Vereine für Medikamentenmissbrauch sensibilisieren

Medikamentenmissbrauch in Fitness-Studios ist weit verbreitet, das belegen zahlreiche Studien. Vor dieser Entwicklung sind auch vereinseigene Gesundheits- und Fitness-Studios nicht gefeit.

Teilnehmer/innen der Fortbildung Medikamentenmissbrauch im Breiten- und Freizeitssport in Stuttgart; Foto: DOSB
Teilnehmer/innen der Fortbildung Medikamentenmissbrauch im Breiten- und Freizeitssport in Stuttgart; Foto: DOSB

Ein Teil der DOSB-Aufklärungsoffensive gegen Medikamentenmissbrauch setzt daher an dieser Stelle an: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vereinseigener Studios werden für das Thema sensibilisiert. Vereine, die das Qualitätssiegel SPORT PRO FITNESS tragen, müssen sich seit 2014 sogar verpflichten, einen Missbrauchsbeauftragten zu benennen, sich entsprechend fortzubilden und erste präventive Maßnahmen einzuleiten. Die Missbrauchsbeauftragten sind darüber hinaus – auch über die Erklärung gegen Doping und Medikamentenmissbrauch – dazu aufgefordert, die weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vereinseigenen Studios zu schulen.

Der DOSB und die für das Siegel SPORT PRO FITNESS zuständigen Verbände organisierten in 2014 erstmalig zwei Fortbildungen zum Thema für die Missbrauchsbeauftragten, in 2015 werden weitere folgen, so dass alle zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bundesweit über 70 zertifizierten Vereine die Möglichkeit haben daran teilzunehmen. Premiere war am 22. Mai 2014 in Stuttgart, die zweite Veranstaltung wurde im Rahmen des Hamburger Sportkongresses umgesetzt. Dr. Mischa Kläber und Anna Koch vom DOSB übernahmen hierbei die Leitung, Organisation und Durchführung mit dem jeweiligen ausrichtenden Landessportverband. Dies geschah mit Unterstützung der AG SPORT PRO FITNESS. Mit insgesamt knapp 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnten bereits über die Hälfte der Missbrauchsbeauftragten bundesweit angesprochen werden.

Die Fortbildung orientiert sich an dem veröffentlichten Fortbildungsmodul „Medikamentenmissbrauch im Breiten- und Freizeitsport“, das sich aus dem Grundlagenmodul „Hintergrundwissen zum Medikamentenmissbrauch im Sport“ und dem Aufbaumodul „Sensibilisierung und praktische Tipps zur Vermeidung von Medikamentenmissbrauch in Fitness-Studios“ zusammensetzt. Das Materialpaket besteht aus Hintergrundinformationen für Referenten (Ablaufplan zur Orientierung, didaktischer Leitfaden um je nach zeitlichen und räumlichen Möglichkeiten abwechselnde Lehrmethoden anzuwenden), Handouts für Teilnehmer und PP-Präsentationen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten das gesamte Materialpaket zur weiteren Anwendung in ihren Vereinen vor Ort ! 

Der DOSB stellt den im organisierten Sport Engagierten das Fortbildungsmodul zu einem Selbstkostenbetrag in Höhe von 25 Euro zur Verfügung. Alle anderen kostet das Modul 59 Euro. Die Bezahlung erfolgt auf Rechnung.

Kontakt über Brigitte Dietrich per E-Mail Opens window for sending emaildietrich(at)dosb.de oder telefonisch  +069/6700-298

Zukünftig dem Thema höhere Aufmerksamkeit schenken

Anhand der Rückmeldungen der Teilnehmer war zu erkennen, dass eine erste Annäherung und Sensibilisierung durchaus gelungen ist. Sie können nun Entstehungsprozesse besser nachvollziehen sowie gefährdete Gruppen und auffällige Verhaltensweisen erkennen. In spannenden Diskussionen und Brainstormings wurden weitere Ideen zur Prävention von Medikamentenmissbrauch gesammelt, die sicherlich auch dazu beitrugen, dass dem Thema zukünftig mehr Aufmerksamkeit im Verein geschenkt wird. Auch gab es zahlreiche konstruktive Anregungen in welchen Bereichen Folgeveranstaltungen sinnvoll für die Arbeit im Verein sind.

Das Qualitätssiegel SPORT PRO FITNESS steht somit nicht nur für qualifiziertes Trainingspersonal, eine qualitätsgesicherte Geräteausstattung, wichtige Hygieneaspekte und einen hohen Geselligkeits- und sozialen Vernetzungswert, sondern auch für ein hohes Engagement gegen Doping und Medikamentenmissbrauch im Verein.

 

(Quelle: DOSB) 


  • Teilnehmer/innen der Fortbildung Medikamentenmissbrauch im Breiten- und Freizeitssport in Stuttgart; Foto: DOSB
    Teilnehmer/innen der Fortbildung Medikamentenmissbrauch im Breiten- und Freizeitssport in Stuttgart; Foto: DOSB