Müller bleibt Präsident des Internationalen Coubertin Komitees

Die Generalversammlung 2014 des Internationalen Pierre de Coubertin-Komitees (CIPC) hat den Olympiaforscher Prof. Norbert Müller für weitere vier Jahre zum Präsidenten gewählt.

Statue von Pierre de Coubertin im Garten des IOC-Hauptsitzes in Lausanne. Foto: picture-alliance
Statue von Pierre de Coubertin im Garten des IOC-Hauptsitzes in Lausanne. Foto: picture-alliance

Insgesamt 50 Mitglieder aus 23 Ländern waren der Einladung der Stadt Speyer ins Barocke Rathaus der Domstadt gefolgt, darunter Mitglieder aus Australien, Brasilien, Japan, Kongo-Brazzaville und den USA.

Das Coubertin-Komitee ist vom Internationalen Olympischen Komitee seit 1984 offiziell als Bewahrer und Förderer der Ideale des Olympiagründers Coubertin (1863-1937) anerkannt und hat fast 160 Mitglieder in mehr als 60 Ländern. Coubertin sah sich als Pädagoge und Historiker, verfasste 34 Bücher und 1290 Aufsätze auf 16 000 Druckseiten und initiierte neben der IOC-Gründung vielfältige Aktivitäten zur allgemeinen und sportlichen Volkserziehung.

Das Verdienst des aus Speyer stammenden Prof. Müller bestehe besonders in der wissenschaftlichen Bearbeitung und Herausgabe des umfangreichen literarischen Nachlasses Coubertins  in Französisch, Englisch, Spanisch, Chinesisch und jetzt sogar in Arabisch, heißt es in einer Mitteilung des CIPC. In Kürze folge im Hinblick auf Rio 2016 eine portugiesische Ausgabe elektronisch und als Print. Gemeinsam mit SWR-ARTE habe Müller in den letzten Jahren hierzu begleitende Filme erstellt.

Verleihung der "Prix Coubertin"

In einer Feierstunde wurden in Speyer zum dritten Mal die „Prix Coubertin“ für die weltweit beste Doktor- und Masterarbeit mit Bezug auf Person und Werk Coubertins vergeben.

In der Kategorie Doktorarbeiten wurde die Kanadierin Sarah Teetzel ausgezeichnet. Sie kommt von der Universität London (Ontario) und hatte sportphilosophisch die Ansprüche an Olympiateilnehmer in Bezug auf deren persönlichkeitsbildende Motive hin untersucht. Sie überzeugte nicht nur die Jury unter Vorsitz des Koblenzer Coubertin-Forschers Prof. Otto Schantz, sondern beeindruckte aus Kanada zugeschaltet auch die CIPC-Mitglieder.

Der Franzose Alban Fougeron erhielt den Prix Coubertin für seine Staatsexamensarbeit an der Universität Mainz im Wintersemester 2011/12 zum Thema „Das unterschiedliche Bild Coubertins in der französischsprachigen Literatur 1986-2010“. Hierzu hatte er 15 Monographien und mehr als 100 Einzelbeiträge von neun französischsprachigen Autoren, insgesamt 12.000 Druckseiten,  gesammelt, ausgewertet und verglichen. Der in Speyer anwesende Vorsitzende des französi-schen Coubertin-Komitees, Dr. Alain Calmat, der Silbermedaillengewinner im Eiskunstlauf 1964 in Innsbruck und spätere Sportminister seines Landes, zeigte sich von Fougerons Leistung in einer spontanen Laudatio sehr beeindruckt.

Studiendirektor i.R. Robert Marxen (Kaiserslautern) erhielt in Speyer die höchste Auszeichnung des CIPC, die  Ehrenmitgliedschaft. Er ist Vorsitzender des Deutschen Coubertin-Komitees und  war seit 20 Jahren am Aufbau eines weltweiten Netzwerks der nach dem Olympiagründer benannten Schulen in über 30 Ländern wesentlich beteiligt. Dr.Ines Nikolaus (Coubertin- Sportgym-nasium Erfurt) bleibt Vorstandsbeauftragte für diesen Aktivposten, der sich in zweijährigen Coubertin-Jugendforen mit jeweils 200 Mitgliedern ein internationales Renommee verschafft hat.

Pierre de Coubertin-Abiturpreis Sport

Die erfolgreichste Initiative aus deutscher Sicht ist der jährliche Pierre de Coubertin-Abiturpreis Sport, womit seit 2001 allein in Rheinland-Pfalz an allen 165 Höheren Schulen für die letzten drei Halbjahre die Note „sehr gut“ im Sport, vorbildhaftes Engagement innerhalb der Schulgemeinschaft und persönliches Bekenntnis zum fairen Sport belegt sein müssen. Der Landessportbund Rheinland-Pfalz ist hierfür Ausrichter, auch die LSB in fünf anderen Bundesländern.

Folgende Vorstandsämter im Internationalen Coubertin-Komitee wurde in Speyer neu besetzt: Die Japanerin Dr. Junko Tahara (Tokio) wurde zur Vizepräsidentin und die polnische Sportpädagogin Dr. Halina Zdebska (Sportakademie Krakau) neu in den Vorstand gewählt. Korrespondierendes Mitglied für Lateinamerika wurde der Brasilianer Nelson Schneider-Todt, Vorsitzender des Brasilianischen Coubertin-Komitees.

(Quelle: CIPC)


  • Statue von Pierre de Coubertin im Garten des IOC-Hauptsitzes in Lausanne. Foto: picture-alliance
    Statue von Pierre de Coubertin im Garten des IOC-Hauptsitzes in Lausanne. Foto: picture-alliance