Handball, Basketball und Co. in der Coronakrise

In der Coronakrise setzen einige Teamsportarten auf die Lockerung der Maßnahmen durch die Politik, um den Saisonabbruch zu vermeiden. Andere Ligen haben den Spielbetrieb eingestellt.

Die Volleyball-Bundesliga (VBL) hat die Saison bei Frauen und Männern bereits am 12. März abgebrochen. Foto: picture-alliance
Die Volleyball-Bundesliga (VBL) hat die Saison bei Frauen und Männern bereits am 12. März abgebrochen. Foto: picture-alliance

Der Sport-Informations-Dienst gibt einen Überblick:

BASKETBALL

Wird abgebrochen oder nicht? Diese Frage stellt sich noch immer. Mindestens bis 30. April pausiert die Liga, danach ist alles völlig offen. BBL-Geschäftsführer Stefan Holz geht, je nach Szenario, von einem Schaden von bis zu 25 Millionen Euro aus. "Ein Abbruch der BBL würde sicher die Vereine stark belasten. Deshalb ist es verständlich, dass alle möglichen Szenarien durchgespielt werden", sagte Bundestrainer Henrik Rödl dem SID. Die Bundesliga ruht seit dem 12. März, mit jedem nicht stattfindenden Spiel gehen den Vereinen wichtige Ticketeinnahmen verloren. Falls die Saison wiederaufgenommen wird, werden kaum alle ausstehenden Partien nachgeholt. Bei einer Fortsetzung sind nur Geisterspiele realistisch, immerhin könnte die BBL so TV-Einnahmen generieren.

EISHOCKEY

Im Eishockey ist die Saison bereits abgesagt. Auf bis zu 20 Millionen Euro beziffert DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke die Umsatzverluste durch den Abbruch vor den Play-offs. Zudem sucht die Liga einen neuen Hauptsponsor, die Beiträge zur Berufsgenossenschaft steigen deutlich an. Insider rechnen damit, dass neun der 14 DEL-Klubs in ihrer Existenz gefährdet sind, wenn die neue Spielzeit nicht wie geplant im September mit Zuschauern beginnen kann. Der Ticketverkauf macht gut 60 Prozent der Einnahmen aus.

HANDBALL

Momentan ist die Handball-Liga bis zum 30. April ausgesetzt. Ob die Saison noch fortgesetzt wird, macht die HBL von den nächsten Maßnahmen der Bundesregierung über den 20. April hinaus abhängig. Zuletzt hatte Liga-Präsident Uwe Schwenker es als "eher unwahrscheinlich" bezeichnet, dass die Saison zu Ende gespielt wird. Als spätesten Termin für einen Neustart nannte die HBL den 16. Mai. Auch im Handball machen die Erlöse aus dem Ticketing mit rund 50 Prozent den Löwenanteil des Umsatzes aus. Diese Gelder sind von den Klubs allerdings praktisch schon abgeschrieben, denn an ein reguläres Saisonende mit Spielen vor Zuschauern glaubt kaum noch jemand.

HOCKEY

Die Bundesliga ist bis einschließlich des letzten April-Wochenendes ausgesetzt. Die Final-Four-Turniere der Männer und Frauen im Mai wurden Anfang April vorerst abgesagt, könnten aber nachgeholt werden. "Wir behalten uns vor, abhängig vom möglichen Verlauf der Bundesliga, eine Finalrunde eventuell neu zu planen", sagte Generalsekretär Heiko von Glahn vom Deutschen Hockey-Bund (DHB). Am Mittwoch will der DHB über ein weiteres Vorgehen in der Videokonferenz beraten. Als frühestmöglicher Starttermin gelten der 9. und 10. Mai.

TISCHTENNIS

Der erste Klub hat bereits aufgegeben: Der Tabellenzweite TuS Bad Driburg zieht sein Frauen-Team aus der Bundesliga zurück, weil mehrere Sponsoren aufgrund der Coronakrise keine Unterstützung mehr leisten können. "Wir hängen finanziell völlig in der Luft", sagte Manager Franz-Josef Lingens. Bad Driburg gehörte seit 1997 insgesamt 18 Jahre der Bundesliga und fünf Jahre der 2. Liga an. Auch Tischtennis-Rekordmeister Borussia Düsseldorf startete jüngst einen Spendenaufruf. Die aktuelle Saison wurde bereits endgültig abgebrochen.

VOLLEYBALL

Die VBL hat die Saison am 12. März bei Frauen und Männern abgebrochen. Durch die Entscheidung werden in diesem Jahr keine Meistertitel vergeben. Außerdem entschied der Vorstand, dass es aufgrund der außergewöhnlichen Situation keine Regelabsteiger aus der 1. Bundesliga geben wird. Über die Vergabe der Startplätze im Europapokal soll eine Regelung entscheiden, die gemeinsam mit dem Deutschen Volleyball-Verband (DVV) erarbeitet wird. Zudem forderte die Krise ihr erstes Opfer im TV Rottenburg, der wegen abgesprungener Sponsoren keine Bundesliga-Lizenz beantragte.

(Quelle: SID)


  • Die Volleyball-Bundesliga (VBL) hat die Saison bei Frauen und Männern bereits am 12. März abgebrochen. Foto: picture-alliance
    Die Volleyball-Bundesliga (VBL) hat die Saison bei Frauen und Männern bereits am 12. März abgebrochen. Foto: picture-alliance