EYOF: Vier Medaillen für Team Deutschland

Am zweiten Tag des European Youth Olympic Festivals gab es die ersten Medaillen für das deutsche Team. Einmal Gold und dreimal Silber lautete die Bilanz am Ende des Tages.

Erfolgreiche Schwimmer: Hendrik Ulrich, Alexander Lohmar, Franz Müller, Marek Ulrich und Katrin Gottwald, Leonie Kullmann, Lia Neubert, Anabel Ivanov (jeweils v.l.) Foto: DOSB
Erfolgreiche Schwimmer: Hendrik Ulrich, Alexander Lohmar, Franz Müller, Marek Ulrich und Katrin Gottwald, Leonie Kullmann, Lia Neubert, Anabel Ivanov (jeweils v.l.) Foto: DOSB

An einem aus deutscher Sicht erfolgreichen Tag war es am Nachmittag Radsportler Leo Appelt vom RC Langenhagen, der im Einzelzeitfahren mit Silber die erste Medaille für die deutsche Mannschaft errang. Auf dem 9,7 Kilometer langen Rundkurs „Het Lint“ lag der Deutsche am Ende nur eine Sekunde hinter Sieger Erlend Blikra aus Norwegen. „Ich ärgere mich nicht über die eine Sekunde, ich freue mich riesig über die Silbermedaille“, meinte Appelt. Denn die Strecke hatte es durchaus in sich. „Sie ist zwar topfeben, aber durch die vielen Kurven und den Wind sehr anspruchsvoll“, erklärte der junge Deutsche. Im Einzelzeitfahren der Mädchen erreichte Lena Ostler (Velo Oberland) als beste Deutsche Platz 17. Beim Straßenrennen am Donnerstag wollen die Deutschen erneut angreifen. „Da braucht man allerdings viel, viel Glück. Auf diesem engen Kurs schätze ich die Sturzgefahr als sehr hoch ein“, prognostizierte Teamleiter Josef Schüller.

Gleich drei Medaillen fischten die deutschen Schwimmer aus dem Wasser im „Swimming Pool De Krommerijn“. In der ersten Entscheidung des Abends holte Hendrik Ulrich (SV Halle) Gold über 100 Meter Freistil. „Ganz oben auf dem Treppchen zu stehen und die deutsche Nationalhymne zu hören, das war schon grandios“, freute sich der Zwillingsbruder des deutschen Fahnenträgers bei der Eröffnungsfeier. Gemeinsam durften die Brüder wenig später erneut jubeln. Mit der 4x100 Meter Freistil-Staffel mussten sich Marek und Hendrik Ulrich, Alexander Lohmar (SG Bayer Wuppertal/Uerdingen/Dormagen) und Franz Müller (SV Wasserfreunde Brandenburg) nur dem russischen Quartett geschlagen geben. „Das war mehr, als wir erwartet hatten“, erklärte Marek Ulrich und Franz Müller fügte hinzu: „Hendriks Goldmedaille hat uns natürlich nochmal extra motiviert.“ Das galt auch für die Staffel der Mädchen, die über die gleiche Distanz in der Besetzung Katrin Gottwald (SSV Nürnberg), Leonie Kullmann (1. Dresdener SG), Lia Neubert (SV Halle) und Anabel Ivanov (SSG Saar Max Ritter) ebenfalls nur den Russinnen den Vortritt lassen musste. „Das Erlebnis der Siegerehrung war toll“, schwärmt Anabel Ivanov. „Das wollen wir auf jeden Fall auch mal bei richtigen Olympischen Spielen erleben“, ergänzte Leonie Kullmann.

Keine Medaillen, aber dennoch sehr gute Platzierungen erreichten zudem Jana Zinnecker (Bitterfelder SV) mit Platz sieben über 200 Meter Schmetterling und Thea Brandauer (Swim Team Elmshorn) mit Platz fünf über 400 Meter Lagen.

Eine Russin machte die Medaillenhoffnungen von Judokämpferin Miriam Schneider in der Klasse bis 44 Kilogramm zunichte. Die Athletin vom JC Hennef unterlag Sofya Matatova im Kampf um Bronze und erreichte somit einen achtbaren fünften Platz.

