Konferenz der Landessportbünde verabschiedet „Lübecker Erklärung“

Die Präsidenten der deutschen Landesportbünde im Deutschen Olympischen Sportbund haben bei ihrer Tagung in Lübeck die gesellschaftliche Bedeutung des gemeinwohlorientierten Sports hervorgehoben.

Der Vorsitzende der Konferenz der Landessportbünde Dr. Ekkehard Wienholtz mit DOSB-Präsident Dr.Thomas Bach (v.l.). Foto: LSB Schleswig-Holstein
Der Vorsitzende der Konferenz der Landessportbünde Dr. Ekkehard Wienholtz mit DOSB-Präsident Dr.Thomas Bach (v.l.). Foto: LSB Schleswig-Holstein

In einer auf der Konferenz verabschiedeten „Lübecker  Erklärung“ fordern die sportpolitischen Interessenvertreter von 91.000 Sportvereinen in der Bundesrepublik die Sicherstellung der Finanzierung des organisierten Sports. „Der gemeinwohlorientierte Sport kann seiner gesellschaftlichen Verantwortung nur gerecht werden, wenn die notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen dafür vorhanden sind. Die Mitgliedsbeiträge unserer Verbands- und Vereinsmitglieder reichen dafür nicht aus“, sagte der Vorsitzende der Konferenz der Landessportbünde, Dr. Ekkehard Wienholtz (Präsident des Landessportverbandes Schleswig-Holstein). 

Investitionen in die Sportinfrastruktur und in die Sportförderung müssten auch in Zukunft Gemeinschaftsaufgaben von Bund, Ländern und Gemeinden sein. „Der Sport benötigt Planungssicherheit. Nur so kann er seiner großen sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden“, so Wienholtz. Darüber hinaus appellieren die Landessportbünde an Bundestag und Bundesregierung, durch eine Änderung der „Hartz-Gesetzgebung“ dafür zu sorgen, dass Arbeitslose und ihre Kinder die Angebote von Sportvereinen und kulturellen Einrichtungen nutzen können, indem die Kosten dafür übernommen werden. Ebenso einmütig fordern die Landessportbünde,  dass der Sport als Staatsziel ins Grundgesetz aufgenommen werden müsse. 

Mit Blick auf die Veränderungen im Bildungssektor durch die Einführung der Ganztagsschule und des G-8-Abiturs mit der damit verbundenen höheren Unterrichtsbelastung der Schüler sorgen sich die Landessportbünde um die Spielräume für den Vereinssport. „Dies hat zeitliche und räumliche Auswirkungen auf unsere Sportvereine, deren Angebote sich in vielen Jahrzehnten bewährt haben“, sagte Dr. Wienholtz. Der organisierte Sport müsse bedeutend stärker in die Entwicklung neuer Bildungskonzepte eingebunden werden. Bereits heute übernähmen viele Vereine Verantwortung in außerunterrichtlichen Angeboten an den Schulen. 

In der Dopingbekämpfung sehen die Landessportbünde eine Aufgabe, die gemeinsam mit den Landesregierungen zu leisten ist. Die Schwerpunktsetzung liegt im Verantwortungsbereich der Landessportbünde in der Prävention und Aufklärung.  Die Landessportbünde haben dazu in Kooperation mit dem DOSB Schulungsmaterialien entwickelt.  

Das Votum des Deutschen Olympischen Sportbundes gegen einen Boykott der Olympischen Spiele in Peking hat die Konferenz der Landessportbünde in Anwesenheit des DOSB-Präsidenten Dr. Thomas Bach bekräftigt.


  • Der Vorsitzende der Konferenz der Landessportbünde Dr. Ekkehard Wienholtz mit DOSB-Präsident Dr.Thomas Bach (v.l.). Foto: LSB Schleswig-Holstein
    Der Vorsitzende der Konferenz der Landessportbünde Dr. Ekkehard Wienholtz mit DOSB-Präsident Dr.Thomas Bach (v.l.). Foto: LSB Schleswig-Holstein