„Sterne des Sports“ 2008: Die 17 Finalisten im Porträt (2)

Am 26.Januar 2009 hat Bundespräsident Horst Köhler in Berlin die „Sterne des Sports“ 2008 in Gold überreicht. Auf dem zweiten Platz landete der TSV Berlin-Wittenau mit seinem beispielhaften Kursangebot im Bereich Seniorensport.

BVR-Präsident Uwe Fröhlich, Bundespräsident Horst Köhler, Elke Duda vom TSV Berlin-Wittenau, DOSB-Präsident Thomas Bach und Dr. Flechsig von der Berliner Volksbank (v.l.).
BVR-Präsident Uwe Fröhlich, Bundespräsident Horst Köhler, Elke Duda vom TSV Berlin-Wittenau, DOSB-Präsident Thomas Bach und Dr. Flechsig von der Berliner Volksbank (v.l.).

 

 

 

 

" Die Fittmacher" aus dem Märkischen Viertel

Der Seniorensport ist schon seit langem fester Bestandteil im Kursprogramm des TSV Berlin-Wittenau 1896 e.V.. Vor fast 15 Jahren begann der Verein aus dem „Märkischen Viertel“ im Berliner Norden sein Angebot für Männer und Frauen ab 50 auszubauen „Wir haben auf die Bevölkerungsstruktur in unserem Viertel reagiert“, sagt die Projektleiterin Elke Duda. „In den Hochhäusern der Siedlung leben viele ältere Menschen, oft sind sie allein und haben nur wenige Ansprechpartner und Kontakte. Ihnen wollten wir etwas anbieten.“ Dieser Ansatz wurde schnell zum Erfolg. Inzwischen hat die Abteilung Seniorensport 600 Mitglieder.

Hinter dem etwas abstrakt klingenden Namen „Seniorenstützpunkt Bewegung“ verbergen sich ein engagiertes Team, begeisterte Seniorinnen und Senioren und ein ganz neues Konzept. „Es geht um mehr als normale Seniorengymnastik“, sagt Elke Duda. „Wir sind die Fitmacher!“ Das sportliche Programm ist altersgemäß zur speziellen Gesundheitsförderung ausgerichtet. Es reicht von Präventions- bis zu Rehabilitationskursen. „Vor allem im Alter kann Sport eine Menge bewirken“, sagt Elke Duda. Er ist Grundlage von Therapien bei Depressionen, Osteoporose, Venen- oder Wirbelsäulenleiden, aber auch wertvolles Mittel für das Gedächtnistraining.

Um diesen Stellenwert zu vermitteln, geht der Verein direkt auf die älteren Menschen zu. „Wir zeigen Präsenz“, erläutert Elke Duda das Konzept. Gemeint sind damit so genannte „Mitmach-Präsentationen“, bei denen die Sportgruppen sich öffentlich vorstellen und andere einladen, teilzunehmen. Dabei ist nicht nur Bewegung, sondern auch Geselligkeit gefragt. „Wir kombinieren Sport und Gemeinschaft und treffen damit offenbar den Nerv.“ Zu den Programmhighlights zählte im vergangenen Sommer ein Tai-Chi-Kurs in einer großen Berliner Gartenanlage. „Wir sind mit Bussen dorthin gefahren und haben einen Tai Chi-Meister als Trainer eingeladen“, sagt Duda. Das ganze wurde ein voller Erfolg. Insgesamt nahmen rund 200 Senioren teil, 70 kamen aus dem Verein.

Angebote wie dieses auf die Beine zu stellen, erfordert viel Engagement. Etwa 25 Übungsleiter gehören zum Team des Seniorensports, dazu kommen noch viele ehrenamtliche Helfer. Ihr Engagement strahlt auch auf andere aus. „Inzwischen ergreifen unsere Mitglieder immer häufiger selbst die Initiative“, freut sich Elke Duda und erzählt, dass die Senioren auch eigenständig Angebote organisieren - eine Fahrradtour etwa oder einen gemeinsamen Ausflug.
Auch in diesem Jahr will der TSV Berlin-Wittenau seine Seniorenarbeit fortsetzen. „Wir wollen erreichen, dass wir jeden Nachmittag eine Veranstaltung anbieten, zu der jeder spontan kommen kann“, beschreibt Duda das Ziel. Durch diese offenen Angebote gewinnt der Verein zum einen selbst neue Mitglieder; zum anderen trägt er damit zu einem besseren Miteinander in der gesamten Wohnsiedlung bei. „Die Leute kommen zusammen, lernen sich kennen und unternehmen gemeinsam etwas.“ Eine Entwicklung, die auch die zuständige Wohnungsbau-gesellschaft „GeSoBau“ zu schätzen weiß. Sie unterstützt den Sportverein nicht nur mit Geld und Räumen, die sie zur Verfügung stellt, sondern auch, indem sie neuen Mietern ab einem Alter von 50 Jahren eine Jahresmitgliedschaft im Verein bezahlt.


  • BVR-Präsident Uwe Fröhlich, Bundespräsident Horst Köhler, Elke Duda vom TSV Berlin-Wittenau, DOSB-Präsident Thomas Bach und Dr. Flechsig von der Berliner Volksbank (v.l.).
    BVR-Präsident Uwe Fröhlich, Bundespräsident Horst Köhler, Elke Duda vom TSV Berlin-Wittenau, DOSB-Präsident Thomas Bach und Dr. Flechsig von der Berliner Volksbank (v.l.).