Vollversammlung der Athletenvertreter 2009 im Zeichen der Dualen Karriere

Der Beirat der Aktiven im DOSB hat vom 16. bis 17. Oktober die Athleten-vertreter der DOSB-Mitgliedsverbände zu seiner jährlichen Vollversammlung nach Hamburg geladen.

Die Vollversammlung steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der "Dualen Karriere".
Die Vollversammlung steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der "Dualen Karriere".

Die diesjährige Veranstaltung wird ganz im Zeichen der „Dualen Karriere“ der Athleten stehen, bei der die gewählten Vertreter der Sportler enormen Handlungsbedarf sehen. „Der Sport kennt keine Pause - die Leichtathletik WM 2009 im eigenen Land liegt hinter den Athleten, die Olympischen Spiele in Vancouver unmittelbar vor ihnen“, so Christian Breuer, Vorsitzender des Beirats der Aktiven im DOSB. „Die Athleten werden im Fall des Erfolges gefeiert, das haben wir im Zuge der Leichtathletik WM in Berlin im August dieses Jahr wieder verfolgen können. Aber der Weg zur Medaille ist oftmals gezeichnet von großem persönlichem Arrangement und organisatorischem Geschick bezüglich der Vereinbarkeit von beruflichem Werdegang und sportlicher Höchstleistung“, so der ehemalige Eisschnellläufer.

„Wenn in diesem Jahr in Hamburg zu unserer jährlichen Versammlung die Athletenvertreter der deutschen Spitzenverbände zusammen kommen, möchten wir unbedingt die Chance nutzen und den Thementag unter das Motto ‚Duale Karriere - der Wettkampf zweier Laufbahnen’ stellen“, so Marion Rodewald, die Kölner Olympiasiegerin von 2004 und Mitglied im Beirat der Aktiven. „Seit vielen Jahren, um nicht zu sagen Jahrzehnten, brennt das Thema ‚Duale Karriere’ unter den Nägeln der deutschen Sportler.! Das Hauptaugenmerk gilt neben der Vereinbarkeit während der sportlichen Karriere vor allem der beruflichen Absicherung aller Athleten zum Karriereende “ so Marcel Goelden, Sportschütze und ebenfalls Mitglied im Beirat der Aktiven. „Es ist zu beobachten, dass bei nahezu jeder Veranstaltung zum Thema Spitzensport die ‚Duale Karriere’ mit von der Partie ist aber sich nur partiell die Dinge wirklich verbessern.“ Breuer führt hierzu weiter aus: „Wir Athleten sind gefordert unsere Verbände, und alle involvierten Institutionen mit in die Pflicht zu nehmen und die Vereinbarkeit von schulischer bzw. beruflicher Karriere mit dem Spitzensport zu optimieren. Die Athleten wollen keine Lippenbekenntnisse mehr zu diesem Thema!“.

Marcel Goelden, zeigt auf, dass es sich dabei durchaus lohnen wird, über den Tellerrand hinauszuschauen „Wir verfolgen, dass auf internationaler Ebene andere große Sportnationen dieses Thema in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Nationen wie die Vereinigten Staaten und Korea reagieren auf die veränderten Bedingungen ihrer nationalen Arbeitsmärkte und versuchen mit speziellen Programmen ihre Athleten abzusichern. Ein netter Nebeneffekt für die jeweiligen NOKs ist die niedrigere Drop-Out-Rate und damit die ein oder andere Medaille mehr bei internationalen Wettkämpfen.“

Soviel Athletenvertreter wie noch nie

Die diesjährige Versammlung hat einen noch nie da gewesenen Zulauf. Athleten aus allen Sparten des Leistungssportes haben sich angesagt. Neben der frisch gekrönten Fußball-Europameisterin Ariane Hingst, wird auch Handballnationalspielerin Grit Jurack in den Reihen der Athleten sein und sich gemeinsam mit Vertretern der Wintersportverbände, den nicht-olympischen Verbände und dem Behindertensport zu diesem Thema austauschen.

Neben studierenden Spitzensportlern wie dem Olympiamedaillengewinner im Trampolinturnen, Henrik Stehlik, bleiben auch Athleten, die bereits beruflich „fest im Sattel sitzen“ der Vollversammlung der Athletenvertreter nicht fern. So wird der zweifache Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele in Peking und Zahnarzt, Hinrich Romeike, als Gesamtathletenvertreter des Deutschen Olympischen Komitees für Reiterei (DOKR), Teilnehmer der Versammlung sein.

Der Austausch zwischen Sportlern und mit den Institutionen soll gefördert werden

„Wo können sich Athleten und Sport in einem größeren Umfang und intensiver austauschen als auf unserer Veranstaltung?“ so Christian Breuer. Dafür hat der Beirat der Aktiven den Direktor Leistungssport im DOSB, Dr. Ulf Tippelt, und den Direktor Förderung der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Jörg Adami, zum Thementag eingeladen. Eine weitere essentielle Instanz rund um die Organisation beider Karrieren sehen die Athleten in den Laufbahnberatern der Olympiastützpunkte.

„Die Laufbahnberater sind der Dreh- und Angelpunkt bei der Dualen Karriere in Deutschland“, so Marcel Gölden, „sie unterstützen uns durch individuelle Beratung und schaffen uns durch individuelle Lösungen die Rahmenbedingungen, die wir brauchen um uns erfolgreich mit den besten der Welt zu messen. Vereinbarkeiten in der Parallelität unserer sportlichen und beruflichen Entwicklung, die mitunter in der heutigen Zeit ein riesiger Balanceakt ist“, so Gölden. „Die Laufbahnberater werden daher in keinem Fall auf unserer Veranstaltung fehlen und sind nicht nur dort ein wichtiger Gesprächspartner.“

„Wir rechnen mit sehr viel Input zum gesamten Thema von Seiten der Athleten und möchten dies gemeinsam mit den Institutionen des Sports konzeptionell aufarbeiten, um im nächsten Schritt Lösungen anzugehen“ so Christian Breuer.


  • Die Vollversammlung steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der "Dualen Karriere".
    Die Vollversammlung steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der "Dualen Karriere".