Universiade: Stakeholder mitnehmen, Bürger begeistern

Im Finale des Akademischen Fallstudienwettbewerbs 2019 hat das Team der Universität Leipzig das beste Konzept für die Universiade 2025 vorgelegt.

Studierende und Jury-Mitglieder im Haus des Sports in Frankfurt. Foto: DOA/Holger Preuß
Studierende und Jury-Mitglieder im Haus des Sports in Frankfurt. Foto: DOA/Holger Preuß

An diesem Montag (9. Dezember) trafen sich Studierende deutscher Universitäten und Hochschulen im Haus des Sports in Frankfurt, um ihre Ausarbeitungen zum Fallstudienwettbewerb 2019 zu präsentieren. Wie in den vergangenen Jahren richtete die Johannes Gutenberg-Universität Mainz unter der Leitung von Prof. Dr. Holger Preuß das Finale gemeinsam mit der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) im Haus des Sports in Frankfurt aus. Den realen Kontext bot in diesem Jahr die aktuell geplante Bewerbung der Region Rhein-Ruhr um die Ausrichtung der Universiade 2025.

Nicht nur die Ausrichter und Zuschauer waren gespannt: Eine hochkarätig und breit aufgestellte Jury, bestehend aus Vertreter*innen von Institutionen, die sich auch in der Realität mit dieser Bewerbung auseinandersetzen, bewertete die Vorträge und durchleuchtete die Stichhaltigkeit der Konzepte.

Die Jury-Mitglieder 2019:

  • Johanna Becker (Vorstandsmitglied des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes)
  • Jörg Förster (Vorstandsvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes)
  • Stefan Klos (CEO bei PROPROJEKT Planungsmanagement & Projektberatung GmbH)
  • Annegret Korff (Bundesministerium des Innern - Leiterin Großsportveranstaltungen)
  • Michael Schirp (DOSB – Stellvertretender Leiter Medien & Öffentlichkeitsarbeit)
  • Bernhard Schwank (Landesministerium NRW - Leiter Sport, Sportstätten)

Leipziger Team überzeugt mit Story

Jörg Förster (Vorsitzender des adh) betonte die Bedeutung der Universiade und motivierte die Studierenden für die anstehenden Konzeptpräsentationen: „Eine Universiade in Deutschland ausrichten zu dürfen wäre das größtmögliche Ziel, das wir erreichen können.“ Den Startschuss machte dann die Sporthochschule Köln und sicherte sich mit einem breit gefächerten Konzept den vierten Rang. Die Studierenden rückten „Rhein-Ruhr as a platform for tomorrow“ in den Vordergrund und planten unter anderem, das Ziel der Nachhaltigkeit durch die Nutzung existierender Infrastruktur zu erreichen.

Knapp hinter Köln positionierte sich die Hochschule Heilbronn mit ihrem Motto „Unity in Motion“. Die dauerhafte Partizipation der Universitäten frei nach dem Motto „Von Studierenden für Studierende“, stand hier neben einer präzisen Evaluation der Veranstaltung, auch als Test für künftige Olympische Spiele, im Vordergrund.

Den zweiten Platz teilten sich der Titelverteidiger von der JGU Mainz und die Universität Tübingen. Beide Konzepte warben für rückhaltlos offene Kommunikation, vor allem auch bezüglich der Finanzierung. Während die Studierenden aus Mainz zudem die Vorteile für Universitäten und Studierende in den Vordergrund stellten, verknüpfte Tübingen die Veranstaltungs-Ausrichtung mit dem zwingend notwendigen strukturellen Wandel der Rhein-Ruhr-Region.

Die diesjährigen Gewinner aus Leipzig setzten sich gegenüber den anderen Gruppen in einem Punkt ab: Es gelang ihnen mit Ihrer Präsentation eine Story zu erzählen. Eine Universiade könne, so die Vision, den Anstoß für einen Strukturwandel der Region in Richtung eines neuen Silicon-Valley geben, indem es die internationale Vernetzung von Universitäten fördere und die Hochschulstandorte stärke. „Entscheidungsträger*innen wollen das Gefühl haben, in der Lage zu sein, mit ihrer Wahl Geschichte zu schreiben. Dieses Gefühl hat uns Eure Story gegeben“, so Stefan Klos in der Begründung der Jury.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Beiträge der Jury-Mitglieder: Jörg Förster und Bernhard Schwank diskutierten über die Chancen und über die kritischen Aspekte einer Bewerbung: „Das Thema Finanzen ist am Ende das Sensibelste“, gab Bernhard Schwank dabei zu. Anschließend gab Annegret Korff den Anwesenden einen Einblick in die Konzeptentwicklungen für Sportgroßveranstaltungen, die im Innenministerium vorangetrieben werden. Die enge Zusammenarbeit mit dem DOSB spielt hierbei die wichtigste Rolle. Den Schlusspunkt setzte Stefan Klos, der bereits an zehn Olympiabewerbungen mitgearbeitet hat und mit seiner Agentur ProProjekt das IOC berät, mit Eindrücken und Empfehlungen aus der Praxis.

(Quelle: DOA)


  • Studierende und Jury-Mitglieder im Haus des Sports in Frankfurt. Foto: DOA/Holger Preuß
    Studierende und Jury-Mitglieder stehen im Foyer des Haus des Sports vor den Olympischen Ringen. Foto: DOA/Holger Preuß