Spitzenverbände haben die Qual der Wahl

Der DOSB, der gerade über die Gewinner des „Grünen Bandes“ entscheidet, liegt hinter der ersten Hürde. Nur die Vereine, die schon ihren jeweiligen Spitzenverband mit ihrer Bewerbung überzeugt haben, bleiben im Rennen um den Nachwuchsförderpreis.

Jörg Peter vom Deutschen Leichtathletik-Verband achtet vor allem auf die Leistung der Athleten. Copyright: Selina Knüfer
Jörg Peter vom Deutschen Leichtathletik-Verband achtet vor allem auf die Leistung der Athleten. Copyright: Selina Knüfer

Beim Verband Deutscher Sporttaucher, dem Deutschen Turnerbund und dem Deutschen Leichtathletik Verband etwa arbeiteten in den vergangenen Wochen einige Angestellte am selben Projekt: der Vorauswahl der Bewerbungen um das „Grüne Band für vorbildliche Talentförderung“. 

 

Rüdiger Hüls suchte beim Verband Deutscher Sporttaucher nach den drei Vereinen, die dem Deutschen Olympischen Sportbund vorgeschlagen werden.  „In diesem Jahr war es für uns ein Leichtes, die Bewerber herauszufiltern, da sie die Prämierungskriterien besonders gut erfüllt haben“, sagt der Stellvertreter des Fachbereichs Leistungssport. Ob Unterwasser-Rugby, Finswimming oder Orientierungstauchen: „Die Aktion ist nicht nur ein finanzieller Anreiz, sondern auch ein Aushängeschild für den Verband, der das ,Grüne Band‘ erhält.“ Und es zeigt, dass sich auch kleine Spitzenverbände – bei den Sporttauchern sind rund 1000 Vereine organisiert –  im Wettbewerb behaupten können.  

 

Die Mitbewerber kämpfen in der Vorauswahl mit anderen Problemen. Vor allem der Vergleich zwischen mehreren Sparten ist bei dem über 20.000 Vereine starken Deutschen Turner-Bund die große Kunst bei der Vorauswahl. Dennoch seien die 5000 Euro, die die Commerzbank den 50 Gewinnern in den Geldbeutel steckt, besondere Motivation und Anerkennung sowie eine große Hilfe für die Vereine, betont Dieter Donnermeyer. Die Entwicklung des Nachwuchspreises, der seit 1986 verliehen wird, hat er aufmerksam verfolgt: „In diesem und im vergangenen Jahr haben sich jeweils 20 Vereine bei uns beworben, darunter ab und an auch so exotische Abteilungen wie Prell- oder Faustball. Aber auch sie bringen damit ihr Interesse an der Aktion zum Ausdruck.“ Als besonders eifrige Bewerber kennt Donnermeyer Vereine, die im Umfeld des Spitzensports und relativ nah an der Leistungssportkultur des DTB angesiedelt sind – und aus dem Osten kommen. „In diesem und in den Jahren davor sind die östlichen Bundesländer wie zum Beispiel Sachsen-Anhalt besonders engagiert.“

 

Beim Deutschen Leichtathletik-Verband nimmt Jugendsekretärin Bärbel Wöckel die Bewerbungen entgegen. „Ich hoffe, dass der Preis, der mit einer Förderprämie verbunden ist, nicht nur materiell Akzente setzt, sondern vor allem ideell Anreiz bietet, sich auch in Zukunft für die Nachwuchs-Leichtathletik mit ihrem Bildungspotenzial in gleich hervorragender Art einzusetzen“, sagt sie. Jörg Peter, verantwortlicher U18-Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband, ist für die sportfachliche Bewertung zuständig und beschäftigt sich mit Fragen, die die Leistung der Athleten betreffen. „Ich finde die Initiative sehr gut, denn die Vereine sind froh um jede Unterstützung, die sie bekommen.“ Auch das Referat PR/Medien wird mit in die Tätigkeiten eingespannt: Eberhard Vollmer macht jedes Jahr mit Pressemitteilungen auf die Bewerbungsphase aufmerksam.

 

Die Unterlagen der jeweiligen drei Vereine, die ihren Spitzenverband überzeugt haben, sind nun beim DOSB – der letzten Hürde vor der Jurysitzung am 9. Juni, in der die 50 „Grünes Band“-Gewinner 2011 bestimmt werden.

 


  • Jörg Peter vom Deutschen Leichtathletik-Verband achtet vor allem auf die Leistung der Athleten. Copyright: Selina Knüfer
    Jörg Peter vom Deutschen Leichtathletik-Verband achtet vor allem auf die Leistung der Athleten. Copyright: Selina Knüfer