SV Dohren Wild Farmers - Baseball

Prämiert am 18. Oktober 2011 in Hamburg

Tolle Spiele, große Begeisterung – viel Spaß: Die Jugendspieler der Dohren Wild Farmers beim Training.
Tolle Spiele, große Begeisterung – viel Spaß: Die Jugendspieler der Dohren Wild Farmers beim Training.

Man könnte sie auch „Patriots“ nennen, die „Wild Farmers“ des SV Dohren, Gewinner des „Grünen Bandes“ 2011. Die Baseball-Hochburg mit ihrem exzellenten Nachwuchs entstand irgendwo zwischen Hollenstedt, Heidenau und Tostedt im tiefsten Niedersachsen. Hamburg ist weit, Hannover auch, aber der Deutsche A-Jugendmeister des Jahres 2010 kommt aus – Dohren, einem kleinen Ort mit 1200 Einwohnern. Der Spielerkader in sämtlichen Nachwuchsteams rekrutiert sich ausschließlich aus den eigenen Reihen, ausschließlich aus dem Ort und den angrenzenden Dörfern. Wer aus Sittensen oder Buchholz in der Nordheide käme, wäre also schon ein echter „Legionär“. Doch in Dohren schweift man bei der Ausbildung nicht in die Ferne, sondern setzt auf die eigene Jugend. Mit Erfolg.

Viermal hatte sich der Verein beworben, zuletzt dreimal in Folge. Titel auf Landesebene sind quasi abonniert. 2009 wurden zudem die Schüler nationaler Vizemeister. Mit dem Deutschen Meistertitel der Junioren 2010 garniert, verlieh Dohren seinem Konzept offenbar den entscheidenden Nachdruck. Vor Ort dreht sich (fast) alles um Baseball: Schul- und Landesverbands-Kooperationen sind längst Alltag beim SV. Das Training jüngerer Gruppen und die Spartenführung des Nachwuchsbereiches übernehmen dafür ausgebildete Jugendliche selbst, ebenso aktiv sind die Talente in Sachen Pflege, Instandhaltung und Betreuung ihrer Spielstätte – die, wen wundert’s – eine Art Heiligtum des Ortes ist. Die Begeisterung des Nachwuchses lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: Mehr als die Hälfte der knapp hundert Abteilungsmitglieder sind Jugendliche. 17 Beitritte konnten in 2010 verzeichnet werden – bei 1200 Einwohnern eine bemerkenswerte Zahl.

Von einem Boom zu sprechen, würde den „Wild Farmers“ indes nicht gerecht: Systematisch schufen die Verantwortlichen seit 1974 die nötigen Strukturen. 2009 gründete sich ein Förderverein, der sich zusätzlich um die nötigen Bordmittel für die Baseballcracks bemüht. Die Anschlussförderung ist somit gewährleistet: Das Farmteam spielt in der Regionalliga Nordost, die „Erste“ in der Bundesliga-Nordstaffel. Kader- und Stützpunkttraining wird bei den „Wild Farmers“ ebenfalls angeboten. Ein B- und drei C-Lizenztrainer kooperieren mit den Landes- und Bundestrainern, um die Talentförderung auf Auswahlebene auch künftig zu garantieren. Es gibt viele weitere Facetten gelungener Vernetzung. Wenn eines der Talente Probleme hat, selbst aus den umliegenden Dörfern zum Training zu gelangen, wird nachgeholfen – per Fahrdienst. Selbst die ausländischen Spieler der „Ersten“ – maximal zwei pro Saison – erleben den Spirit dieser Sporthochburg: Sie leben in Familien mit Baseballspielern. Keine Frage: Dieses Dorf lebt den Sport.

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  • Tolle Spiele, große Begeisterung – viel Spaß: Die Jugendspieler der Dohren Wild Farmers beim Training.
    Tolle Spiele, große Begeisterung – viel Spaß: Die Jugendspieler der Dohren Wild Farmers beim Training.