Mentoring-Projekt des DOSB mit ehemaligen Spitzenathletinnen

Mit beeindruckendem Elan, vielfältigen Erfahrungen und einer großen Portion Veränderungswillen sind dreizehn ehemalige Spitzenathletinnen in das aktuelle Mentoring-Programm des DOSB gestartet.

Zwölf der insgesamt dreizehn Mentees des Programms 2016/2017. Foto: DOSB/Jahn
Zwölf der insgesamt dreizehn Mentees des Programms 2016/2017. Foto: DOSB/Jahn

„Nach dem Sport – bloß kein Sport!“, diese Formulierung überrascht sicher nicht, führt man sich die zeitintensiven, entbehrungsreichen, von Höhen und Tiefen geprägten Sportkarrieren erfolgreicher Spitzenathletinnen und -athleten vor Augen.

Umso schöner ist es, dass ein Teil dieser Spitzensportlerinnen ihre Meinung im Laufe der Zeit geändert und die „Liebe zum Sport“ wiederentdeckt haben. Am vorigen Wochenende starteten dreizehn ehemalige, erfolgreiche Sportlerinnen in das DOSB-Mentoring-Programm mit dem Ziel, im Verlauf eines Jahres erste Schritte des Karriereweges – ob als potenzielle Führungskraft oder Trainerin – im verbandlichen Sport oder Sportumfeld zu planen bzw. diesen Weg bereits straffen Schrittes weiterzugehen.

Stark getrieben werden diese Mentees vor allem von dem Wunsch, dem Sport etwas zurückzu-geben – denn das Wissen um die jahrelange verbandliche Unterstützung der Sportkarriere ist nach wie vor präsent. Vor allem aber sollen die in diesem Rahmen erworbenen Kompetenzen und Erfahrungen, sowie die Erkenntnisse, in welchen Bereichen in puncto Athlet/innenförderung Verbesserungen wünschenswert wären, nicht ungenutzt und ungehört bleiben. So formulierte eine der Mentees im Rahmen des Auftaktes: „Unsere Karrieren und Erfahrungen müssen doch mal jemanden interessieren!“

Genau hier setzt das Mentoring-Programm des DOSB an, das nach 2012 bis 2013 sowie 2014 bis 2015  zum dritten Mal unter dem Motto „Mit dem gemischten Doppel an die Spitze!“ startete. Es schenkt Gehör und hat Interesse an genau diesen Erfahrungen und Talenten. Es stellt den Mentees je eine kompetente Person, d.h. eine Mentorin oder einen Mentor aus dem Sportbereich zur Seite, die sie innerhalb eines Jahres begleitet. „Die positiven Feedbacks der Mentees, Mentorinnen und Mentoren der ersten beiden Programme haben uns darin bestärkt, das Programm fortzusetzen. Damit wollen wir die Talente der Mentees fördern, ihre Führungskompetenzen erweitern, von ihren Erfahrungen profitieren, ihnen zugleich Einblicke in die Spielregeln und Verhaltensweisen von Führungsgremien geben und sie mit zahlreichen Veranstaltungen in beruflich oder ehrenamtlich relevante Netzwerke einführen“, erklärte Petra Tzschoppe, Vizepräsidentin des DOSB, im Rahmen der Eröffnung.

Claudia Bokel gibt Einblick in ihren Karriereweg

Eine, die weiß, wie eine sogenannte nachaktive Karriere funktioniert, ist Claudia Bokel, Vorsitzende der IOC-Athletenkommission, und ehemalige erfolgreiche Fechterin. Mit einem ermutigenden und inspirierenden Beitrag gab sie den Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung einen persönlichen Einblick in ihren Karriereweg – von der Sportlerin zur Funktionärin. Eine Erfahrung war ihr besonders wichtig, den Mentees mit auf den Weg zu geben – sich und seinen Werten treu, kurz-um authentisch zu bleiben!   

Wie bereits die vergangenen beiden Programmdurchläufe wird auch das aktuelle Programm von Kirsten Witte-Abe, stellvertretende Ressortleiterin Chancengleichheit und Diversity, geleitet sowie durch die EAF Berlin, in persona Kathrin Mahler Walther, Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin der EAF Berlin, Diversity in Leadership, fachlich begleitet. „Bereits die Bewerbungsphase, im Rahmen derer wir Interviews mit den Mentees geführt haben, um sie und ihre Erwartungen besser kennen zu lernen, hat deutlich gemacht, dass hier hochmotivierte Talente á la couleur darauf warten, auch nach der sportlichen Laufbahn durchstarten zu können.“, so Kirsten Witte-Abe.

Damit diese Talente nicht nur für den DOSB, sondern auch in der Verbändelandschaft sichtbar werden, hat der DOSB im aktuellen Programm ein sogenanntes Patenschafts-Modell entwickelt. Patenschaften entstehen mit Vertreter/innen der Verbände, die zugleich die Heimatverbände der Mentees sind. Ziel ist es, die ausgewählten Paten regelmäßig über den Fortgang des Programms zu informieren und ggf. zu involvieren, um das Instrument des Mentorings in den (Spitzen)Verbänden bekannter zu machen und für den Mehrwert einer frühzeitigen nachaktiven Talentförderung zu sensibilisieren.

Gewinnen können alle am Programm Beteiligten – vor allem aber die Mentees erhalten jede Menge Know-how für die berufliche oder ehrenamtliche Karriereleiter – denn wer, wenn nicht sie, wann, wenn nicht jetzt!

Die dreizehn Mentees sind:

Claudia Behnke (Ju-Jutsu), Alicia Brückner (Ju-Jutsu), Katharina Fischer (Schwimmen), Franziska Goltz (Segeln), Elisabeth Kirschbaum (Hockey), Amelie Kober (Snowboard), Stefanie Kubissa (Fechten), Carolin Reinert (Rollhockey), Anja Rücker (Leichtathletik), Birte Steven-Vitense (Schwimmen), Mandy Sonnemann (Ju-Jutsu), Jenny Wolf (Eisschnelllauf), Zuzana Porvazniková (Handball)

Unter anderem folgende Mentorinnen und Mentoren wirken im aktuellen Programm:

Jörg Brokamp (Geschäftsführer des Deutschen Schützenbundes), Dafni Bouzikou (1. Vorsitzende des Berufsverbandes der Trainerinnen und Trainer), Christian Breuer (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Schulsportstiftung, ehemaliger Athletensprecher im DOSB, persönliches Mitglied des DOSB), Dr. Karin Fehres (Vorstand Sportentwicklung des DOSB), Steffi Klein (Senior Manager, Olympic & Paralympic Sports, SPONSORPLAN GmbH, Anke Nöcker (Abteilungsleitung Sportentwicklung des Landessportbundes Berlin), Inka Müller-Schmäh (Geschäftsführerin, Vereinigung Sportsponsoring-Anbieter e.V.), Michaela Röhrbein (Generalsekretärin des Deutschen Turner-Bundes).

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(Quelle: DOSB)

(Foto: bewahrediezeit.de)


  • Zwölf der insgesamt dreizehn Mentees des Programms 2016/2017. Foto: DOSB/Jahn
    Zwölf der insgesamt dreizehn Mentees des Programms 2016/2017. Foto: DOSB/Jahn