Gesunder Lebensstil beginnt in der KiTa

Einen gesunden Lebensstil können Kinder schon in der KiTa lernen - wenn im Alltag der KiTas Bildungsziele mit einem gesunden Lebensstil verknüpft werden.

 

Gesunder Lebensstil kann schon im Kindergarten erlernt werden. Copyright: picture-alliance
Gesunder Lebensstil kann schon im Kindergarten erlernt werden. Copyright: picture-alliance

Das ist das Ergebnis der fast zweijährigen Pilotphase des Projektes „gesunde kitas - starke kinder“, der Plattform Ernährung und Bewegung e.V. (peb). Ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und genügend Entspannung sowie der regelmäßige Gesundheitsdialog mit den Eltern sind die Basis für einen gesunden Lebensstil. Fast 60 KiTas mit über 4.500 Kindern und 700 pädagogischen Fachkräften in Mülheim/Ruhr, Bielefeld und München, der Region Augsburg sowie in Halle/Saale erarbeiteten mit den peb-Coaches individuelle Lösungen und setzten diese vor Ort erfolgreich um.

„Wir legen unser Augenmerk nicht auf die Krankheiten und Defizite unserer Kinder - sondern für uns steht im Sinne der Salutogenese die Förderung der gesund erhaltenden Faktoren im Fokus“, erklärt der neue peb-Vorsitzende und Sport- und Ernährungsmediziner Prof. Dr. Aloys Berg das Engagement der Plattform Ernährung und Bewegung.

Das Ergebnis der wissenschaftlichen Evaluation zeigt: die Anregungen der peb-Coaches zur Implementierung eines gesunden Lebensstils haben zu durchgängig signifikanten Verbesserungen im KiTa-Alltag geführt. Die Veränderungen im Alltag des KiTas reichen dabei von der Einrichtung von Bewegungsbaustellen über die Beteiligung der Kinder an der Auswahl und Zubereitung der Speisen bis hin zur Einführung von Entspannungsangeboten. In fast allen KiTas gab es bereits Ideen und Ansätze zur Gesundheitsförderung. Mit Unterstützung der peb-Coaches ist es jedoch gelungen, diese Ansätze auszubauen und individuelle, auf die jeweilige KiTa zugeschnittene Konzepte, zu erarbeiten und umzusetzen. Den Erfolg dieser Vorgehensweise zeigt auch die Tatsache, dass alle beteiligten Regionen mit den Erkenntnissen und Ergebnissen von „gesunde kitas - starke kinder“ eigenverantwortlich weiter arbeiten.

Die positive Entwicklung in den Pilot-KiTas bestätigte die unabhängige wissenschaftliche Evaluation durch den Pädagogen Prof. Dr. Wolfgang Tietze von der Freien Universität Berlin. Im Rahmen der Evaluation wurde zunächst die Selbsteinschätzung des KiTa-Personals erfasst. Zusätzlich machten sich geschulte externe Begeher selbst ein neutrales Bild der Entwicklungen sowohl in den Pilot- als auch in Vergleichs-Kitas, die nicht Teil des peb-Projektes waren. Zusätzlich wurden 1.025 Eltern nach ihren Eindrücken und Erfahrungen befragt. Insbesondere der objektive Vergleich zwischen peb-KiTas und Vergleichs-KiTas durch die Begehung des Evaluations-Teams zeigt durchgängig signifikant bessere Ergebnisse der peb-KiTas.

Die Ergebnisse des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys von 2007 zeigen, dass etwas getan werden muss. „Rund 15 Prozent oder 1,9 Millionen der Kinder von 3 bis 17 Jahren in Deutschland sind übergewichtig, etwa 6 Prozent oder 800.000 leiden unter Fettleibigkeit. Die Ursachen: mangelnde Bewegung und häufig nicht optimale Ernährungsgewohnheiten. Hier haben wir angesetzt und hier werden wir uns weiter engagieren“, so der peb-Vorstandsvorsitzende Prof. Berg.

Ermöglicht wurde das peb-Projekt durch die Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) sowie den Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL). Am Standort Halle an der Saale, hat die METRO Group die Umsetzung des Projektes ermöglicht.


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