EYOF: Vier Medaillen zum Abschluss – Gold im Tennis

Einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze gab es für deutsche Farben am letzten Wettkampftag des European Youth Olympic Festival. Am Abend endete das EYOF mit der Schlussfeier.

Jannik Gieße (r.) und Louis Weßels (l.) bejubeln ihren Sieg. Foto: DOSB
Jannik Gieße (r.) und Louis Weßels (l.) bejubeln ihren Sieg. Foto: DOSB

Zur Goldgrube wurde der Tennispark „Den Hommel“ für Jannik Gieße (MTG Mannheim) und Louis Weßels (Tennispark Versmold). Im Finale der Doppelkonkurrenz konnten sie an ihre herausragenden Leistungen vom Vortag anknüpfen und besiegten die estnischen Zwillingsbrüder Kristofer und Mattias Siimar mit 6:3 und 6:4. Damit blieb das deutsche Duo im gesamten Turnierverlauf ohne Satzverlust. „Wir haben wieder sehr gut gespielt und sind natürlich stolz auf unsere Leistung“, erklärte Gieße nach dem Match. Kurz zuvor hatten Vivian Wolff (OTC Offenbach) und Anna Gabric (TC Konstanz) zwar das Finale im Mädchen-Doppel mit 4:6 2:6 gegen die Slowakinnen Kuzmova/Mihalikova verloren, konnten sich jedoch über Silber freuen.

Bei den Einzelfinals der Turner im Galgenwaard Sports Centre konnte erneut Kim Janas (SV Halle) glänzen. Mit einer herausragenden Leistung erturnte sie am Boden die Silbermedaille, am Sprung belegte sie Platz vier, am Balken Platz fünf. Teamleiterin Ursula Koch war anschließend voll des Lobes für ihre Athletin. „Kim hat hier die Schwierigkeit ihrer Programme stark erhöht und fällt durch Eleganz und Ausdrucksstärke auf“, erklärte sie. „Wir wussten, dass sie gut ist, aber Medaillen erwarten konnten wir nicht, schließlich war es ihr erster internationaler Vergleich.“ Das nächste Ziel steht auch schon fest: „Wir hoffen, dass ihr dieser Einstieg hilft. Ihr Traum sind jetzt natürlich die Youth Olympic Games im nächsten Jahr.“

Groß war der Jubel bei den Handballerinnen. Im Spiel um Bronze konnten sie sich gegen die Niederländerinnen für die Vorrundenniederlage revanchieren. Nach einem 11:15-Rückstand zur Pause drehten sie das Spiel und sicherten sich mit einem 28:23-Sieg die Bronzemedaille. „Gegenüber dem Vorrundenspiel haben wir die Abwehr umgestellt und auch einfach weniger Fehler gemacht“, berichtete Torfrau Magdalena Frey (HSG Würm-Mitte). Lob erhielt sie von ihrer Teamkollegin Alicia Stolle (Borussia Dortmund). „Leni hat echt super gehalten“, meinte sie und vermutete: „Die Holländerinnen waren sich zur Halbzeit vielleicht schon etwas zu sicher, dass sie gewinnen.“ Die Deutschen aber glaubten die ganze Zeit an den Sieg. „Wir haben sie ja in der Vergangenheit schon geschlagen. Wir wussten also, dass wir es können und heute hat es wieder geklappt“, freute sich Alica Burgert (SG Kappelw./Steinbach). Die Handball-Jungen unterlagen im Duell mit Österreich mit 30:33 und mussten sich mit Platz sechs begnügen.

