Sport ist keine Verhandlungsmasse

In einer Pressekonferenz im Haus des Sports forderte der Präsident des Hamburger Sportbundes Günter Ploß die Delegationen in den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und GAL auf, den Sport ausreichend zu gewichten.

 

Saal der Hamburger Bürgerschaft während der konstituierenden Sitzung. Copyright: picture-alliance
Saal der Hamburger Bürgerschaft während der konstituierenden Sitzung. Copyright: picture-alliance

„Die Äußerungen beider Parteien vor der Wahl haben deutlich gezeigt, dass sie sich keineswegs in allen Punkten einig sind, wie die Sportstadt Hamburg weiterentwickelt werden soll“, sagte Ploß.

So sei zum Beispiel der Beitrag des HSB zur Haushaltskonsolidierung vor der Wahl ein Streitpunkt zwischen den Parteien gewesen. Der bisherige CDU-Senat hatte dem HSB auferlegt, aus seinem Etat von jährlich 6,5 Millionen Euro im Zeitraum von 2008 bis 2010 über 4,4 Millionen Euro einzusparen. Die GAL hatte vor der Wahl gefordert, diesen Konsolidierungsbeitrag ersatzlos zu streichen.

Insbesondere vor dem Hintergrund einer Hamburger Bewerbung um die Universiade 2015 müsse der organisierte Sport in Hamburg finanziell nachhaltig auf eine solide Basis gestellt werden. „Wir müssen die Sportvereine und –verbände wieder handlungsfähig machen. Hamburg wird auf internationaler Ebene nur eine Chance haben, wenn wir alle Bereiche, vom Nachwuchssport bis zur Förderung von Spitzenathleten, konsequent entwickeln“, so Ploß.

Der Zustand von staatlichen und vereinseigenen Sportstätten ist ein weiteres zentrales Thema, das in den Koalitionsgesprächen verhandelt werden muss. „Wir erwarten vom künftigen Senat eine umfassende Investitionsoffensive zur Sanierung, Modernisierung und Instandhaltung staatlicher und vereinseigener Sportstätten“, sagte Ploß. CDU und GAL hätten dies vor der Wahl angekündigt. Im Koalitionsvertrag müssten deutliche Aussagen über deren Höhe festgeschrieben werden, so Ploß.

Mit der Aufnahme des Sports als Staatsziel in die Hamburgische Verfassung würde die herausragende Bedeutung des Sports für Hamburg endlich anerkannt. „Hamburg ist das einzige Bundesland, das den Sport noch nicht als Staatsziel in die Landesverfassung aufgenommen hat. Wir halten dies für überfällig“, sagte Ploß.

Für den Sportunterricht an allgemeinbildenden Schulen fordert der HSB die konsequente flächendeckende Umsetzung von mindestens drei Wochenstunden Sportunterricht sowie einen Maßnahmenkatalog des Senats, der deren Umsetzung sicherstellt.


  • Saal der Hamburger Bürgerschaft während der konstituierenden Sitzung. Copyright: picture-alliance
    Saal der Hamburger Bürgerschaft während der konstituierenden Sitzung. Copyright: picture-alliance