Sportabzeichen-Tourstopp im Römerpark Xanten

Beim zweiten Tourstopp des Deutschen Sportabzeichens in Xanten (NRW) haben heute (8. Juni) 2.500 Kinder und Jugendliche im Archäologischen Park der Stadt ihre Prüfungen abgelegt.

Start zum Prominentenrennen
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„Schon vor 2.000 Jahren haben Menschen hier Sport gemacht: Die Römer haben an diesem Ort gelebt und ihre Spiele ausgetragen und jetzt ist die Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes genau an der Stelle zu Gast – das ist schon ein ganz besonderes Gefühl“, beschreibt Prüfer Klaus Geisdorf seine Eindrücke.

250 Lehrer und Betreuer waren vor Ort und bis zum Abend rechneten die Veranstalter um den Landessportbund NRW und den KSB Wesel mit 4.000 Teilnehmern. Die Prüfstationen verteilten sich über das ganze weitläufige Gelände, die Sonne strahlte und die Stimmung war überall ausgezeichnet.

Tipps gab es vom Olympiazweiten im Zehnkampf von Atlanta 1996 Frank Busemann, Botschafter für kinder+Sport, vom früheren Weltklasse-Stabhochspringer Danny Ecker, der für die Sparkassen-Finanzgruppe dabei war, und von Stuntfrau, Model und Moderatorin Miriam Höller, Sportabzeichen-Botschafterin für Ernsting’s family.

Familien-Sportabzeichen ganz groß

Klaus Geisdorf aus der Gemeinde Sonsbeck hatte als Sportabzeichen-Prüfer beim 800- und 3.000-Meter-Lauf alle Hände voll zu tun. Seit elf Jahren legt der 53-Jährige selbst das Deutsche Sportabzeichen ab, seit sieben Jahren hat er die Prüferlizenz. Er war zusammen mit neun anderen Prüferinnen und Prüfern aus der Gemeinde Sonsbeck angereist, mit 9.000 Einwohnern die kleinste Gemeinde im Kreis Wesel - aber in Sachen Sportabzeichen eine echte Hochburg.

„Wir haben schon ein paar Mal hintereinander den Familiensportabzeichen-Wettbewerb im KSB Wesel gewonnen“, erzählt Klaus Geisdorf nicht ohne Stolz. Auch er macht gemeinsam mit seiner Frau und den beiden erwachsenen Töchtern regelmäßig beim Familiensportabzeichen mit – genau wie viele andere Familien aus Sonsbeck. Einen Grund für die große Zahl von Familien, die in Sonsbeck beim Familiensportabzeichen antreten, sieht er in der überschaubaren Größe und im Zusammenhalt des Orts. Die Wege sind kurz, Neuigkeiten sprechen sich schnell herum.

„Jedes Mal, wenn es wieder los geht, hängen wir an der wichtigsten Kreuzung im Ort unser Sportabzeichen-Poster auf. Außerdem bekommen wir viel Unterstützung von Bürgermeister Heiko Schmidt und vom Präsidenten des SV 1919 Sonsbeck, Marc Lemkens, beide Sportabzeichen-Fans“, sagt Klaus Geisdorf. „Auch wenn wir für Veranstaltungen Helferinnen und Helfer brauchen, reicht eine WhatsApp-Nachricht und wir haben sie schnell zusammen.“

Der Verein bietet für Familien besonders günstige Beiträge an und arbeitet beim Deutschen Sportabzeichen eng mit den Schulen im Ort zusammen. Die Landjugend und die Jugendfeuerwehr haben bei einem Extra-Termin Gelegenheit, die Sportabzeichen-Prüfungen abzulegen.

Eine echte Leidenschaft

Als Klaus Geisdorf selbst vor 14 Jahren von Duisburg nach Sonsbeck gezogen war, traten er und seine Familie sofort in den Sportverein ein. Beim SV 1919 Sonsbeck kam er dann zum ersten Mal in Kontakt mit dem Deutschen Sportabzeichen. Daraus entwickelte sich eine Begeisterung, die bis heute anhält, unter anderem ist Klaus Geisdorf Sportabzeichen-Obmann in Sonsbeck.
Zehn Deutsche Sportabzeichen hat er selbst schon zu Hause, aber fast noch schöner ist es für ihn, andere auf ihrem Weg zum Deutschen Sportabzeichen zu begleiten. Jeden Mittwoch um 18.30 Uhr steht er den Breitensportler/innen beim Sportabzeichen-Treff mit Rat und Tat zu Seite. „Mir macht es unheimlich viel Spaß, mit anderen zu kommunizieren. Beim Deutschen Sportabzeichen lernt man Jan und Jupp kennen, vor allem die Kinder brennen dafür, das ist einfach toll, das zu erleben“, erklärt Klaus Geisdorf seine Motivation.

Ganz besonders freut er sich aber immer dann, wenn Sportlerinnen und Sportler nach längerem Anlauf die Sportabzeichen-Urkunde in den Händen halten: „Gerade Erwachsene, die oft mit dem Leistungsvorgaben zu kämpfen haben, die das Deutsche Sportabzeichen verlangt, knien sich richtig rein, um die Prüfungen zu schaffen. Wenn es dann geklappt hat, machen manche einen richtigen Luftsprung“, erzählt Klaus Geisdorf. Die meisten, die einmal erfolgreich das Deutsche Sportabzeichen abgelegt haben, bleiben ihm übrigens auch treu.

Seit inzwischen drei Jahren gibt es in Sonsbeck immer zum Ende der Saison ein großes Sportabzeichen-Fest. Im vergangenen Jahr waren 200 Gäste da, 100 Deutsche Sportabzeichen wurden verliehen. Dieses Jahr will die Gemeinde die Marke von 300 Sportabzeichen knacken. Die nächste Feier wird es am 3. Oktober geben.

Für die Zukunft hat Klaus Geisdorf noch einen ganz großen Traum: „2019 wird unser Verein 100 Jahre alt. Für uns wäre es das Schönste, wenn die Sportabzeichen-Tour dann bei uns in Sonsbeck Halt macht.“

(Quelle: wirkhaus/DOSB)


  • Start zum Prominentenrennen
    Start zum Prominentenrennen
  • Prüfer Klaus Geisdorf (li.) hat viel Spaß bei der Ausübung seines Ehrenamts.
    Prüfer Klaus Geisdorf (li.) hat viel Spaß bei der Ausübung seines Ehrenamts.
  • Die Motivation ist bei den Kindern groß, möglichst weit zu springen.
    Die Motivation ist bei den Kindern groß, möglichst weit zu springen.
  • Auch Werfen gehört zu den Disziplinen des Sportabzeichens. Alle Fotos: Ralf Kuckuck
    Auch Werfen gehört zu den Disziplinen des Sportabzeichens. Alle Fotos: Ralf Kuckuck