Hat die neue EU-Kommission den Sport übersehen?

Jean-Claude Juncker hat die Struktur der neuen Europäischen Kommission und die Aufgaben der designierten EU-Kommissare bekanntgegeben. Der Sport wird nicht erwähnt.

Warum in keinem der von Junker vorgestellten Portfolios das Thema Sport erwähnt wird, ist eine Frage, die in Brüssel noch beantwortet werden muss. Foto: picture-alliance
Warum in keinem der von Junker vorgestellten Portfolios das Thema Sport erwähnt wird, ist eine Frage, die in Brüssel noch beantwortet werden muss. Foto: picture-alliance

Gegenwärtig gehört der Sport zum Portfolio von Kommissarin Andrulla Vassiliou. In Zukunft wird nun der Ungar Tibor Navracsics diesen Aufgabenbereich mit dem neuen Titel „Bildung, Kultur, Jugend und Bürgerschaft" übernehmen, gab Kommissionspräsident Juncker am Mittwoch (10. September) bekannt. 

Folker Hellmund, Leiter des EU-Büros der Europäischen Olympischen Komitees, sagte dazu: "Mit der Aufnahme in den Lissabon-Vertrag hat die EU eine Teilzuständigkeit für den Sport erhalten. Der Sport erwirtschaftet 3,7 Prozent des europäischen BIP, beschäftigt 15 Millionen Menschen und ist wichtig für den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt, die öffentliche Gesundheit und trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei. Es ist daher sehr überraschend und enttäuschend, dass der Sport im Vorschlag von Jean Claude Juncker nicht auftaucht."

Dies sei keine gute Nachricht für die Wertschätzung des Sports in der Kommission, ergänzte Hellmund. "Ich erwarte, dass die Mitglieder des Europäischen Parlaments, die die Anhörungen der designierten Kommissare durchführen werden, dieses Versäumnis ansprechen und sicherstellen, dass der Sport sein volles Potenzial auch unter der neuen Kommission entfalten kann."

(Quelle: EOC EU-Büro)


  • Warum in keinem der von Junker vorgestellten Portfolios das Thema Sport erwähnt wird, ist eine Frage, die in Brüssel noch beantwortet werden muss. Foto: picture-alliance
    Warum in keinem der von Junker vorgestellten Portfolios das Thema Sport erwähnt wird, ist eine Frage, die in Brüssel noch beantwortet werden muss. Foto: picture-alliance