LSV Schleswig-Holstein bietet Informationen zu Sport und Natur

Der Landessportverband Schleswig Holstein (LSV) bietet mit seinem Internet-gestützten Geografischen-Informations-System wichtige Informationen zu Schutzgebieten.

Paddeln auf der Schlei bei Schleswig; über Schutzgebiete informiert dort eine Informationstafel. Foto: picture-alliance
Paddeln auf der Schlei bei Schleswig; über Schutzgebiete informiert dort eine Informationstafel. Foto: picture-alliance

Gemeinsam mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (MLUR) hat der LSV ein Internet-gestütztes Geografisches-Informations-System („WEB-GIS“) sowie eine Informationstafel „NATURA 2000 und Sport“ vorgestellt. Mit Hilfe dieser Angebote erhalten sportlich interessierte Bürgerinnen und Bürger Schleswig-Holsteins ebenso wie naturverbundene Urlauber auf schnelle Art wertvolle Informationen über Schutzgebiete und die Möglichkeiten, sich darin naturverträglich zu bewegen.

„Mit diesen bundesweit einzigartigen Informationssystemen gibt der Landessportverband wertvolle Planungshilfen für sportliche Aktivitäten in der Natur, leistet einen innovativen Beitrag zum Naturschutz und dient damit letztlich auch der Tourismusförderung im Sportland Schleswig-Holstein“, sagte der Präsident des LSV, Ekkehard Wienholtz. Umweltministerin Juliane Rumpf betonte bei der Enthüllung der landesweit ersten <media 31723 - - "TEXT, Infotafel Schlei Endversion web, Infotafel_Schlei_Endversion_web.pdf, 3.2 MB">Informationstafel an der Schleipromenade in Schleswig</media>, dass weitere BIS-Tafeln und Informationen in Planung seien, die sukzessive vor Ort an „Hot Spots“ des Naturschutzes und des Sports gemeinsam aufgestellt werden sollen, „um so allen vor Ort – den Sportlerinnen und Sportlern, aber auch Besucherinnen und Besuchern des Landes – zu zeigen, was die Natur an diesen Stellen für Besonderheiten vorzuweisen hat. Dies ist vielfach auch von europaweiter Bedeutung, was den besonderen Stellenwert dieser Vorhaben aufzeigt“, betonte Rumpf. Sie dankte zugleich den schleswig-holsteinischen Sparkassen, die diese Informationskampagne zum Sport und Naturschutz durch eine großzügige Förderung überhaupt erst möglich gemacht hatten.

Der Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Schleswig-Holstein, Reinhard Boll erläutert die Beweggründe für das Engagement der Sparkassen: „Es gehört zum Selbstverständnis der Sparkassen, Verantwortung für unser Land zu übernehmen, sei es im kulturellen, sozialen oder sportlichen Bereich. Dieses Jahr haben wir einen besonderen Schwerpunkt im Bereich Umwelt gesetzt. Wir freuen uns, dazu beitragen zu können, dass Schleswig-Holsteins unverwechselbare Naturgebiete auf Basis freiwilliger Vereinbarungen durch den Sport rücksichtsvoll genutzt werden können. Das ist gut für den Sport, gut für die Umwelt und gut für die Attraktivität unseres Bundeslandes.“ 

Bislang zehn ausgesuchte NATURA-2000-Schutzgebiete

Beide Informationssysteme sind eine direkte Folge der „Freiwilligen Vereinbarungen“ (FV), die 2008 vom LSV und dem MLUR unterzeichnet wurden. Bundesweit einmalig regeln diese Nutzungsverträge Art und Umfang der sportlichen Betätigung für alle Vereinssportler, die die freie Natur als Sportraum nutzen - insbesondere dann, wenn der Fluss zum Paddeln oder Rudern, der Reitweg im Wald oder der Sportflughafen in einem der europaweit ausgewiesenen so genannten NATURA-2000-Schutzgebiete liegt. 

