Nach den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr finden im August im Rahmen der 30. German Open Championships (GOC) die Europameisterschaften im Boogie-Woogie statt. Mit dabei Boogie-Woogie Deutschland, das in allen drei Startklassen (Hauptklasse am Samstag, 13. August, Junioren und Senioren am Freitag, 12. August) vertreten sein wird.
In insgesamt 42 Einzelturnieren der Profis und Amateure, in Standard und Latein, von den Kindern bis zu den Senioren sowie aus vier Entscheidungen der Rollstuhltänzer werden die Sieger und Platzierten ermittelt.
Nachwuchs sammelt internationale Erfahrungen
„In der Main Class haben wir weiterhin Nachwuchssorgen“, schraubt die Münchnerin Katrin Kerber, Präsidentin des Deutschen Rock’n Roll und Boogie Verbandes (DRBV), die Erwartungen zurück. Nominiert werden hier die Deutschen Vize-Meister, Kathrin Guschal und Christian Adler (TSC dancepoint Königsbrunn), derzeit auf Platz 16 der Weltrangliste, sowie die DM-Dritten Kerstin Engel und Johannes Hien (BWC Boogie-Babies Bruck/Bodenwöhr), Weltranglisten-Platz 22. Die amtierenden Deutschen Meister Lara Vogt und Tobias Grimm (Boogie-Woogie Gang TSC Roth) müssen 2016 berufsbedingt pausieren. Darüber hinaus haben die Bundestrainer Leo Beck (München) und Christian Punk (Eching) Ende 2015 ihre Posten aus verschiedenen Gründen zur Verfügung gestellt und die Stelle konnte noch nicht neu besetzt werden. Eine Wildcard soll in diesem Jahr wieder ein Paar aus Baden-Württemberg erhalten, die Entscheidung, wer dies sein wird, fällt nach dem letzten World Masters am 10. Juli im italienischen Rimini.
Die Main Class befindet sich derzeit ganz offensichtlich im Umbruch: Viele Paare pausieren, der nachrückende Nachwuchs muss aber erst internationale Erfahrungen sammeln. „Zuversichtlich stimmt uns der Zuwachs in der Nachwuchsklasse, unserer B-Klasse – hier wächst Potential heran, aus dem wir hoffentlich in der Saison 2017 für die Königsklasse schöpfen können“, sieht Katrin Kerber einen Silberstreifen am Horizont.
In der Junior Class erhofft sich der DRBV nach einem sensationellen ersten Platz von Theresa Sommerkamp und Elian Preuhs (Boogie Magic's TZ TSV Hohenbrunn-Riemerling) bei den letzten World Masters Ende Mai in Halmstad (Schweden) einen Finalplatz. Aktuell liegt das Paar auf Platz 3 der Weltrangliste. Serafina Fuchs und Paul Siegel (Boogie Magic's TZ TSV Hohenbrunn-Riemerling) sowie Christine Guggenberger und Nino Haydl (Dancin' Shoes im TSV Trostberg) komplettieren die Nominierung aus Bundesjugendkadersicht. Neu auf dem internationalen Parkett dabei sein werden Nicola Götzer und Nevio Zuber (Boogie Magic's TZ TSV Hohenbrunn-Riemerling).
Deutschland teilnehmerstärkste Nation
Bei den Senioren wird Deutschland wieder als teilnehmerstärkste Nation an den Start gehen. Die Vize-Weltmeister der GOC 2015, Evelyn Schmidt und Thomas Veigl (RRC Studio München), pausieren aus gesundheitlichen Gründen, „aber mit drei Paaren unter den Top Ten der Weltrangliste können wir drei weitere Paare schicken und wieder mit der Stilvielfalt unserer deutschen Paare auftrumpfen“, freut sich die Präsidentin. Dagmar und Thomas Adler (TSC dancepoint Königsbrunn), derzeit Ranglistenplatz 5, Angela Lex und Christian Wagner (Dancin' Shoes im TSV Trostberg/Rang 9) sowie Sabine und Marco Rißmann (RRC Butterfly Berlin/Rang 10) haben ihre Plätze im deutschen Team Nominierung schon sicher, weitere Nominierungen erfolgen nach den World Masters in Rimini.
Besonders erwähnenswert, so Katrin Kerber, „ist die spezielle Situation des deutschen Boogie-Woogie im Jahr 2016: International startendende Paare haben bereits nach dem im letzten Jahr eingeführten neuen Bewertungssystem getanzt, national wurde jedoch noch nach altem Reglement gewertet“. Die Bewertungssysteme seien grundsätzlich nicht widersprüchlich, aber international würden die tänzerischen Anforderungen in ihrer Komplexität stärker und konkreter eingefordert. „Das neue Bewertungssystem wurde bei den vergangenen drei internationalen Turnieren erfolgreich eingesetzt, aber wie bei Veränderungen nicht anders zu erwarten, benötigt es nach den ersten praktischen Erfahrungswerten immer noch die eine oder andere Anpassung“. Katrin Kerber abschließend: „Die grobe Richtung passt und wird auch von einer überwiegenden Zahl der Tänzer getragen.“
Tageskarten ab 15 Euro
Der Vorverkauf für die 30. German Open Championships läuft ausgezeichnet, „wer für die beiden letzten Tage noch Sitzplatzkarten haben möchte, sollte sich beeilen – für Freitag und Samstag sind die Tickets bereits knapp“, sagt Harry Körner (Wendlingen), der Managing Director der German Open Championships Tanz Event GmbH. Tageskarten kosten zwischen 37 und 69 Euro (Sitzplatz) beziehungsweise 30 Euro (Stehplatz, für Kinder zwischen sechs und 15 Jahren 15 Euro), Dauerkarten zwischen 150 und 350 Euro. Den VIP-Lounge-Zugang (nur in Verbindung mit Dauerkarten) gibt es für 300 Euro. Alle Preise verstehen sich zuzüglich zehn Prozent Vorverkaufsgebühr (maximal 15 Euro). Die Tickets können über die Homepage der German Open Championships – www.goc-stuttgart.de – erworben werden. Hier sind außerdem detaillierte Informationen zu Eintrittspreisen oder Hallenplänen verfügbar.
(Quelle: Tanz Event Management GmbH Stuttgart)
