"Sportliche Erfolge passieren"

Er mag die „Simpsons“ und „Two and a half men“, springt 140 Meter weit und hat bei den Olympischen Spielen in Vancouver Bronze gewonnen: Johannes Rydzek, „Eliteschüler des Sports 2010“.

Copyright: www.kombiundspezinachwuchs.de
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Im Interview erzählt der 19-Jährige unter anderem von seinem ersten Schultag und den Herausforderungen der Nordischen Kombination.

Herr Rydzek, zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zum Titel. Wie fühlt man sich als „Eliteschüler des Jahres 2010“?

Johannes Rydzek: Danke. Auf jeden Fall macht es mich unheimlich stolz und es ist immer schön, wenn seine Anstrengungen gewürdigt werden.

 

Was macht für Sie die Förderung an den Eliteschulen des Sports aus?

Dass man für die Sportler individuell einen „Plan“ entwickelt, um Schule und Sport unter einen Hut zu bekommen. Hierzu muss die Kommunikation zwischen den beiden Seiten optimal funktionieren und es müssen zu jeder Zeit Prioritäten gesetzt werden – mal in der Schule, mal im Sport.

 

Was ist für Sie das Besondere am Skiinternat Oberstdorf?

Das Umfeld. Es gibt hier viele engagierte Leute, die auch beide Seiten betrachten. So kommt weder die Schule noch der Sport zu kurz.

 

Können Sie sich noch an Ihren ersten Tag auf Skiern erinnern?

Puh, da muss ich mich schon ein wenig zurückerinnern. Immerhin war ich da erst zirka 3 Jahre alt. Aber ein paar verschwommene Bilder der ersten Rutschversuche an kleineren Hügeln sind mir schon noch im Gedächtnis.

 

Und an Ihren ersten Schultag an der EdS?

Ja, an den kann ich mich schon noch erinnern. Ich war sehr nervös und wusste nicht so wirklich, was auf mich zukommt. Aber so schlimm war es nicht, ganz im Gegenteil, ich hab mich gut eingelebt und bin jetzt froh, dass ich auf diese Schule gehen konnte, denn ich wurde immer unterstützt

 

Wie kamen Sie zur Nordischen Kombination und was begeistert Sie daran?

Zum Springen kam ich durch die Vierschanzentournee, die ja hier jedes Jahr Station macht. Das Langlaufen haben mir meine Eltern beigebracht und auch hierfür konnte ich mich sofort begeistern. Da lag dann irgendwann auf der Hand, dass die Kombination das Richtige für mich ist. Ich hatte aber auch Glück, dass genau zu dem Zeitpunkt Thomas Müller eine Trainingsgruppe eröffnet hatte, denn davor gab es kein Kombinationsgruppe in Oberstdorf.

 

Gerade die Kombination aus Ausdauer und Schnelligkeit in Ihrer Disziplin stellt unterschiedliche, aber extreme Anforderungen an den Körper. Wie gehen Sie damit um?

Genau das ist die Herausforderung im täglichen Training. Man versucht, sich in allen Bereichen zu verbessern und man muss abwägen können, wann was zu trainieren ist. Hierfür habe ich hier mit Andreas Bauer und früher Thomas Müller zwei sehr gute Trainer. Klar ist es sehr zeitaufwendig, an allem konsequent zu arbeiten. Aber solange man Spaß an dem hat, was man macht – und das habe ich – ist alles halb so wild.

 

Im Jahr 2009 waren Sie noch der Newcomer der Saison, 2010 haben Sie schon im Team Bronze bei den Olympischen Spielen in Vancouver geholt. Und nun? Wie geht es weiter mit Ihrer Karriere?

 

Das kann man nicht voraussehen. Sportliche Erfolge passieren. Das einzige, was ich tun kann, ist immer weiter hart an mir zu arbeiten und mich nie auf Erfolgen auszuruhen, dann wird sich auch die Arbeit irgendwann auszahlen.

 

Interessieren Sie sich auch für ganz andere Sportarten und treiben Sie selbst noch einen anderen Sport?

Also ich bin sehr Sport begeistert. Wenn es geht, bin ich bei sehr vielen Sportarten vor dem TV live dabei. Ich weiß, wie hart jeder Sportler arbeiten muss, um erfolgreich zu sein. Außerdem gibt es viele Sportler mit großer Persönlichkeit auch in anderen Sportarten und von denen kann man sich Kleinigkeiten abschauen, egal ob sportlich oder menschlich.

 

Angenommen, Sie hätten nie Ski fahren gelernt: In welchem Job würden Sie gerne arbeiten wollen?

Schwierige Frage. Ich kann mir ein Leben ohne Ski kaum vorstellen, denn ich bin damit groß geworden. Aber ich denke, irgendetwas in Richtung Architektur, denn dieses Gebiet hat mich auch schon immer interessiert.

 

 

Steckbrief Johannes Rydzek

 

Name: Johannes Rydzek

Geburtsdatum: 9.12.1991

Wohnort: Oberstdorf

Verein: SC Oberstdorf

Beruf: Schüler

 

Nordische Kombination seit: 2001

Größer Erfolg bisher: Bronzemedaille Olympische Spiele 2010, Juniorenweltmeister Team 2010, Vize-Juniorenweltmeister Einzel 2009

Weitester Sprung bisher: 140m

Aktuelles Ziel: Einzelmedallie JWM 2011

Sportliche Vorbilder: Ronny Ackermann, Eric Frenzl

 

Hobbys: Mountainbike, Skiien, Telemarken, Sporteln allgemein

TV: Two and a half Men, Simpsons,....

Literatur: Leichenblässe

Film: Inception

Essen: Pasta

Gefällt mir: Schnee

Gefällt mir nicht: Langeweile


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