Die deutschen Schwimmer blieben am Freitag zum ersten Mal in den Tagen von Utrecht ohne Medaille. „Unsere Athleten sind einfach platt“, stellte Teamleiterin Beate Ludewig fest. Mit drei vierten Plätzen durch Anabel Ivanov (SSG Saar Max Ritter/200 Meter Freistil), Marek Ulrich (SV Halle/100 Meter Freistil) und Katrin Gottwald (SSV Nürnberg/50 Meter Freistil) sowie zwei fünften Plätzen durch Thea Brandauer (Swim Team Elsmhorn/100 Meter Schmetterling) und Maxine Wolters (SG Bille Hamburg/ 200 Meter Rücken) verkauften sich die Deutschen dennoch gut. Dazu belegten die Lagenstaffeln über 4x100 Meter die Plätze fünf (Mädchen) und sechs (Jungen).

Auch in der Judohalle im „Jaarbeurs“-Komplex gingen die deutschen Kämpfer dieses Mal leer aus und konnten keine vorderen Platzierungen erreichen. „Sie waren zu schläfrig und zu inaktiv, dann passiert so etwas einfach Mal“, erklärte Teamleiter Hartmut Paulat das Abschneiden seiner Athleten.

Bereits um neun Uhr ging es für die deutschen Volleyballerinnen um Bronze. Dabei standen sie den Niederländerinnen gegenüber, die einmal mehr auf lautstarke Unterstützung in der Halle bauen konnten. Die DVV-Auswahl kämpfte bis zum Schluss, konnte im zweiten Satz zahlreiche Satzbälle abwehren, musste sich den Gastgeberinnen am Ende aber doch mit 0:3 (21:25, 24:26, 16:25) geschlagen geben. Die deutschen Volleyballerinnen zogen eine gemischte Bilanz aus dem Turnier. „Die Platzierung ist okay, mit unserer Leistung sind wir nicht so zufrieden“, meinte Marie Holstein (Schweriner SC). „Es hätte wesentlich besser laufen können“, fand auch Libera Michelle Petter (VC Olympia Dresden). Alles in allem war das EYOF aber auch für die Volleyballerinnen ein tolles Erlebnis. „Es ist cool, Teil eines größeren Teams zu sein“ erklärte Petter und Holstein ergänzte: „Besonders, die Athleten aus anderen Sportarten mal zu treffen, ist super. Wir haben uns mit allen sehr gut verstanden.“

Die deutschen Basketballer mussten sich ebenfalls mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. Gegen die Türken, die sie in der Vorrunde noch souverän geschlagen hatten, schien die DBB-Auswahl über weite Strecken auch dieses Mal alles im Griff zu haben. Erst zwei Minuten vor Spielende begann der Vorsprung zu schmelzen, 16 Sekunden vor dem Ende gingen die Türken schließlich mit 58:57 in Führung. Die Deutschen konnten nicht mehr punkten und verpassten somit die ersehnte Medaille. „Die Türken wollten gewinnen, wir wollten nicht verlieren. Das hat in der Endphase den Unterschied ausgemacht“, resümierte Teamleiter Rüdiger Jacob.

Am Abend endete das 12. European Youth Olympic Festival mit der Schlussfeier im olympischen Dorf. Utrechts Bürgermeister Aleid Wolfsen übergab die Olympische Flagge an George Ugulava, den Bürgermeister von Tiflis. In Georgiens Hauptstadt wird das EYOF 2015 stattfinden.

(Quelle: Tim Zillmer)


  • Jannik Gieße (r.) und Louis Weßels (l.) bejubeln ihren Sieg. Foto: DOSB
    Jannik Gieße (r.) und Louis Weßels (l.) bejubeln ihren Sieg. Foto: DOSB
  • Kim Janas gewinnt ihre zweite Silbermedaille in Utrecht. Foto: DOSB
    Kim Janas gewinnt ihre zweite Silbermedaille in Utrecht. Foto: DOSB
  • Aleid Wolfsen (r.) übergibt die Olympische Flagge im Besein von EOC-Präsident Patrick Hickey (m.) an George Ugulava (l.). Foto: DOSB
    Aleid Wolfsen (r.) übergibt die Olympische Flagge im Besein von EOC-Präsident Patrick Hickey (m.) an George Ugulava (l.). Foto: DOSB