Neben der Einhaltung der gebietsbezogenen Regelungen verpflichtet sich der LSV in diesen Vereinbarungen auch zu einer umfangreichen Information sowohl der Sportaktiven als auch der Öffentlichkeit. In zehn ausgesuchten NATURA-2000-Schutzgebieten werden nun sukzessive zur „Vor-Ort-Information“ Informationstafeln aufgestellt und durch dort ausgelegte Faltblätter zum Mitnehmen ergänzt. Hierfür kann das bewährte Konzept des Besucher-Informations-Systems (BIS) der Naturschutzverwaltung des Landes genutzt werden, das mittlerweile über die Landesgrenzen hinausgehend breite Anerkennung gefunden hat. Die Informationstafeln und die dazugehörigen Faltblätter informieren über die gebietspezifischen Schutzziele, über besonders geschützte Arten und/oder Lebensräume von Tieren und Pflanzen und wie der organisierte Sport dazu beiträgt, dass diese Schutzziele durch die sportliche Betätigung nicht gefährdet werden. 

Internet-gestütztes Geografisches-Informations-System (Web-GIS)

Als Ergänzung zu den Informationstafeln nutzt der LSV auch das Internet für sein innovatives Informationsangebot und beschreitet mit der aktuellen Informationskampagne einen neuen Weg. Der LSV bietet erstmalig ein „WEB-GIS“ an, ein Internet-gestütztes Geografisches-Informations-System. Damit werden Informationen, die bisher nur umständlich über die Nutzung mehrerer Quellen zugänglich waren, gebündelt und zur allgemeinen Verfügung gestellt. Das „WEB-GIS“ wurde vom Zentrum für Geoinformation (ZfG) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel entwickelt und wird auch zukünftig vom ZfG betreut.

Das „WEB-GIS“ wird über die Homepage des Landessportverbandes (www.lsv-sh.de) für die breite Öffentlichkeit aber auch für spezielle Gruppen von Sportlern zugänglich gemacht: Der LSV hat zur Betreuung der einzelnen Schutzgebiete, die sportlich genutzt werden und dementsprechend durch eine „Freiwillige Vereinbarung“ besonderen Regelungen unterliegen, ein Netzwerk ehrenamtlicher Helfer aufgebaut. Für jede in einem Gebiet ausgeübte Sportart gibt es einen Ansprechpartner (sogenannten „Sportartenvertreter“). Diese Personen verfügen jeweils über eine gute Ortskenntnis und sind in ihrer Sportart „zu Hause“. Einmal jährlich werden der LSV und die Naturschutzverwaltung von diesen „Sportartenvertretern“ darüber informiert, inwieweit die in den FV getroffenen Regelungen eingehalten werden und die Sportaktivitäten die Schutzziele der Gebiete tatsächlich nicht gefährden. Durch die Einführung des „GIS“ wird den „Sportartenvertretern“ deutlich Arbeit abgenommen. 

Hintergrundinformationen zu NATURA2000

Die Mitgliedsstaaten der EU fassten 1992 den einstimmigen Beschluss, ein europaweit zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten mit dem Namen NATURA2000 zu errichten.

Auf der Basis der EU-weit gültigen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der 1979 verabschiedeten sogenannten Vogelschutzrichtlinie müssen alle EU-Staaten geeignete Flächen für das Schutzgebietsnetz NATURA2000 melden und unter Schutz stellen. Die Einrichtung dieses Netzwerkes geschützter Gebiete ist ein wesentliches Element der Naturschutzpolitik der Europäischen Union und damit aller Mitgliedsstaaten.

(Quelle: LSV Schleswig-Holstein)


  • Paddeln auf der Schlei bei Schleswig; über Schutzgebiete informiert dort eine Informationstafel. Foto: picture-alliance
    Paddeln auf der Schlei bei Schleswig; über Schutzgebiete informiert dort eine Informationstafel. Foto: picture-alliance