LSV-Präsident Wienholtz: „Fair-Play ist oberstes Gebot“

Dienstag ist „Sport gegen Gewalt“-Nachmittag in der Drei-Felder-Sporthalle in Kiel-Suchsdorf, ein fester Termin für viele Kinder und Jugendliche im Stadtteil.

Seit 2005 leitet der Hauptschullehrer Sven Albers hier eine Projekt-Gruppe „Sport gegen Gewalt, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit“ und bietet so kostenlos eine konstante Möglichkeit, auch ohne Vereinsmitgliedschaft Sport treiben zu können. 30 bis 40 Kinder und Jugendliche, in den Wintermonaten liegt die Zahl noch darüber, nutzen diese Chance regelmäßig begeistert. Innenminister Lothar Hay informierte sich auf Einladung des Landessportverbandes vor Ort in Kiel-Suchsdorf, um sich an einem konkreten Beispiel ein Bild von der Arbeit des landesweit etablierten LSV-Projektes zu machen. 

Der Präsident des Landessportverbandes, Dr. Ekkehard Wienholtz, 1994 als Staatssekretär im Innenministerium und später als Innenminister ein Wegbereiter des Projektes, betonte in Kiel-Suchsdorf die Kerngedanken von „Sport gegen Gewalt:  „Fair-Play ist oberstes Gebot. Die Kinder und Jugendlichen können sich austoben, haben Spaß, messen sich miteinander, aber sie lernen auch, den anderen zu akzeptieren und Konflikte friedlich auszutragen. Dazu gehört auch, mit Sieg und Niederlage im sportlichen Wettstreit angemessen umzugehen.“ 

Wöchentlich erreicht der LSV 2.000 Kinder landesweit mit seinen regelmäßig durchgeführten Sportangeboten im Rahmen des Projektes. 80 „Sport gegen Gewalt“- Stützpunkte des Landes-sportverbandes gibt es in Schleswig-Holstein. Viele arbeiten in sozialen Brennpunkten. Etwa 40 Prozent der Teilnehmer an den Sportangeboten haben einen Migrationshintergrund. Eine Erziehung zum fairen Umgang miteinander wird aber auch in Stadtteilen, in denen auf den ersten Blick weniger Probleme existieren, immer wichtiger, denn die Zahl verhaltensauffälliger Kinder steigt auch dort. 

Für LSV-Präsident Dr. Wienholtz ist die zentrale Botschaft, dass der organisierte Sport mit dem Projekt „Sport gegen Gewalt“ eine wichtige soziale Aufgabe erfüllt: „Wir tun etwas für die Stabilität unserer Gesellschaft, wenn wir den jungen Menschen Wege in den Sport ebnen und sie bei ihren Interessen abholen, denn jeder aus dem Ruder laufenden Jugendliche verursacht erfahrungs-gemäß erhebliche Kosten. So gesehen leistet der LSV im Rahmen von „Sport gegen Gewalt“ auch eine wichtige präventive Arbeit.“ Eine Arbeit, die ohne den Einsatz vieler ehrenamtlicher Kräfte nicht möglich wäre. In Kiel-Suchsdorf wird sie unterstützt durch die Stadt Kiel, die kostenlos Hallenzeiten zur Verfügung stellt, den Suchsdorfer SV, die Grundschule Suchsdorf und die Jugendkulturwerkstatt im Stadtteil. Dem Leiter der „Sport gegen Gewalt“-Gruppe in Kiel-Suchsdorf, Sven Albers, regelmäßig zur Seite stehen eine pädagogische Fachkraft der Jugendkulturwerkstadt sowie ein Helfer, der durch das Programm „Kiel sozial“ vermittelt wird.