Übereinkommen gegen Manipulation von Sportwettbewerben

Deutschland hat am 18. September 2014 das Übereinkommen des Europarates gegen die Manipulation von Sportwettbewerben unterzeichnet.

Wettbetrug und Manipulation von Wettkämpfen haben sich zu einer weltweiten Bedrohung für die Glaubwürdigkeit des Sports entwickelt. Foto: picture-alliance
Wettbetrug und Manipulation von Wettkämpfen haben sich zu einer weltweiten Bedrohung für die Glaubwürdigkeit des Sports entwickelt. Foto: picture-alliance

Für die Bundesregierung unterzeichnete der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern (BMI), Ole Schröder, die Konvention im Rahmen eines Sportministertreffens des Europarats in Magglingen/Schweiz.

Durch das Übereinkommen wird die erste internationale Rechtsgrundlage gegen Spielmanipulationen geschaffen, die auch für Staaten außerhalb des Europarats offen ist. Ole Schröder erklärte bei der Unterzeichnung: „Das Übereinkommen leistet einen wichtigen Beitrag zur Wahrung der Integrität des Sports. Gemeinsam setzen wir ein deutliches Zeichen gegen sportwettbezogene Manipulationen durch transnational organisierte Kriminalität."

Mit dem Übereinkommen sollen Strukturen im Sport geschaffen, eine effektive Sportwettenregulierung initiiert sowie die nationale und internationale Kooperation verbessert werden. Hierzu dient vor allem die Benennung einer Nationalen Plattform zur Koordinierung, Erfassung, Analyse und Verteilung von relevanten Informationen. Ziel ist ferner die Sicherstellung strafrechtlicher Mindeststandards durch innerstaatliche Gesetze zur strafrechtlichen Sanktionierung der Manipulation von Sportwettkämpfen.

Deutschland hat sich an dem Entstehungsprozess des Übereinkommens aktiv eingebracht und dessen Inhalte an den entscheidenden Stellen maßgeblich mitbestimmt. Zudem hat Deutschland mit der 5. UNESCO-Weltkonferenz für Sportminister 2013 wesentlich dazu beigetragen, dass die Ziele des Übereinkommens mehr als 120 UNESCO-Staaten vorgestellt wurden.

„Für Deutschland hat das Übereinkommen eine besondere sportpolitische Bedeutung", sagte Ole Schröder. "Wir schützen damit den Sport vor der weltweiten Bedrohung durch Spiel- und Wettmanipulationen, die potentiell alle Sportarten erfassen kann. Ich freue mich, dass Staaten, Wettanbieter und Sport gemeinsam an einem Strang ziehen, und wir diesem globalen Phänomen gemeinsam und entschlossen begegnen.“

Die Inkraftsetzung des Übereinkommens setzt auf deutscher Seite die Zustimmung des Gesetzgebers durch ein Vertragsgesetz voraus.

(Quelle: BMI)


  • Wettbetrug und Manipulation von Wettkämpfen haben sich zu einer weltweiten Bedrohung für die Glaubwürdigkeit des Sports entwickelt. Foto: picture-alliance
    Wettbetrug und Manipulation von Wettkämpfen haben sich zu einer weltweiten Bedrohung für die Glaubwürdigkeit des Sports entwickelt. Foto: picture-alliance