsehaut-Momente bei den Sportler_innen sorgten.

Abseits der European Championships stehen für die Athlet_innen allerdings nicht nur sportliche Leistungen im Vordergrund. Ein Großteil der deutschen Sportler_innen muss die Herausforderung einer dualen Karriere bewältigen. Diese setzt sich neben dem Leistungssport auch aus dem Absolvieren einer akademischen Ausbildung zusammen. Volker Herrmann, Leiter des Olympiastützpunktes Bayern (OSP), sagt dazu: „Der gesellschaftliche Stellenwert des Leistungssports und damit auch der Sportler_innen hat sich verändert. Das heißt, unsere Sportler_innen können sich nicht nur auf die Leistungssportkarriere konzentrieren, sondern wir müssen auch gewährleisten, dass wir sie in der Vorbereitung auf die sogenannte Nachkarriere unterstützen.“ Damit die Athlet_innen den Spagat zwischen Spitzensport und Studium bestmöglich meistern können, ist eine durchdachte Organisation und Strukturierung ihrer sportlichen und akademischen Laufbahn notwendig. Um dies den Spitzensportler_innen ermöglichen zu können, hat die Technische Universität München (TUM) im Januar 2002 im Rahmen des Projekts „Partnerhochschule des Spitzensports“ einen Kooperationsvertrag mit dem Olympiastützpunkt Bayern unterzeichnet.

Prof. Dr. Ansgar Schwirtz, Leiter der Professur für Biomechanik im Sport, ist der verantwortliche Spitzensportbeauftragte für die Kooperation der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften mit dem OSP Bayern.  „Es ist nicht nur eine Kooperation auf Vertragsbasis, sondern es ist eine aktive Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt“, beschreibt Schwirtz diese Partnerschaft. Dafür steht er mit Volker Herrmann sowie den Laufbahnberater_innen des OSP in regelmäßigem Austausch.

„Die Kooperation mit der TUM orientiert sich an den Bedürfnissen unserer Athlet_innen. Für uns geht es darum, dass aus dem Freistaat Bayern weiterhin erfolgreiche Olympionik_innen und Paralympionik_innen hervorkommen“, so Herrmann zum inhaltlichen Fokus der Vereinbarung. Konkret bedeutet dies, dass man den Spitzensportler_innen in beratenden Mentorengesprächen bei der Durchführung und Organisation des Studiums zur Seite steht, beispielsweise bei der Semestereinteilung von anstehenden Klausuren oder der Flexibilisierung von Studienleistungen. Von der TUM werden durch Förderleistungen, wie die Bereitstellung von Wohnheimplätzen, individuell abgestimmte Abgabe- und Prüfungstermine oder die kostenfreie Nutzung hochschuleigener Sportstätten, Entlastungen für die Athlet_innen geschaffen.

Momentan werden etwa rund 15 Spitzensportler_innen an der TUM betreut, darunter auch die European Championships Teilnehmerinnen Alma Bestvater (Klettern), Christina Hering (Leichtathletik, 800m) und Leonie Lochner (Klettern). Bestvater und Lochner absolvieren an der Fakultät SG derzeit ihren Bachelor in Sportwissenschaft, Hering hat diesen sowie einen anschließenden Master in TUM BWL bereits erfolgreich abgeschlossen.

„Für die Ausbildung unserer Athlet_innen ist die TUM ein sehr willkommener Partner. Zum einen aufgrund der örtlichen Nähe und zum anderen aufgrund des breiten Spektrums an Studienangeboten“, bilanziert Herrmann. Vor allem der neue TUM Campus im Olympiapark bringt mit hochmodernen Wettkampfstätten und den Forschungseinrichtungen viele Vorteile mit sich. Daraus ergeben sich abseits der ursprünglichen Vereinbarung als „Partnerhochschule des Spitzensports“ weitere Kooperationsmöglichkeiten zwischen der TUM und dem OSP. Schwirtz bezeichnet dies als „eine Win-Win-Situation. Wir können Forschungsarbeiten bezüglich der Leistungsdiagnostik leisten und uns in dem Bereich weiterentwickeln. Somit entsteht nicht nur Forschung an Studierenden mit einer hohen Handlungskompetenz, sondern Forschung mit Spitzensportlern.“ Herrmann sagt hierzu ergänzend: „Es ist eine spannende Zusammenarbeit, in der wir mittlerweile auch anderweitig den Austausch mit der TUM suchen.“ Dazu passen die zusätzlichen Kooperationsvereinbarungen mit den Forschungsbereichen Biomechanik, Ernährungswissenschaften (Prof. Dr. Karsten Köhler) und Sportmedizin (Prof. Dr. Martin Halle).

Beide Seiten ziehen nach der 20-jährigen Kooperation ein positives Fazit und nehmen sich vor, die Partnerschaft nicht nur aufrecht zu erhalten, sondern weiter zu intensivieren. Dazu sagt Herrmann: „Es wäre unser Anliegen, dass wir noch mehr Athlet_innen in die Studiengänge der TUM integrieren könnten, dass wir den Kontakt zu den Mentoren weiter ausbauen und dass wir auch aktive und ehemalige Student_innen aus den gleichen Studiengängen in diesen Prozess mit integrieren.“ Schwirtz spricht ebenfalls von einer sehr guten Zusammenarbeit und will in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit dafür generieren: „Wir müssen von beiden Seiten mehr Werbung für diese Kooperation machen und auch dafür, dass wir als TU gerne den Leistungssport fördern.“

Das Ziel der Zusammenarbeit zwischen TUM und OSP Bayern ist es, dass auch zukünftig viele Talente von dieser Kooperation profitieren und den Weg auf die internationale Bühne finden – damit TUM-Studierende spätestens bei den nächsten European Championships im Jahr 2026 ebenfalls wieder viele Medaillen gewinnen.

Zur Homepage der Professur für Biomechanik im Sport

Zur Homepage des Olympiastützpunktes Bayern

Kontakt:

Prof. Dr. Ansgar Schwirtz
Professur für Biomechanik
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München

Tel.: 089 289 24580
E-Mail: Ansgar.Schwirtz(at)tum.de

Volker Herrmann
Olympiastützpunkt Bayern
Spiridon-Louis-Ring 25
80809 München

Tel.: 089 3067 2681
E-Mail: VHerrmann(at)ospbayern.de
 

Quelle: TUM/Noah Eberhardt, Jan Cederic Mann & Romy Schwaiger Fotos: Romy Schwaiger/TUM


  • Noah Eberhardt (r.) und Jan Cederic Mann (Mitte) im Gespräch mit Volker Herrmann, Leiter des OSP Bayern. Quelle: TUM/Noah Eberhardt, Jan Cederic Mann & Romy Schwaiger Fotos: Romy Schwaiger/TUM
    Noah Eberhardt (r.) und Jan Cederic Mann (Mitte) im Gespräch mit Volker Herrmann, Leiter des OSP Bayern. Quelle: TUM/Noah Eberhardt, Jan Cederic Mann & Romy Schwaiger Fotos: Romy Schwaiger/TUM