Sayonara-Party mit nachdenklichen Momenten

87 Teilnehmer des 39. Deutsch-Japanischen Sportjugend-Simultanaustausches lernten 17 Tag die deutsche Kultur kennen.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Austauschs bei der Sayonara-Party in Frankfurt. Foto: dsj
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Austauschs bei der Sayonara-Party in Frankfurt. Foto: dsj

„Danke für die kostbaren Erfahrungen, die wir hier sammeln durften, es war eine unvergessliche Zeit“, sagte eine Teilnehmerin des 39. Deutsch-Japanischen Sportjugend-Simultanaustauschs stellvertretend für 87 japanische Jugendliche bei der Sayonaraparty am 16. August in Frankfurt am Main. 17 Tage lang konnten sie – nach ihren Worten – nicht nur kleine Unterschiede zwischen den Kulturen, sondern auch viele positive Eigenarten der deutschen Kultur kennenlernen.

Zahlreiche Vertreter der Mitgliedsorganisationen der Deutschen Sportjugend (dsj) und Gastfamilien der japanischen Jugendlichen während des Austausches waren nach Frankfurt am Main gekommen, um gemeinsam Abschied zu feiern. Zu den zählten auch Georg Kemper, Leiter des Sportamtes der Stadt Frankfurt und Volker Gempt, der Präsident der deutsch-japanischen Gesellschaft Frankfurt.

Benjamin Folkmann, Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend (dsj), betonte in seiner Begrüßung, dass der dsj-Vorstand gemeinsam mit der Japan Junior Sports Clubs Association (JJSA) nach der Natur- und Reaktorkatastrophe in Ost-Japan und Fukushima zwei wichtige Entscheidungen getroffen habe: Zum einen zu helfen, um damit wenigstens etwas von der unglaublichen Gastfreundschaft zurückzugeben, mit der seit 40 Jahren deutsche Jugendliche in Japan empfangen würden; zum anderen den Japan-Simultanaustausch nicht auszusetzen, sondern auch unmittelbar nach der Katastrophe fortzuführen.

In diesem Jahr nahmen wieder mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Austausch teil. „Dies ist ein Erfolg nach den Ereignissen des vergangenen Jahres“, sagte Folkmann. Er sei überzeugt, „dass diese Herausforderungen die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen JJSA und dsj sogar vertieft und die gemeinsame Partnerschaft und Freundschaft gestärkt haben“.

Die japanische Delegation unter der Leitung von Koichiro Mochiduki stellte die aktuelle Situation in Japan nach der Reaktor- und Naturkatastrophe im Jahr 2011 dar und beschrieb insbesondere, was die Sportjugend nach der Katastrophe unternommen habe. Viele Menschen lebten noch heute in provisorischen Unterkünften. „Es ist mein sehnlichster Wunsch, dass durch Sport wieder Energie in die Region fließt“, sagte er. Außerdem präsentierte der Delegationsleiter Projekte zur Teilhabe von Kindern mit Behinderungen am Sport. Hier habe sich die Japanische Sportjugend am deutschen Beispiel orientiert. Mochiduki sagte: „Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass dieser wundervolle Austausch weiter bestehen bleibt.“

Die japanischen Jugendlichen feierten ihren Abschied von Deutschland mit Tänzen, Vorführun-gen und Anfeuerungsrufen. Ihr Motto des Abends lautete: „Lasst uns zusammen tanzen, tanzen, tanzen und tanzen.“

40 Jahre Simultanaustausch: 2013 Revival Tour nach Japan

Im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums des deutsch-japanischen Sportjugend-Simultanaustauschs im Jahr 2013 organisieren ehemalige Teilnehmende in engem Kontakt mit der Deuschen Sportjugend (dsj) eine Revival-Tour ins Land der aufgehenden Sonne. Vom 13. bis 27. April 2013 können ehemalige Austauschteilnehmer und Japanfreunde bekannte kulturelle Highlights in Japan besuchen, Plattformen für Wiederbegegnungen mit Freunden schaffen und gemeinsam am japanischen Leben teilhaben.

Tausende von Jugendlichen haben seit 1973 im Rahmen des deutsch-japanischen Simultanaustausches Japan besucht, Freundschaften geschlossen und tragen viele Erinnerungen in ihrem Herzen. Die Statuten des Austausches zwischen der dsj und der Japan Junior Sports Association (JJSA) erlauben nur eine einmalige Teilnahme. Lediglich als Gruppenleiter oder Mitglied der Delegationsleitung hat man die Möglichkeit, mehrmals am Austauschprogramm teilzunehmen. Für alle ehemaligen Teilnehmer bieten Helmut Lange und Dieter Haug aus der Projektgruppe Japan in der dsj eine Revival-Tour an. Die ersten 30 Interessenten werden am 13. April 2013 unter ihrer Leitung in das elf Flugstunden entfernte Japan reisen.

(Quelle: dsj)


  • Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Austauschs bei der Sayonara-Party in Frankfurt. Foto: dsj
    Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Austauschs bei der Sayonara-Party in Frankfurt. Foto: dsj