Verbände und Athlet*innen im Dialog zum Schutz vor Gewalt im Sport

DOSB und dsj stellten Inhalte, Vorgehen und Zielsetzung des Dialogprozesses in erster Kick-Off Veranstaltung vor.

Foto: DOSB
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Gemeinsam eröffneten der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Deutsche Sportjugend (dsj) am Donnerstagnachmittag, 28, April, den Dialogprozess des organisierten Sports zum Schutz vor Gewalt im Sport. Im Rahmen eines digitalen Kick-Offs wurden die Teilnehmenden aus den jeweiligen Mitgliedsorganisationen sowie Athlet*innen-Vertretungen über Inhalte, Vorgehen und Zielsetzung des Dialogprozesses informiert.  

In den nächsten drei Monaten wollen DOSB und dsj gemeinsam mit den Spitzenverbänden, Landessportbünden, Verbänden mit besonderen Aufgaben sowie deren Jugendorganisationen und auch Athlet*innen-Vertretungen über ein agiles Format mit hohem Grad an Beteiligungsmöglichkeit zu einer konsistenten gemeinsamen Haltung zur Ausgestaltung des vom BMI angekündigten Zentrums für Safe Sport kommen. Darüber hinaus sollen erste Bausteine für einen Zukunftsplan zur Stärkung der eigenen Aktivitäten zum Schutz vor interpersonaler Gewalt* im Sport entwickelt werden.

DOSB-Vorstandsvorsitzender, Torsten Burmester, sagte: „Wir haben in den nächsten Wochen einen straffen Zeitplan vor uns, der anspruchsvoll ist, aber wir brauchen jetzt den verdichteten Dialog zum Schutz vor Gewalt im Sport. Wir wollen unseren Beitrag leisten, um Antworten auf die offenen Fragen im Hinblick auf das noch aufzubauende Zentrum für Safe Sport zu finden und mit einer gemeinsamen Haltung des organisierten Sports in die weiteren Gespräche mit Politik und anderen Stakeholdern zu gehen.“

Im Rahmen des gesamten Prozesses sollen fachliche Impulse von externen Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft den Dialog des organisierten Sports anregen. Hierzu gehört von Beginn an auch die Einbindung der Empfehlungen von Betroffenen an die Verbände.

Christina Gassner, dsj-Geschäftsführerin und DOSB-Vorstand Jugendsport: „Der Dialogprozess kann nur dann erfolgreich sein, wenn sich alle Beteiligten mit ihrer Expertise und Kompetenz einbringen. Dazu benötigen wir die Akzeptanz und Unterstützung durch unsere Mitgliedsorganisationen von DOSB und dsj, ebenso wie die der anwesenden beteiligten Athlet*innen-Vertretungen. Schon jetzt möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken, die zum Gelingen dieses Prozesses beitragen. Mein besonderer Dank gilt dabei den Betroffenen, die den Mut hatten und haben, über ihr Erlebtes zu sprechen und uns unsere blinden Flecken zu zeigen.“ 

Im Verlauf des Kick-Offs brachten erste externe Impulse wichtige Anregungen zur weiteren Diskussion ein. Jens-Uwe Münker, Vorsitzender des Ausschusses Integrität der Sportministerkonferenz und Leiter Abteilung Sport im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, erläuterte die Positionierung der Sportministerkonferenz zu einem Zentrum für Safe Sport und dem Schutz vor interpersonaler Gewalt im Sport. Helena Schmitz, Wissenschaftliche Mitarbeitern im Projekt “Safe Clubs” am Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln, stellte in einer Videobotschaft die sportpsychologische Definition von „interpersonaler Gewalt im Sport“ dar.

Der Kick-Off zum Dialogprozess ist in zwei Veranstaltungsteile gegliedert. Am 19. Mai wird es dann noch stärker um die inhaltliche Orientierung im Dialogprozess gehen, mit dem Ziel, Arbeitsgruppen aus den Teilnehmenden der Verbände und Athlet*innen-Vertretungen zu bilden, die sich mit den zentralen Fragestellungen beschäftigen und mit deren Expertise und Kompetenz DOSB und dsj bis Ende Juli 2022 zu einer gemeinsamen Haltung kommen wollen.

*Unter dem Begriff „interpersonale Gewalt“ werden Formen psychischer, physischer und sexualisierter Gewalt sowie der Vernachlässigung gefasst.

(Quelle: DOSB)


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