Projekt „Mobile Interventionsteams gegen Rechtsextremismus im Sport“ (MITS)

Sport wird immer häufiger nicht nur als Spiegelbild, sondern als Brennglas der Gesellschaft bezeichnet. Wenngleich Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus im Sport nicht dominant sind, stellen sie doch einige Vereine und Verbände vor echte Herausforderungen.

Einige Beispiele aus Hessen:

  • Torwart läuft mit der Trikot-Nummer „88“ auf
    („88“ steht als Symbol für jeweils den 8.
    Buchstaben des Alphabets „H“ und bedeutet „Heil Hitler“)
  • Ein NPD-Funktionär verklagt Verein bzgl. Aufnahme seines Sohnes
    (Fußball, F-Jugend)
  • Rechtsextremistische Fangesänge und –Kleidung (Fußball-Bezirksliga)
  • Hoher NPD-Funktionär (vorbestraft wg. Volksverhetzung) ist F-Jugendtrainer
  • Interethnische/rassistische/antisemitische Konflikte und Gewalt im Amateur- und Jugendfußball
  • Probleme bei der Integration von neuen, speziell Migrantenfußballvereinen
  • Junge erwachsene Vereinsmitglieder kommen aus der rechtsextremen regionalen Szene

Um dieser Situation zu begegnen hat die Sportjugend Hessen 2007 das Projekt „Mobile Interventionsteams gegen Rechtsextremismus im Sport“ (MITS) initiiert.

Die Ziele des Projektes:

  • Stärkung der Demokratie und einer Kultur der Anerkennung und Gleichwertigkeit in den Vereinen
  • Stärkung der Werte des Sports (Fair Play auf allen Ebenen)
  • Unterstützung bei der interkulturellen Öffnung der Vereine (Umsetzung „Sport für alle“ – auch für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund)
  • Lokale Nachverfolgung von rechtsextremistischen Vorfällen im und um den Sport(verein)
  • De-Eskalation und Nachbereitung von Konflikten mit rassistischem, antisemitischem und/oder rechtsextremistischem Hintergrund im Kontext kritischer Fußballspiele
  • Beratung von Vereinen, Sportkreisen und Verbänden zu den Themen Diskriminierung /Rechtsextremismus / Rassismus / Antisemitismus (Prävention)

In der Praxis finden nach diversen Vorfällen derzeit Beratungen in 13 hessischen Vereinen statt. Die Beratungen beziehen sich zum Beispiel auf den Einsatz von Instrumenten wie Satzungsergänzung, gemeinsame Erklärung gegen Rechtsextremismus, Trainer-Kodex, Demokratische Hallen- und Sportplatzordnung, Mustermietvertrag für Vereinsgaststätten usw.

Weiterhin werden Schulungen für Trainer/-innen und Vereinsbetreuer/-innen sowie diverse Präventionsmaßnahmen bei Vereinen, Verbänden und Vorträge bei Veranstaltungen durchgeführt. Zum Angebot zählen auch Sportveranstaltungen mit entsprechendem Rahmenprogramm (z.B. Mitternachtssport gegen Rechtsextremismus in Hoch-Weisel/Butzbach).

Kooperationspartner sind: