Kein Beweis für Blutdoping

Der Staatssekretär für Sport im Bundeskanzleramt Österreich, Dr. Reinhold Lopatka, hat auf die DOSB- und IOC-Anfragen im Fall der Wiener “Humanplasma” über folgenden Sachstand informiert:

In diesem Wiener Institut sollen nach unbestätigten und inzwischen stark kritisierten ARD-Recherchen auch deutsche Sportler "Kunden" gewesen sein. Copyright: picture-alliance/dpa
In diesem Wiener Institut sollen nach unbestätigten und inzwischen stark kritisierten ARD-Recherchen auch deutsche Sportler "Kunden" gewesen sein. Copyright: picture-alliance/dpa

Die italienische Justiz habe um Amtshilfe gebeten, Innenminister Günter Platter habe das österreichische Bundeskriminalamt (BK) aufgefordert, Ermittlungen aufzunehmen.

Zum aktuellen Ermittlungsstand erklärte Lopatka: “Derzeit liegt kein Beweis vor, dass österreichische Athleten oder ein Athlet irgendeines anderen Landes  Blutdoping vorgenommen oder gegen irgendein anderes österreichisches Gesetz verstossen haben. Insofern Namen von Athleten über die Medien verbreitet werden, basiert dies nur auf Gerüchten. Wenn neue Beweise vorliegen, werde ich Sie informieren, sobald diese vorliegen.”

Am Donnerstagnachmittag hatte sich die ARD für  "journalistische Fehler" in ihrer Doping-Berichterstattung entschuldigt. Der DOSB hat die Entschuldigung der ARD für die schweren Doping-Anschuldigungen in der Wiener Blutbank-Affäre begrüßt. «Ich finde es gut, dass die ARD ein Stück Größe zeigt und die Vorwürfe, nachdem sie sich bisher nicht bestätigt haben, zurückgezogen hat», sagte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper. Die ARD hatte behauptet, dass etwa 20 von rund 30 Sportlern, die angeblich Kunden bei der Wiener Blutbank "Human Plasma" gewesen sein sollen, aus dem deutschen Wintersportlager kämen.

Der Deutsche Skiverband (DSV) will trotzdem gegen die Redakteure des Senders auf Unterlassung klagen. DSV-Sprecher Stefan Schwarzbach machte jedoch deutlich, die rechtlichen Maßnahmen würden sich gegen die Redakteure, nicht gegen die ARD richten. Mit der Umsetzung ist eine Stuttgarter Kanzlei beauftragt. Für Schwarzbach ist die "Doping-Affäre" zu einer "Medien-Affäre" geworden.


  • In diesem Wiener Institut sollen nach unbestätigten und inzwischen stark kritisierten ARD-Recherchen auch deutsche Sportler "Kunden" gewesen sein. Copyright: picture-alliance/dpa
    In diesem Wiener Institut sollen nach unbestätigten und inzwischen stark kritisierten ARD-Recherchen auch deutsche Sportler "Kunden" gewesen sein. Copyright: picture-alliance/dpa