Sommer-Finale mit zwei Rekordversuchen und einer Stadtwette

Die Sportabzeichen-Tour läuft am 22. Juli in Mellrichstadt zur Hochform auf.

Eine Übung aus dem Leistungskatalog des Deutschen Sportabzeichens (Foto: DOSB / Hildebrand)
Eine Übung aus dem Leistungskatalog des Deutschen Sportabzeichens (Foto: DOSB / Hildebrand)

Vor der Sommerpause hat die Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Bayern noch einmal gezeigt, was sie zu einem ganz besonderen Sportevent macht: 1.200 begeisterte Kinder und Jugendliche, ambitionierte Teilnehmer*innen und jede Menge Spaß.

„Die freudige Erwartung der Kinder und ihre Lust auf Bewegung, ist auf der kompletten Sportanlage zu spüren. Hier herrscht eine flirrende Atmosphäre" freute sich Michaela Röhrbein, DOSB-Vorständin Sportentwicklung, die in dieser Funktion zum ersten Mal einen Tourstopp besuchte.

Das Deutsche Sportabzeichen begleitet sie schon lange. Als Leiterin des Zentrums Hochschulsport an der Leibniz Universität Hannover gehörte Michaela Röhrbein zu den Mitinitiator*innen der Sportabzeichen-Uni-Challenge. Studierende an allen teilnehmenden Unis sammelten dabei an einem bestimmten Tag parallel Punkte beim Deutschen Sportabzeichen und kämpften um den Titel als „sportlichste Hochschule Deutschlands".

„Die Strahlkraft von Veranstaltungen wie heute geht weit über den Tag hinaus. Die Schulen und Sportvereine bekommen Ideen, was sie selber auf die Beine stellen können. Auch die Kinder nehmen viel von dem Tag mit. Genau das hat in der jüngeren Vergangenheit, in der Coronazeit, gefehlt. Ein solches Event ist aber nur durch die Unterstützung der Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens und der vielen ehrenamtlichen Helfer*innen möglich", bedankte sich die DOSB-Vorständin Sportentwicklung bei allen Partnern und dem gesamten Organisationsteam.

Viel Spaß und große Ambitionen

Jörg Ammon, Präsident des Bayerischen Landesportverbandes, sagte: „Solche Veranstaltungen, bei denen so viele Menschen zusammenkommen, um sich in der Gemeinschaft zu bewegen, sind extrem wichtig für den Sport. Wir sind sehr froh, dass wir jetzt, wo es bei der Sportabzeichen-Tour wieder losgeht, als BLSV dabei sein können."

Bruno Altrichter, stellvertretender Landrat im Landkreis Rhön-Grabfeld, betonte: „Wir sind ein sportlich ambitionierter Landkreis und stehen voll hinter dieser Veranstaltung. Mellrichstadt hat sich schon 2020 für die Sportabzeichen-Tour beworben, dann kam Corona dazwischen und wir sind froh, dass es jetzt endlich geklappt hat."

Bernd Roßmanith, stellvertretender Bürgermeister, stimmte zu: „Wir sind sehr froh, dass unsere Anlage von den vielen begeisterten Kindern heute so gut genutzt wird."

Er hatte das Goldene Buch der Stadt dabei, in das sich die drei prominenten Sportler*innen eintragen sollten, die mit der Sportabzeichen-Tour nach Mellrichstadt gekommen waren.

Rennrodlerin Anna Berreiter, die im Februar bei den Olympischen Spielen in Peking Silber gewonnen hatte, kam als Sportbotschafterin des BLSV zum achten Tourstopp. „Ich finde es hier ganz toll und musste heute oft an meine Kindheit und Jugend denken. Bei mir im Talentzentrum haben wir für die Kinder- und Jugendolympiade auch immer regelmäßig das Deutsche Sportabzeichen gemacht. Ich habe richtig Lust bekommen, es wieder mal selbst zu versuchen. Werfen liegt mir nicht so, dafür aber der Sprint und das Springen umso mehr."

Der 16-malige Paralympics-Sieger im Skirennlauf, Gerd Schönfelder, war als Sportabzeichen-Botschafter für die Sparkassen-Finanzgruppe dabei und der dreimalige Weltmeister im Ringen und Olympiadritte von Tokio, Frank Stäbler, als Sportabzeichen-Botschafter von Ernsting's family. Zusammen mit kinder Joy of Moving, CSR-Initiative von Ferrero, und der Krankenkasse BKK24 gehören die beiden Unternehmen zu den Nationalen Fördern des Deutschen Sportabzeichens. Die Spitzensportler*innen feuerten die Kinder und Jugendlichen bei ihren Sportabzeichen-Prüfungen an und coachten sie mit professionellen Tipps.

Top oder Flop

Alle drei traten außerdem beim Gummistiefel-Weitwurf an, einer Disziplin, die sich bei der Sportabzeichen-Tour immer größerer Beliebtheit erfreut. In Mellrichstadt machten insgesamt elf Teilnehmer*innen mit. Der Sieg ging mit 30 Metern an Frank Stäbler, vor Robert Jäger, dem Schulleiter des Martin-Pollich-Gymnasiums, auf dessen Sportanlage die Sportabzeichen-Tour zu Gast war, mit 27,60 Metern und Georg Straub, dem Direktor der Sparkasse Bad Neustadt mit 21 Metern.

Trotz seines ersten Platzes war Frank Stäbler ein bisschen enttäuscht: „Ich hatte mir fest vorgenommen, den Rekord von Frank Busemann mit 31 Metern zu brechen, vielleicht schaffe ich es beim nächsten Mal", verriet er im Interview mit DOSB-Moderator Andree Pfitzner. Der frühere Weltklassezehnkämpfer Frank Busemann hatte die Marke beim dritten Tourstopp in Cuxhaven aufgestellt, wo er als Sportabzeichen-Botschafter für kinder Joy of Moving vor Ort war. Aktuell kommentiert er als Experte für die ARD die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in den USA.

Ein weiterer Rekordversuch stand um 18 Uhr auf dem Programm: Rhys Bishop vom SC Ostheim und Markus Veth vom TSV Rannungen wollten den bisherigen Rekord von 11 Minuten und 11 Sekunden unterbieten und in einer schnelleren Zeit alle Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens am Stück ablegen.

„Dafür muss alles beim ersten Versuch klappen, sonst hast Du keine Chance" sagte Rhys Bishop vor dem Wettkampf. Am Ende strahlte Rhys Bishop -  er hatte für sein Sportabzeichen 10 Minuten und 16 Sekunden benötigt und damit den alten Rekord unterboten.

Auch bei der Stadtwette legten sich zum Abschluss alle mächtig ins Zeug: Jede und jeder, der bei der Outdoor-Fitnessstunde mit Lollo und Manu mitmachte, trieb eine Spende für die Lebenshilfe nach oben. Am Ende kamen beachtliche 500 Euro zusammen.

Mit diesem kurzweiligen Finale verabschiedete sich die Sportabzeichen-Tour in eine kurze Sommerpause, bevor es dann am 13. und 14. September mit einem Sonderevent im brandenburgischen Eberswalde weiter geht – dann findet der Tourstopp im dortigen Zoo statt.

(Quelle: wirkhaus.berlin)


  • Eine Übung aus dem Leistungskatalog des Deutschen Sportabzeichens (Foto: DOSB / Hildebrand)
    Eine Übung aus dem Leistungskatalog des Deutschen Sportabzeichens (Foto: DOSB / Hildebrand)