EYOF: Deutsche Athleten weiter mit starken Leistungen

Am dritten Wettkampftag erkämpfte sich die deutsche EYOF-Mannschaft wie schon am Vortag vier Medaillen. Die Tagesbilanz der Ballsportarten ist durchwachsen.

Erfolgreich im Judo: Laura Ackermann (l.) und Jennifer Vogel (r.) Foto: DOSB
Erfolgreich im Judo: Laura Ackermann (l.) und Jennifer Vogel (r.) Foto: DOSB

Grund zum Jubeln gab es zunächst in der wieder sehr gut besuchten Judohalle im „Jaarbeurs“-Komplex. Laura Ackermann vom JC Leipzig belegte in der Klasse bis 52 Kilogramm einen starken fünften Platz. Im Kampf um Bronze musste sie sich der Georgierin Mariam Janashvili geschlagen geben. In der Klasse bis 57 Kilogramm erreichte Jennifer Vogel (JC 90 Frankfurt/Oder) ebenfalls den Kampf um Bronze. Sie besiegte die Ungarin Nikoletta Balazs und durfte sich über die Bronzemedaille freuen. „Diese Medaille war schon eine Überraschung. Sie ist natürlich wichtig für die Stimmung und Motivation im Team“, erklärte Teamleiter Hartmut Paulat.

Im Schwimmcenter „De Krommerijn“ kamen die deutschen Fans aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus. Den Auftakt machte Johannes Tesch (SV Halle) mit der Silbermedaille über 100 Meter Schmetterling. Anabel Ivanov (SSG Saar Max Ritter) verpasste mit Platz vier über 100 Meter Freistil knapp das Podium, Leonie Hügenell (SG Frankfurt) belegte Platz acht über 200 Meter Brust und Hendrik Ulrich (SV Halle) Platz sechs über 400 Meter Freistil. Maxine Wolters von der SG Bille Hamburg bestritt innerhalb von weniger als einer Stunde gleich zwei Finalläufe. Über 100 Meter Rücken kam sie auf Platz acht und über 200 Meter Lagen auf den fünften Platz. Marek Ulrich sorgte schließlich dafür, dass die Besucher des Schwimmcenters zum zweiten Mal in den EYOF-Tagen die deutsche Nationalhymne zu hören bekamen. Über 50 Meter Freistil war der Schwimmer vom SV Halle nicht zu schlagen. Zum Abschluss des Abends erkämpfte sich die deutsche 4x100 Meter Mixed-Staffel in einem spannenden Finale in der Besetzung Paulus Schön (Schwimmclub Chemnitz), Leonie Hügenell, Anabel Ivanov und Marek Ulrich die Silbermedaille hinter Russland.

Teamleiterin Beate Ludwig zeigte sich mit dem Abschneiden ihrer Athleten durchaus zufrieden. „Natürlich sind wir zufrieden, es werden schließlich nie alle Bäume in den Himmel wachsen“, erklärte sie. „Die vielen Einsätze für einige unserer Schwimmer sind allerdings eine Schwierigkeit, da kann man nicht immer volles Rohr schwimmen, da muss man auch mal taktische Überlegungen anstellen“, stellte sie fest. Dass ausgerechnet die Ulrich-Brüder bislang die eifrigsten Medaillensammler im deutschen Team sind, überrascht Ludewig nicht: „Das hatten wir schon so erwartet“, gab sie zu und ergänzte: „Wie es weitergeht müssen wir sehen, sie schwimmen schon ein hartes Programm“.

Ein hartes Programm hatte auch Tennisspieler Jannik Gieße (MTG Mannheim) zu absolvieren. Nachdem er sich in einem Marathon-Match gegen den Weißrussen Maksim Tybar durchsetzen konnte, musste er schon wenige Stunden später sein Viertelfinale gegen den Österreicher Matthias Haim bestreiten. Haim behielt mit 6:3 6:1 die Oberhand. An der Seite von Louis Weßels (Tennispark Versmold) konnte Gieße kurz darauf im Doppel Revanche nehmen und Haim und seinen Partner Gabriel Huber aus dem Wettbewerb werfen. Auch das Mädchen-Duo Vivian Wolff (OTC Offenbach)/Anna Gabric (TC Konstanz) erreichte das Viertelfinale. Im Einzel war Wolff am Morgen in einem engen Spiel an der Russin Kruzhkova gescheitert.

