Special Olympics: Berlin auf dem Prüfstand

Eine Evaluierungskommission von Special Olympics International (SOI) war am Donnerstag (13.9.) zu Besuch in Berlin.

Der Besuch der Evaluierungskommission endete im Olympiastadion mit einem Empfang des Berliner Senats, gemeinsam mit Berliner und Brandenburger Athletinnen und Athleten. Foto: Annette Hauschild
Der Besuch der Evaluierungskommission endete im Olympiastadion mit einem Empfang des Berliner Senats, gemeinsam mit Berliner und Brandenburger Athletinnen und Athleten. Foto: Annette Hauschild

Die Delegation unter der Leitung von Exekutivmitglied und Schwimm-Olympiasiegerin Donna de Varona (USA) machte sich ein Bild von der möglichen Gastgeberstadt für die Weltspiele 2023, den Sportstätten und den Rahmenbedingungen für die sportliche Großveranstaltung.

„Wir haben gemeinsam mit unseren Partnern schon mit dem Bidbook eine umfassende und in allen Aspekten auf Nachhaltigkeit orientierte Bewerbung abgegeben und freuen uns nun, dies der Evaluierungskommission hier in Berlin ganz praktisch vor Augen zu führen“, sagt Sven Albrecht, Bundesgeschäftsführer von Special Olympics Deutschland (SOD). „Wir haben den Eindruck gewonnen, dass wir mit unserem innerstädtischen kompakten Veranstaltungskonzept sowie der umfassenden Einbindung unserer Athletinnen und Athleten und der bundesweiten Ausrichtung über beispielsweise Schul- und Vereinsprojekte überzeugen konnten.“

Die Weltspiele von Special Olympics werden alle vier Jahre ausgetragen (2019 in Abu Dhabi). Etwa 7.000 Athletinnen und Athleten aus ca. 170 Ländern gehen während der neun Wettbewerbstage in 25 Sportarten an den Start. Auch die ca. 3.000 Trainerinnen und Trainer bzw. Betreuenden, 12.000 Familienmitglieder sowie 20.000 Volunteers verdeutlichen die Dimension der weltweit größten inklusiven Sportveranstaltung. 

"Es war mir eine Ehre, die Evaluierungskommission der Special Olympics World Games um die Bewerbung Berlins für die Spiele 2023 zu leiten", so Donna de Varona. "Das auf die Athleten zugeschnittene Konzept beinhaltet Inklusion und Diversität unter der Einbindung der Bevölkerung mit der Absicht, besondere Sportstätten und Orte zu nutzen. Berlin ist eine pulsierende, moderne Stadt voller historischer Orte, die sowohl Geschichte, Gegenwart und Zukunft als auch Einheit, Erneuerung und Menschlichkeit miteinander verknüpft." 

Die Kommission, der auch SOI-Gremienmitglieder aus Belgien, Österreich, Norwegen und Korea angehören, hat sich u. a. das Veranstaltungszentrum in der Messe Berlin, die Sportstätten Max-Schmeling-Halle, Olympiastadion, Sportforum und Mommsenstadion sowie die Begegnungsstätten auf der Straße des 17. Juni und am Brandenburger Tor angesehen und viele Gespräche geführt. 

„Wir freuen uns, die Evaluierungskommission von SOI für die Weltspiele 2023 in der  Sportmetropole Berlin begrüßen zu können“, so Berlins Sport-Staatssekretär Aleksander Dzembritzki. „Unsere Stadt steht weltweit für Weltoffenheit und Vielfalt, auch und gerade im Sport. Mit der internationalen Special Olympics Bewegung unterstreichen wir diese Werte und das Ziel einer inklusiven Gesellschaft, in der alle frei, gleichberechtigt und selbstbestimmt zusammenleben. Für Berlin wäre es eine große Ehre, Gastgeber der Special Olympics World Summer Games 2023 zu werden. Denn die Kraft und Ausstrahlung dieser bedeutenden Veranstaltung tragen dazu bei, dem gemeinsamen Ziel ein Stück näher zu kommen.“ 

Die kontinuierliche Arbeit von Special Olympics Deutschland für den Sport und für inklusive Lebenswelten von Menschen mit geistiger Behinderung wurde den Mitgliedern der Evaluierungskommission - vor allem von SOD-Athletensprecherinnen und -sprechern selbst - vermittelt. „Wir konnten gut zeigen, wie wir Sportlerinnen und Sportler in unserem Verband mitarbeiten und wie sehr wir die Weltspiele in Berlin haben wollen“, fasst SOD-Athletensprecher Mark Solomeyer die Eindrücke zusammen. „Wir haben unser Athletensprecherprogramm vorgestellt, über Leichte Sprache gesprochen und unsere Einladung an die Athletinnen und Athleten aus aller Welt nochmal von Herzen wiederholt. Heute kommt eine inklusive Redaktion zum Interview und am Abend treffen wir über hundert Athletinnen und Athleten aus der Region. Ich persönlich bin froh, dass meine Kollegin Johanna Pramsteller aus Österreich zur Kommission gehört, die international als Global Messenger für die Athletinnen und Athleten spricht. Wir haben uns ausgetauscht, und ich denke mal, sie fliegt mit guten Eindrücken von uns und von Berlin zurück nach Hause!“

Die Entscheidung zur Vergabe der Special Olympics World Games 2013 wird am 13. November 2018 durch SOI bekannt gegeben.

(Quelle: SOD)


  • Der Besuch der Evaluierungskommission endete im Olympiastadion mit einem Empfang des Berliner Senats, gemeinsam mit Berliner und Brandenburger Athletinnen und Athleten. Foto: Annette Hauschild
    Special Olympics SOD Olympiastadion Berlin Foto Anette Hauschild