Was hat Sie damals bewegt, eine Ausbildung an der Trainerakademie zu absolvieren?
Manfred Steinbeißer: Zum damaligen Zeitpunkt war ich in Thüringen Landestrainer. Der Landessportbund Thüringen hat mir damals angeboten, das Studium an der Trainerakademie zu machen. Ich hatte dann das Glück einen der wenigen Plätze für den Bereich Volleyball zu bekommen.
Mit welcher Vorbildung sind Sie an die Trainerakademie gekommen?
Manfred Steinbeißer: Ich komme ursprünglich aus München. Dort war ich neben meinem Sportstudium schon einige Jahre als Trainer für den Bayrischen Volleyballverband aktiv. Mein Studium musste ich jedoch nach einem Autounfall abbrechen. Danach habe ich an der Fernuniversität Hagen Betriebswirtschaftslehre studiert, wobei sich das Studium mit meinem Job als Landestrainer in Thüringen zeitlich nicht mehr vereinbaren ließ. Die Trainerscheine A,B und C hatte ich zu früheren Zeitpunkten schon gemacht.
Haben sich Ihre Erwartungen von der Ausbildung erfüllt? Welche Themenkomplexe waren für Sie besonders interessant?
Manfred Steinbeißer: Insbesondere die Sportarten übergreifenden Themen waren sehr interessant. Durch die Diskussionen mit Teilnehmern aus anderen Sportarten konnte ich sehr viel lernen. In der alltäglichen Arbeit ist der Blick über den Tellerrand nur selten möglich. Auf der Trainerakademie erfährt man, wie in anderen Sportarten mit bestimmten Problemen umgegangen wird und welche Lösungsansätze es dort gibt. Das war für mich zum Beispiel im Bereich Krafttraining sehr inspirierend.
Insgesamt war das Studium sehr interessant, da die Relevanz für die Praxis im Vergleich zu einem Studium der Sportwissenschaften sehr hoch war. Ich habe sehr viele Anstöße meine Arbeit bekommen.
Gibt es Themen, die aus Ihrer Sicht zu kurz gekommen sind?
Manfred Steinbeißer: Auf Grund der zeitlichen Enge konnten einige Themen nur oberflächlich behandelt werden. Mich hätte eine weitere Vertiefung in den Bereichen Krafttraining und Sportpsychologie interessiert. Weniger interessant waren für mich Sportmanagement und Pädagogik. Aber das ist meine ganz persönliche Interessenslage. Andere Teilnehmer haben sich genau für diese Themen besonders interessiert.
Sie sind heute Bundestrainer der Junioren im Volleyball. Inwiefern hat Ihnen das Studium bei Ihrem Berufsweg geholfen?
Manfred Steinbeißer: Das ist schwer zu sagen. In jedem Fall war ein abgeschlossenes Studium die Einstellungsvoraussetzung für den Posten als Bundestrainer.
Stehen Sie auch nach Abschluss des Studiums im Kontakt mit den anderen Teilnehmern? Gibt es weiterhin einen Austausch?
Manfred Steinbeißer: Es ist ein Nachtreffen angedacht. Da wir jedoch alle sehr eingespannt sind, ist es nicht so einfach die Teilnehmer an einem Termin zusammenzubringen. Ich habe natürlich mit meinen Volleyballkollegen aus dem Studium weiterhin viel Kontakt und auch zu einem Studienkollegen aus dem Bereich Judo, der hier in Berlin Landestrainer ist.
Zum Schluss noch eine Frage zur aktuellen Saison. Welche sportlichen Ziele haben Sie sich für Ihr erstes Jahr als Bundestrainer der Junioren im Volleyball gesetzt?
Manfred Steinbeißer: Im September sind die Europameisterschaften der Junioren. Dort wollen wir uns so gut wie möglich verkaufen. In den letzten Jahren hat die Mannschaft mit dritten Plätzen sehr gut abgeschnitten. Wir wollen versuchen, auch in diesem Jahr wieder unter die ersten sechs Mannschaften zu kommen.