Die Turn-Mädchen Leah Grießer (TG Neureut), Kim Janas (SV Halle) und Nadja Schulze (TuG Leipzig) lieferten im Mannschaftswettbewerb eine gute Leistung ab und erturnten Platz sechs. „Die Mädchen haben drei Geräte wirklich optimal geturnt, in der Nationenwertung am Schwebebalken belegen sie sogar Platz drei. Nur am Barren haben alle Fehler eingebaut“, bilanzierte Teamleiterin Ursula Koch. „Im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden.“ Kim Janas und Leah Grießer konnten sich mit ihrem Ergebnis für das Mehrkampffinale am Donnerstag qualifizieren. In den Einzelfinalwettkämpfen wird Kim Janas die deutschen Farben am Freitag an Sprung, Schwebebalken und Boden vertreten.

Erneut über fünf Sätze ging das dritte Vorrundenspiel der deutschen Volleyball-Mädchen. Lautstark unterstützt würden sie dabei von den deutschen Handballerinnen und Basketballern, die auf den Tribünen für gute Stimmung sorgten. „Das war echt klasse und hat uns sehr geholfen, die Halle war ja ansonsten recht leer. Toll, dass sie da waren“, meinte Nadia Jäckle (TV Villingen). Bis zum Ende konnten die beiden Unterstützer-Gruppen allerdings nicht bleiben. Und so sahen sie zwar, wie ihre deutschen Teamkolleginnen die ersten beiden Sätze gegen die Türkinnen souverän gewannen, ehe sie im dritten Satz etwas den Faden verloren, verpassten aber die Sätze vier und fünf, in denen die Türkinnen die Partie endgültig drehten. „Wir hatten eine gute Abwehr, haben dann im dritten Satz aber ein paar Angriffsfehler gemacht und das hat uns aus dem Konzept gebracht“, analysierte Sophie Schubert (VC Olympia Dresden). „Die Türkinnen haben dann auch ihr Selbstvertrauen wiedergefunden“, ergänzte Jäckle. Die Türkinnen gewannen schließlich mit 3:2 (19:25, 16:25, 25:15, 25:15, 15:9). Da aber zuvor Italien nur zu einem 2:3 gegen Slowenien gekommen war, war der eine Punkt gegen die Türkei Gold wert und sicherte der DVV-Auswahl Gruppenplatz zwei und damit die Halbfinalteilnahme. Dort wartet am Donnerstag Slowenien.

Am Abend konnten die deutschen Basketballer im dritten Spiel den dritten Sieg feiern. Auch der Auswahl aus der Türkei ließen sie beim 68:53 keine Chance. Im Halbfinale wartet am Donnerstag das Team aus Kroatien. Lange Gesichter gab es dagegen bei den Handball-Jungen. Gegen Slowenien lief die Mannschaft von Trainer Klaus-Dieter Petersen lange Zeit einem Rückstand hinterher. Knapp zehn Minuten vor dem Ende gelang die ersehnte Führung, doch die Slowenen erwiesen sich als zäh und gewannen am Ende mit 29:27. Der Traum vom Halbfinale ist für die DHB-Auswahl damit ausgeträumt.

Nur wenige Meter entfernt erging es auch den deutschen Handballerinnen nicht besser. Gegen Gastgeber Niederlande setzte es im erwartet schweren Spiel vor der bis auf den letzten Platz gefüllten Tribüne eine 23:29-Niederlage. Das Team von Coach Nico Kiener war allerdings bereits vor dem Spiel gegen die Niederlande für das Halbfinale qualifiziert. „Da machen wir es besser“, versprach Annika Ingenpaß (TSV Bayer 04 Leverkusen).

Quelle: Tim Zillmer


  • Erfolgreich im Judo: Laura Ackermann (l.) und Jennifer Vogel (r.) Foto: DOSB
    Erfolgreich im Judo: Laura Ackermann (l.) und Jennifer Vogel (r.) Foto: DOSB
  • Dritte Staffel, dritter Erfolg: Marek Ulrich, Leonie Hügenell, Anabel Ivanov und Paulus Schön (v.l.) Foto: DOSB
    Dritte Staffel, dritter Erfolg: Marek Ulrich, Leonie Hügenell, Anabel Ivanov und Paulus Schön (v.l.) Foto: DOSB
  • Im Einzel knapp verloren, im Doppel weiter im Rennen: Vivian Wolff. Foto: DOSB
    Im Einzel knapp verloren, im Doppel weiter im Rennen: Vivian Wolff. Foto: DOSB
  • Die deutschen Basketballer sorgten in der Volleyball-Halle für Stimmung. Foto: DOSB
    Die deutschen Basketballer sorgten in der Volleyball-Halle für Stimmung. Foto: DOSB