Im Galgenwaard Sports Center belegten die deutschen Turner den zehnten Platz in der Mannschaftswertung. „Die Jungs haben gut geturnt, aber wir haben momentan einfach einen Rückstand auf die europäischen Top-Nationen“, ordnete Teamleiter Jens Milbradt das Ergebnis ein. Nils Dunkel (MTV 1860 Erfurt) und Vinzenz Haug (KTV Straubenhardt) konnten sich dabei für das Mehrkampffinale qualifizieren, Dunkel erreichte zudem das Einzelfinale am Pauschenpferd.

In den Mannschaftswettbewerben war die Ausbeute am Dienstag durchwachsen. Die Handball-Jungen mussten im Spiel gegen Norwegen eine 25:27-Niederlage hinnehmen und müssen für den Einzug ins Halbfinale nun ihr letztes Gruppenspiel gewinnen.

Die Volleyball-Mädchen trafen in ihrem zweiten Spiel auf die favorisierten Sloweninnen. Nachdem sie die ersten beiden Sätze mit 20:25 und 17:25 abgegeben hatten und auch zu Beginn des dritten schnell mit drei Punkten in Rückstand lagen, deutete alles auf einen Dreisatz-Erfolg Sloweniens hin. Doch das deutsche Team bewies Moral und kämpfte sich mit großem Einsatz und sehenswerten Spielzügen zurück ins Match. Die Sätze drei und vier gingen an die Deutschen (25:20, 25:18) und so musste der  fünfte Satz die Entscheidung bringen. Erneut erarbeitete sich Slowenien schnell einen Vorsprung. Das deutsche Team um Geburtstagskind Wiebke Silge (USC Münster) kam zwar auch dieses Mal zurück, doch am Ende reichte es nicht zum Sieg, den Slowenien mit 15:10 davon trug.

Deutlich besser lief es dagegen bei den Handballerinnen. Im Duell mit Tschechien setzten sie sich souverän mit 35:28 durch. „Trotzdem sind wir noch nicht ganz da, wo wir sein wollen“, gab sich Torfrau Dana Centini (TVG Kaiserau/TV Beyeröde) im Anschluss selbstkritisch. Am Mittwoch kommt es im letzten Gruppenspiel zum Duell mit den Niederlanden. „Das ist schon eine besondere Rivalität, die letzten Male war es immer eng. Wir freuen uns auf das Spiel“, erklärte Centini.

Wie man die Gastgeber schlägt, machten die Basketballer vor. „Wir waren schnell mit 30 Punkten vorne und haben dann alles klar gemacht“, berichtete Luis Figge (Finke Baskets Paderborn). Zum Abschluss der Gruppenphase wartet nun mit dem Team aus der Türkei der vermeintlich stärkste Gegner auf die DBB-Auswahl.

Im Tennis stehen Vivian Wolff (OTC Offenbach) und Jannik Gieße (MTG Mannheim) nach überzeugenden Siegen im Achtelfinale. Anna Gabric (TC Konstanz) musste sich nach hartem Kampf in drei Sätzen geschlagen geben. Im Doppel konnten Jannik Gieße und Louis Weßels (Tennispark Versmold) ihr Auftaktmatch gewinnen.

Quelle: Tim Zillmer


  • Erfolgreiche Schwimmer: Hendrik Ulrich, Alexander Lohmar, Franz Müller, Marek Ulrich und Katrin Gottwald, Leonie Kullmann, Lia Neubert, Anabel Ivanov (jeweils v.l.) Foto: DOSB
    Erfolgreiche Schwimmer: Hendrik Ulrich, Alexander Lohmar, Franz Müller, Marek Ulrich und Katrin Gottwald, Leonie Kullmann, Lia Neubert, Anabel Ivanov (jeweils v.l.) Foto: DOSB
  • Judoka Miriam Schneider gibt alles im Kampf um Bronze. Foto: DOSB
    Judoka Miriam Schneider gibt alles im Kampf um Bronze. Foto: DOSB
  • Radsportler Leo Appelt freut sich über Silber. Foto: DOSB
    Radsportler Leo Appelt freut sich über Silber. Foto: DOSB
  • Die deutschen Volleyballerinnen bei der Nationalhymne vor dem Spiel gegen Slowenien. Foto: DOSB
    Die deutschen Volleyballerinnen bei der Nationalhymne vor dem Spiel gegen Slowenien. Foto: DOSB