Hamburg bewirbt sich um die Ausrichtung der Sommer-Universiade 2015

Bei einem der größten internationalen Spitzensportevents möchte der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) im Jahr 2015 studierende Athletinnen und Athleten aus aller Welt in Deutschland willkommen heißen.

Mit Unterstützung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium des Innern (BMI) will sich der adh für die Austragung der Sommer-Universiade, der zweitgrößten Multisportveranstaltung nach den Olympischen Sommerspielen, bewerben. Die Freie und Hansestadt Hamburg reichte am 31. Oktober 2007 als einzige Kandidatenstadt fristgerecht die Bewerbung für das nationale Auswahlverfahren beim adh ein. 

Acht Großstädte forderten Bewerbungsunterlagen an

Nach der Bekanntgabe des Bewerbungsvorhabens im Frühsommer dieses Jahres haben acht deutsche Großstädte beziehungsweise Regionen beim adh Interesse an einer Bewerbung bekundet und die Bewerbungsinformationen angefordert. Die logistischen, sportorganisatorischen und inhaltlichen Anforderungen des Weltverbandes des Hochschulsports (FISU) stehen denen des IOC kaum nach: Gefordert werden unter anderem die Bereitstellung eines mit umfassenden Sicherheitsvorkehrungen geschützten Universiade-Dorfes für die mehr als 10.000 Teilnehmenden und modernste Sportstätten mit den für internationale Sportgroßveranstaltungen erforderlichen Zuschauerkapazitäten. Des Weiteren muss die Organisation eines begleitenden internationalen Wissenschaftskongresses sichergestellt werden, der aktuelle Fragestellungen des Hochschul- und Hochleistungssports thematisiert.  

Angesichts der Bedeutung und des aktuellen Standards der Sommer-Universiaden befinden sich die vom Weltverband fixierten und vom adh zugrunde gelegten Kriterien auf höchstem Niveau, sodass erwartungsgemäß nur sehr wenige deutsche Metropolen für die Ausrichtung einer Sommer-Universiade in Frage kommen. Ein Indiz für den Bedeutungszuwachs der wichtigsten FISU-Veranstaltung ist unter anderem die starke internationale Konkurrenz, aus der der Weltverband bei der Vergabe der Sommerspiele wählen kann. Um den Zuschlag für die Spiele 2013 bewerben sich mit Russland, Polen, Spanien, Kanada und Korea aktuell fünf namhafte Sportnationen. 

adh begleitete Detailprüfungen bei drei Städten

Nach intensiver Prüfung des FISU-Anforderungskatalogs entschlossen sich in den letzten Monaten drei der acht interessierten Städte und Regionen zu umfassenden Detailprüfungen. Seitens des adh wurden die Prüfungen aller drei Kandidaten begleitet. Zentraler Punkt ist und war die vertrauliche Behandlung der Namen der Bewerberstädte. Fristgerecht ging für das nationale Auswahlverfahren am 31. Oktober 2007 das Bewerbungsdossier der deutschen Sport- und Wissenschaftsmetropole Hamburg beim adh ein. Im nächsten Schritt wird ein vom adh-Vorstand einge­setzter Gutachterausschuss die Bewerbungsunterlagen evaluieren. Der Ausschuss setzt sich aus Mitgliedern des adh-Vorstands, des DOSB sowie internationalen Repräsentanten des deutschen Hochschulsports zusammen. Nach intensiver Prüfung des Bewerbungsdossiers besucht der Gutachterausschuss die Bewerberstadt Hamburg, um detaillierte Einblicke in deren Ideen und Planungen zu gewinnen. Gleichzeitig wird er sich ein Bild von den Bedingungen vor Ort machen.

Bei einer positiven Empfehlung des Gutachterausschusses wird der adh-Vorstand bei der 102. Vollversammlung am 19. November 2007 die Mitgliedschaft um Zustimmung zur Bewerbung Deutschlands um die Ausrichtung der Sommer-Universiade 2015 in Hamburg bitten.  

Generalsekretär Tabor: "Kandidatenstadt muss in der Lage sein internationalen Wettbewerb zu überstehen"

adh-Generalsekretär Olaf Tabor erläutert dazu: „Eine Universiade ist deutsche Standortpolitik für Sport und Wissenschaft. Ergebnis der Evaluation muss es sein, nur mit einer aussagekräftigen Bewerbung einer international uneingeschränkt konkurrenzfähigen Ausrichterstadt in den internationalen Wettbewerb einzutreten. Eine deutsche  Kandidatenstadt muss in der Lage sein, den scharfen internationalen Wettbewerb zu überstehen. Sollte allerdings das vorliegende Angebot die Erwartungen des Gutachterausschusses nicht erfüllen, besteht auch die Möglichkeit, dass der adh beim Weltverband keine Bewerbung abgibt.“ 

Auf internationaler Ebene steht die Entscheidung über den genauen Vergabezeitpunkt der Sommer-Universiade 2015 noch aus. Der Weltverband diskutiert derzeit, den Ausrichtern der Universiaden künftig sechs Jahre Vorbereitungszeit zu verschaffen. Dies würde eine Vergabe im Mai 2009 wahrscheinlich machen. Mit einer diesbezüglichen Entscheidung der FISU ist Anfang 2008 zu rechnen. Bis dahin wird der adh mit seinen Partnern den Bewerbungsprozess durch gezielte sportpolitische Interventionen unterstützen.