Slalom-Kanuten nutzen Heimvorteil bei EM

Die deutschen Slalom-Kanuten haben ihren Heimvorteil bei den Europameisterschaften genutzt und sicherten sich drei EM-Titel sowie jeweils vier Silber- und Bronzemedaillen.

Fährt mit dem EM-Titel in der Tasche nach London: Sideris Tasiadis. Foto: picture-alliance
Fährt mit dem EM-Titel in der Tasche nach London: Sideris Tasiadis. Foto: picture-alliance

"Das war ein perfekter Auftakt in die olympische Saison", sagte der Sportdirektor des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV), Jens Kahl, obwohl die deutschen Olympia-Starter auch ein paar Enttäuschungen verkraften mussten. Mit fünf Medaillen im olympischen Bereich war die Ausbeute aber ebenfalls glänzend.

"In der Mannschaft steckt eine Menge Selbstbewusstsein", meinte Kahl, während Cheftrainer Michael Trummer von "überragenden Ergebnissen beim einzigen Saisonhöhepunkt neben den Olympischen Spielen" sprach.

Im olympischen Canadier-Einer bot London-Fahrer Sideris Tasiadis auf seiner Heimstrecke im Augsburger Eiskanal eine starke Leistung und entthronte den Franzosen Tony Estanguet. "Dieser Sieg gibt mir Selbstvertrauen auf dem Weg nach London", sagte der 22-Jährige, der im Ziel 1,3 Sekunden Vorsprung auf Doppel-Olympiasieger Estanguet hatte.

Im Kajak-Einer mussten die DKV-Athleten nur dem italienischen Titelverteidiger Daniele Molmenti den Vortritt lassen. Paul Böckelmann (Leipzig) holte Silber vor Hannes Aigner. Der Augsburger Aigner hatte sich im April bei der nationalen Olympia-Qualifikation das Ticket für die Sommerspiele gesichert. "Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Vorbereitung auf Olympia stimmt", so Kahl.

Pech hatte allerdings London-Starterin Jasmin Schornberg. Die Ex-Weltmeisterin aus Hamm verpasste im Kajak-Einer im Halbfinale ein Tor und damit den Finaleinzug. Lokalmatadorin Melanie Pfeifer sprang in die Bresche und gewann Silber hinter der Französin Carole Bouzidi. Pfeifers Rückstand betrug nur eine Hundertstelsekunde. "Ich bin mit meinem zweiten Platz mehr als zufrieden", meinte Pfeifer.

Im olympischen Canadier-Zweier holten Robert Behling/Thomas Becker (Halle/Saale) Bronze hinter den Tschechen Jaroslav Volf/Ondrej Stepanek und den slowakischen Zwillingsbrüdern Peter und Pawol Hochschorner. Die deutschen Olympia-Teilnehmer David Schröder und Frank Henze (beide Leipzig) waren überraschend in der Qualifikation ausgeschieden.

Die deutschen Slalom-Asse glänzten aber auch in den nicht-olympischen Wettbewerben. Im Canadier-Einer der Frauen holte sich Mira Louen (Hilden) den EM-Titel, Bronze gewann Michaela Grimm (Augsburg). Louen, Grimm und Lena Stöcklin (Leipzig) gewannen auch Gold mit der Mannschaft. Dieser Sieg war allerdings nicht gleichbedeutend mit dem EM-Titel, da nur vier Teams gemeldet hatten. Damit ein Titel vergeben werden kann, müssen fünf Staffeln am Start sein. Gold und den EM-Titel sicherte sich aber die Kajak-Mannschaft der Frauen.

Silbermedaillen gab es zudem für die deutschen Mannschaften bei den Kajak-Herren (hinter Frankreich) und den Canadier-Herren (hinter der Slowakei). Die Canadier-Zweiermannschaft holte Bronze. "Unsere Athleten haben sich sehr gut in Szene gesetzt", sagte Trummer.

(Quelle: SID)


  • Fährt mit dem EM-Titel in der Tasche nach London: Sideris Tasiadis. Foto: picture-alliance
    Fährt mit dem EM-Titel in der Tasche nach London: Sideris Tasiadis. Foto: picture-alliance